Hannoversches Schützenfest vor über 100 Jahren, 1900-1910

Zum Fest kein Geld? Ein Gang zum Stadtleihhaus versprach Abhilfe
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  • Zum Fest kein Geld? Ein Gang zum Stadtleihhaus versprach Abhilfe
  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Heute, am 02. Juli 2010, wird es beginnen, das 481. hannoversche Schützenfest mit über 260 Schaustellern und rasanten Fahrgeschäften, die für einen besonderen Nervenkitzel sorgen, wie etwa "Booster Maxxx Mega G4" mit Riesenflügeln und 360 Grad-Überschlägen, oder "Shake'n Roll": Auf- und Abbewegungen mit "verrückten" Drehungen und Überschlägen.
Myheimat-Reporter werden sicherlich mit aktuellen Fotos über dieses Ereignis berichten. Wilfried Feege aus Hannover-Groß Buchholz verfasste bereits einen Vorbericht.
Aber wie feierten die Einwohner Hannovers "ihr Schützenfest" vor über 100 Jahren? Historische Ansichtskarten und der Verwaltungsbericht des Magistrats der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover von 1906-1907, erschienen 1908, geben darüber Auskunft. Auf den Seiten 587-588 können wir u. a. lesen:
"Das große hannoversche Freischießen, an dem regelmäßig über 300 hiesige und auswärtige Schützen teilnehmen, gehört zu den bedeutendsten derartigen Veranstaltungen Deutschlands und ist weit über Hannovers Grenzen hinaus bekannt, ebenso wie das damit verbundene Volksfest, an welchem die gesamte Bürgerschaft den regsten Anteil nimmt.
Auf dem annähernd 8 ha großen Festplatze werden über 300 Zelte, Buden, Verkaufsstände, Karussels, Panoramen u. a. errichtet, darunter 6 große Gesellschafts-, Tanz- und Restaurationszelte, 6 Bier- und Kaffeezelte mit einem Flächeninhalt von 600-1500 qm, 26 Schankzelte von über 200 qm und ebenso viele von 100-200 qm Fläche, 36 Stehbierhallen, 24 Honigkuchenbuden,
24 Spiel- und Würfelbuden, 18 Zigarrenbuden u. a.
Besonders originell ist das historische "Rundteil", ein Tanzplatz unter freiem Himmel, auf dem sich ein Hauptteil des Festes abspielt.
Die Schützenkasse nimmt an Platzgeldern rund 50000 Mark ein. Die Wege des Festplatzes werden durch 90 elektrische Bogenlampen erleuchtet, die Zelte und Schankstellen haben zum Teil Gasbeleuchtung. Zur Beleuchtung des Rundteiles dienen etwa 4000 zu Sternen und Sonnen zusammengestellte Talglämpchen, die eine außerordentliche Lichtfülle verbreiten".

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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