Sie wandern wieder – Frösche, Kröten und Molche benötigen Hilfe während der Wanderung
Alle Jahre wieder wandern unsere heimischen Amphibien im Frühjahr, besonders stark bei Regen und Temperaturen über 8°C, von ihren Winterquartieren zu den angestammten Laichgewässern. Dabei queren sie zwangsweise auch Straßen, die ihre Lebensräume zerschnitten haben. Für viele Tiere endet diese Straßenquerung tödlich. Um die Tiere zu retten sind vor allem die Rücksicht von Autofahrern innerhalb der Wanderzonen und natürlich viele Helfer während der Wandersaison notwendig. Die bisherigen Wetterprognosen deuten darauf hin, dass ab Mittwoch, 29. Februar bei Nachttemperaturen um 8°C und leichtem Regen verstärkt mit wandernden Amphibien gerechnet werden muss.
Die in Langenhagen bekannten Wandergebiete sind bereits mit den Verkehrsschildern »Achtung Krötenwanderung« durch die Stadt Langenhagen gekennzeichnet worden. Die Wirtschaftswege nördlich des Flughafens sind als Wanderzonen für Amphibien bekannt und ganzjährig nur für Anlieger freigegeben. Während Wanderzeit sind Wohldamm und Woldtrift mit Querbarken komplett von 18:00 bis 06:00 Uhr gesperrt. Dieser Weg wird leider immer wieder zum Abkürzen des Weges zwischen Flughafen und Kananoher Straße genutzt. Der erlaubte Weg durch Kaltenweide ist nur 4 km länger, was ungefähr 5 Minuten mehr Zeit bedeutet – ein geringes Opfer um die Leben von Amphibien zu schonen.
An der »Kananoher Straße« auf Höhe des Parkpaltz Hasenheide queren Amphibien die Straße auf ungefähr 500 m Länge in einer leichten »S-Kurve«. „Diese Straße kann für den Durchgangsverkehr nicht gesperrt werden, wodurch sie für Helfer und Amphibien durch rücksichtslose Autofahrer eine große Gefahr darstellt. Die Straße ist im Wanderbereich durch Warnbarken verengt und auf eine Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. Insbesondere in diesem Bereich benötigen wir Hilfe.“ berichtet Ricky Stankewitz, 1. Vorsitzender vom Naturschutzbund NABU Langenhagen.?
An der »Kananoher Straße« müssen, insbesondere an den starken Wandertagen (bei Regen und Temperaturen über 8°C), die Tiere einzeln auf die jeweils gegenüberliegende Straßenseite gebracht werden. „Da in diesem Gebiet auch der kletterfreudige Laubfrosch vorkommt, ist hier ein Amphibienzaun eher hinderlich als hilfreich.“ so der Naturschützer. Die einzelnen Einsätze in diesem Gebiet dauern von Sonnenuntergang bis ca. 23:00 Uhr, wobei natürlich auch Stundenweise ausgeholfen werden kann.
Eine weitere Möglichkeit zu helfen ist es, wenn Sie Ihre Mitmenschen auf die Notwendigkeit hinweisen, die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung zu beachten. Hier kommt immer wieder das Argument, dass es egal ist ob der Reifen mit 30 oder mit 60 über das Tier rollt. „Was dabei den Wenigsten bekannt ist, ist die Tatsache, dass durch die unter dem Auto entstehenden Luftverwirbelungen, bei Geschwindigkeiten über 30 km/h, ein so hoher Druck entsteht, dass den Tieren die Lunge aus dem Leib gepresst wird. Das Auto wirkt also auf der gesamten Breite wie eine Walze, wodurch alle auf der Straße befindlichen Tiere getötet werden.“ erläutert Stankewitz. „Auch hier appelliere ich an alle Autofahrer und bitte um Rücksicht auf Mensch und Tier, denn auch für die Helfer ist es gefährlich, wenn ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit vorbei fährt.“ sagt Stankewitz abschließend. Wenn Sie dem NABU helfen möchten Amphibien zu retten, melden Sie sich einfach direkt beim NABU Langenhagen.
Danke für den Tipp, habe den entsprechenden Abschnitt jetzt FETT gesetzt.