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Wo amüsierte sich Hannover am 4. April 1911?

Genau vor 100 Jahren, am 4. April 1911, gab der Hannoversche Anzeiger auf einer extra eingerichteten Seite einige Veranstaltungstipps. Heute machen es die hannoverschen Tageszeitungen (HAZ, NP) und Verbraucherblätter (Hallo Wochenblatt, Hallo Sonntag u.a.) ja nicht anders, sie geben wertvolle Hinweise für Veranstaltungsorte in der Region. Damals war die Auswahl noch nicht so mannigfaltig, aber das Vergnügungsangebot Hannovers hatte dennoch das Format, das man von einer Königlichen Haupt- und Residenzstadt erwarten konnte. Den Bürgern ging es zu Kaisers Zeiten relativ gut, einen Besuch der Spielstätten konnte man sich leisten.
Hier die vorgestellten Veranstaltungsorte in einer Kurzfassung:
Mellini-Theater, Artilleriestraße 10 (heute Kurt-Schuhmacher Straße), gegründet 1889, 1943 teilzerstört, 1954 Abriss der Gebäudereste.
Königshalle =Teil vom Vergnügungsetablissement Tivoli, 1844 so benannt, zwischen Königstraße und Am Schiffgraben an den Bahnanlagen, Theateraufführungen, Variete, große Gartenanlage, 1937 aufgegeben, letzte Gebäudeteile im 2. Weltkrieg zerstört.
Eispalast, Goethestraße 41, zuvor Wintergarten, Palmengarten (ehemalige Remise des Königlichen Marstalles), wirtschaftlicher Flop, existierte nur ein gutes Jahr (1911), danach Kammerlichtspiele, Atrium-Lichtspiele bis 2. Weltkrieg.
Rollschuhpalast, Hildesheimer Straße 45, 1909 gegründet (vorher Saalbau), später, nach dem 1. Weltkrieg, Lichtspieltheater, im 2. Weltkrieg zerstört.
Münchener Bierhalle, Luisenstraße 5, nach dem 1. Weltkrieg Löwenhof-Variete, bis 2. Weltkrieg Luisenstraße 5, danach waren die Löwenhof-Betriebe (50-er Jahre) Am Marstall 10.
Metropol-Theater, Oberstraße 7, 1900 gegründet (vorher Saalbau Hannover, nicht zu verwechseln mit Saalbau, Hildesheimer Straße) heitere Stücke, letztes Spieljahr 1911/12, danach Lichtspiel-Theater (Hagen und Sander, Ufa-Film).
Gebäude im 2. Weltkrieg zerstört, danach bis ca. 1960 Metropol-Lichtspieltheater (Eingang Engelbosteler Damm)
Central-Theater, Ernst-August-Platz 5, Theater lebender Photographien (Kinematographen-Theater), später Lichtspiel-Theater, nach dem 2. Weltkrieg Regina-Lichtspiele (Neubau).

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5 Kommentare

Birgit,
in Hannover vermutlich nicht, aber vielleicht in seinem Heimatort? Schade, wir werden es nicht mehr erfahren!
Ali, ich gebe dir Recht, alte Fotos üben einen besonderen Reiz aus, denn die Motive dokumentieren das Vergängliche.
Katja, leider hab' ich kein Foto, aber probier doch bitte 'mal folgenden Link aus:

http://www.geschichte-projekte-hannover.de/filmund...

Danke für den interessanten Link.

Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie urig es früher in manchen Kinos war.

Schön daß diese Fotos 2 Weltkriege überlebt haben.
Danke fürs Zeigen.

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