Tag des offenen Denkmals 2011
Am 11. September 2011 wurde bundesweit der „Tag des offenen Denkmals“ gefeiert. In Hannover waren zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude für Besucher geöffnet. Vor den Eingängen bildeten sich lange Schlangen. Burgruine, Haus Mohrmann, Wasserturm, Villa Seligmann und Villa Waldersee sollen hier mit einem knappen Text vorgestellt werden, garniert mit historischen und neuen Fotos.
Burgruine, Strangriede/Ecke Herrenhäuser Kirchweg
Die Burgruine, alte Anschrift Militärstraße 15a, war in den Jahren 1903-1914 Teil eines großen Vergnügungsparks, Stadtpark genannt. Zum Areal gehörte auch das Parkhaus an der Nienburger Straße mit großem Saal und Aussichtsveranda. Zu den weiteren Attraktionen zählten Hundinghütte (germanische Behausung), Konzertpavillon, Weinrestaurant und Vergnügungszelte (u. a. Wintergarten-Dependance, Inhaber Carl Spieker). Der umtriebige Geschäftsmann (Wintergarten, danach Eispalast in der Goethestraße, Panoptikum i. d. Bahnhofstraße) war vorübergehend (um 1910) auch Betreiber des Stadtparks.
Heute ist die Burgruine Wohnstätte eines Universitätsprofessors.
Wohnhaus Mohrmann, Herrenhäuser Kirchweg 11, schräg gegenüber der Burgruine
Errichtet 1899/1900 durch Baurat Karl Mohrmann (1857-1927, vorübergehend Vorsitzender des Architektenvereins „Bauhütte zum weißen Blatt“). Im 2. Weltkrieg verlor das Gebäude sein Echtürmchen und Teile des Giebels.
Zur Zeit Total-Renovierung (außen und innen). Es sollen attraktive Mietwohnungen entstehen.
Wasserturm an der Vahrenwalder Straße
1911 als Trinkwasserreservoir an der Stader Chaussee errichtet. Sein Wasserbehälter soll zu damaliger Zeit mit 4100 Kubikmeter Volumen der größte Speicher Europas gewesen sein.
Heute sucht man nach einer neuen Nutzung des Turms. Es ist geplant, dort ein Gastronomie- und Eventzentrum (Innen- und Außenbereich) zu eröffnen. Abwarten, ob's 'was wird!
Villa Seligmann, Hohenzollernstraße 39, Ecke Kleine Pfahlstraße
1906 erbaut (Architekt: Hermann Schaedtler) für Continental-Direktor Siegmund Seligmann.
Die Villa ist ein Haus für Dokumentation, Erforschung und Vermittlung jüdischer Musik (Europäisches Zentrum).
Villa Waldersee, Hohenzollernstaße 40, Ecke Kleine Pfahlstraße
Errichtet 1897 für den Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee (1832-1904). Im 2. Weltkrieg Zerstörung von Ober- und Dachgeschoss mit Giebel und Eckturm.
Bis vor kurzem war die Seniorenresidenz „Alten- und Pflegeheim Walderseestift“ dort anzutreffen. Zur Zeit wird das Gebäude zu einem Wohnhaus mit Büroflächen umgebaut.
Oh Schreck, die Fotos vom Wasserturm feh(l)ten. Auf dem historischen Foto grasten dort, wie es zu sehen ist, noch Kühe! Hinter dem Turm ist aber schon industrielle Bebauung (Kabelfabrik Hackethal) zu sehen. Lang, lang ist's her!