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Bothfeld: Das Backsteingebäude Gernsstraße 1 verschwindet auf Nimmerwiedersehen

  • Gernsstraße 1. Renovierung 2020/21. Das Fassaden-Gerüst ist entfernt worden.
  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Na ja, nicht so ganz. Das Gebäude bleibt bestehen. Die filigrane Backstein-Fassade wurde  2020/21 durch eine Renovierungsmaßnahme in Gänze verputzt, einfach so, wohl aus Kostengründen. Zuvor verputzte man schon den Gebäudeteil zur Gernsstraße hin, vermutlich bei der 1. Gebäude-Renovierung um 1968.

Historie

Auf dem Gelände des Großkötnerhofs 19 errichtete der Zimmermeister Fritz Klußmann vor der Gabelung Gernsstraße/Sutelstraße um 1895 einen Backsteinbau. Zur Verwendung kamen rot bis rotbraun gebrannte Backsteine aus eisenhaltigem Ton. 1907 erhielt das Gebäude die Hausnummer Gernsstraße Nr. 24 (heute: Nr. 1, Änderung 1960-er Jahre).

Im Erdgeschoss etablierten sich, noch vor dem 1. Weltkrieg, für kurze Zeit eine Fleischerei (Riechelmann) und ein Friseurgeschäft (Matthias).

Nach dem 1. Weltkrieg blieb der Friseursalon den Bothfeldern noch bis 1927 erhalten, letzter Inhaber war Alfred Winn.

Ab 1933 eröffnete der Schuhmacher Gustav Sperling in der Gernsstraße 24 eine Werkstatt. Er blieb dort bis um 1958, danach verlagerte er die Betriebsstätte in die Burgwedeler Straße 9. Einige hochbetagte Alt-BothfelderInnen rings um Stöckmann werden ihm noch die Schuhe zur Reparatur vorbeigebracht haben.

Sophie Klußmann, Ehefrau des Zimmermeisters* Fritz Klußmann, betrieb von 1927/28 bis weit in die 1930-er Jahre hinein eine Kolonialwarenhandlung**. Nachfolger wurde, noch vor dem 2. Weltkrieg, Walter Bornemann.

Nach dem Krieg übernahmen Erich und Martha Hartmann die Geschicke des Ladens***. Letzte „Tante Emma“ war in den 1960-er Jahren Helga Tamm, nach Heirat Mielke.

Danach war Schluss mit Einkaufen für den täglichen Bedarf. Apostolos Lekkas eröffnete um 1970 eine Änderungs-Schneiderei, die heute noch mit einem anderen Inhaber, Kokoni Savopoulou, existiert.

* Damalige Berufskennung
** Danach Lebensmittelgeschäft, im Volksmund „Tante-Emma-Laden“ genannt
*** Handelskette Edeka

  • Gernsstraße 1. Renovierung 2020/21. Das Fassaden-Gerüst ist entfernt worden.
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  • Areal Großkötnerhof 19. Vor der Gabelung Gernsstraße/Sutelstraße errichtete der Zimmermeister Klußmann um 1895 einen Backsteinbau. Zeichnung: Stoffert, G., aus: Von Botvelde 1274 bis Bothfeld 2009, Selbstverlag.
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  • Lebensmittelgeschäft Hartmann "Edeka", Gernsstraße 24, um 1955. Archiv: Erika Buschler, aus: "Von Botvelde 1274 bis Bothfeld 2009", Selbstverlag.
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  • Vor dem Geschäft. Angeboten werden im Sonderverkauf Heringe (500 gr = 70 Pfennig) und Sauerkraut (300 gr = 23 Pf.) Für das Abfüllen gibt es praktischerweise Weißblechdosen zum Erwerb. Archiv: Otto Buschler aus "Von Botvelde 1274 bis Bothfeld 2009, Selbstverlag.
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3 Kommentare

Danke für Deinen interessanten Beitrag, Bernd

Ich wünsche einen Schönen Sonntag

LG aus Seelze

Danke, Dieter, schönen Sonntagsgruß zurück!

. . . ein sehr anschauens- UND lesenswerter Beitrag !!!!

Und bitte, lasse DICH auch mal BEI MIR blicken. Hier:

https://www.myheimat.de/seelze/gedanken/ich-folge-...

DANKE !!!!

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