Die Stille des Seins

Wo der Mensch im Einklang ist mit seinem Wesen, erfährt er die Stille des Seins

Zu einem Mönch, der in einem einsamen Kloster lebte, kamen Leute und fragten ihn: "Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben in dieser Stille und Einsamkeit?" Der Mönch war gerade dabei, im Klosterhof mit einem Eimer Wasser aus dem Brunnen zu holen. Er sagte zu den Besuchern: "Schaut in den Brunnen hinein, was seht ihr da?" Sie schauten in die Tiefe: "Wir sehen gar nichts."

Nach einer Weile forderte der Mönch die Besucher noch einmal auf, in den Brunnen zu blicken. Als die Leute sich über den Brunnenrand beugten, fragte er sich: "Was seht ihr jetzt?" Sie antworteten: "Nun sehen wir uns selbst."

Da sagte der Mönch: "Als ich vorhin Wasser geschöpft habe, war das Wasser noch unruhig. Jetzt ist es ruhig geworden. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selbst. Und wenn man mit sich selbst zur Ruhe gekommen ist, sieht man auch die Welt mit ganz anderen Augen - und Gott."

Die Menschen waren still geworden. Freundlich verneigte sich der Mönch vor ihnen und ging über den Hof ins Kloster zurück.

Bürgerreporter:in:

Sweety Kity aus Hannover-Bothfeld

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