Die Folgen der Klimaerwärmung
Wie könnte sich die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 für die Menschheit auswirken?

Einerseits zu viel und andererseits zu wenig Wasser. Das sind die Probleme von morgen.
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  • Einerseits zu viel und andererseits zu wenig Wasser. Das sind die Probleme von morgen.
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Viele können es schon gar nicht mehr hören, und manchen ist es wohl auch egal. Dieses ständige Generve um den Klimawandel. Gibt es denn nichts Wichtigeres? Schließlich bestimmen Kriege, Wirtschaftswandel und -flaute, Flüchtlingsströme und viele andere Themen unseren jetzigen Alltag.
Um es klar zu sagen: Nein, es gibt nichts Wichtigeres! Auch wenn der Klimawandel in den Medien zurzeit nicht mehr so präsent ist, so müsste dieses Thema an allererster Stelle stehen, betrifft es doch auf dramatische Weise die Zukunft der Menschheit. Die unserer Kinder, Enkelkinder und späterer Generationen. Aber die weltweite Politik versagt auf diesem Gebiet kläglich. Sie denkt meistens nur über das Hier und Jetzt nach, über den eigenen Vorteil und über die nächste Wahl. Was danach kommt ist ihr zwar nicht egal, findet aber viel zu wenig Beachtung. Da sind sich die meisten Wissenschaftler einig, die das eindringlich und gebetsmülenartig bemängeln. Gehört werden sie allerdings nur wenig.

Wie aber nun könnte die Welt von morgen aussehen, unter welchen Umständen werden die Menschen um den nächsten Jahrhundertwechsel leben? Das ist schwer zu sagen, da es verschiedenste Klimamodelle gibt. Das Bundesamt für Umwelt schätzt den globalen Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 gegenüber dem Referenzwert von 1850 bis 1900 auf irgendwo zwischen 1,6 bis 4,7 Grad ein. Das ist eine ziemliche Bandbreite. Aber, und das ist wahrscheinlich, wird es wohl nicht bei 1,6 Grad bleiben, haben wir die 1,5 Grad doch jetzt schon erreicht, und der CO2 Gehalt der Luft steigt trotz einiger Bemühungen nach wie vor weiter an. Wollen wir auch nicht hoffen, dass es zu 4,7 Grad kommt, denn das würde katastrophalste Folgen haben und unsere jetzt noch relativ heile Welt vollkommen verändern. Gehen wir also mal von einem Mittelwert aus, sagen wir etwa drei Grad. Was würde das für die Menschen bedeuten, in welcher Welt würden sie leben? Aber auch dieses Szenario kann einen erschaudern lassen, da es katastrophale Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben würde.

An dieser Stelle einige Szenarien bei drei Grad Erwärmung:

Durch die Veränderung des Jetstream, der Wanderung der Luftschichten in großen Höhen, werden Hitzewellen, Dürren und Waldbrände deutlich zunehmen. Wüstengebiete werden sich vergrößern und neue entstehen. Bei uns in Europa, dem Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt, sind besonders die Mittelmeerländer wie Spanien und Griechenland davon betroffen. Die Temperaturen werden zum Teil unerträglich werden.

Durch die erhöhten Temperaturen wird die Luft mehr Wasser aufnehmen. Überschwemmungskatastrophen wie im Ahrtal oder jetzt in Spanien kamen in den letzten Jahrzehnten überall auf der Welt immer wieder vor. Durch extreme Starkregen in wenigen Stunden werden sie zunehmen, Infrastruktur zerstören und viele Wohngebiete, die nahe an Flüssen liegen, unsicher oder sogar unbewohnbar machen. Die finanziellen Kosten werden ungeahnte Höhen erreichen, die die zur Bekämpfung des Klimawandels nötigen weit übersteigen.

Ein beträchtlicher Teil der Menschheit, der in den Küstenregionen lebt – und dort gibt es viele Millionenstädte - muss umgesiedelt werden, könnte der Meeresspiegel doch um bis zu einem halben Meter ansteigen. Würde die Arktis zum Großteil abschmelzen, was in diesem Jahrtausend nicht als unmöglich erscheint, wären es sieben Meter. Bei der Antarktis in fernerer Zukunft über 50 Meter zusätzlich. Wie hoch liegen eigentlich Städte wie Hamburg oder Berlin? Müssten auch sie noch in diesem Jahrtausend verlegt werden?

Durch den Verlust der Biodiversität werden aufgrund veränderter Lebensräume Pflanzen und Tiere aussterben. Dies wird nicht nur ökologische Folgen haben, sondern ebenfalls die Nahrungsmittelversorgung der Menschen gefährden. Hungerkatastrophen werden zunehmen.

Auch die Überdüngung der Felder und das Abtöten der Mikroorganismen im Boden spielt eine Rolle. Nicht wenige Agrarwissenschaftler sind heute der Meinung, dass es vielleicht noch um die 60 Ernten gäben könnte, bevor die Böden völlig ausgelaugt sein werden. Was dann? Wie sollen dann 10 Milliarden Menschen ernährt werden, da auch die Meere wegen der Überfischung nicht mehr viel hergeben.

Die Gesundheitsrisiken steigen enorm. Hitzebedingte Krankheiten und Todesfälle nehmen deutlich zu. Die fast 50.000 Hitzetoten, die wir in Europa schon jetzt pro Jahr haben, nehmen ganz andere Dimensionen an. Krankheiten wie z. B. Malaria oder Dengue-Fieber breiten sich in andere Regionen aus.

In vielen Teilen der Welt kommt es zu Wasserknappheit, da Flüsse austrocknen oder weniger Niederschlag fällt. Dies gefährdet die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft. Zusätzlich kann der Kampf um das wertvolle und lebenswichtige Nass zu Kriegen führen.

Soziale Ungleichheiten verstärken sich. Besonders ärmere Länder, die nur wenig zum Klimawandel beigetragen haben, sind davon betroffen, was zu Konflikten oder ebenfalls zu Kriegen führen kann.

Da manche Gebiete der Erde unbewohnbar geworden sind, setzen sich große Flüchtlingsströme in Bewegung, wie wir sie bisher noch nicht kennengelernt haben. Es könnte zu einer globalen Flüchtlingskrise kommen. Besonders kämen sie vermutlich auch ins nördlichere Europa, da die Mittelmeerländer wegen der extremen Temperaturen sowieso schon große Probleme haben.
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Das also, und es gibt noch viel mehr, sind einige Szenarien, die der Menschenwelt um die nächste Jahrhundertwende stark zusetzen werden. Ob es so oder so ähnlich kommen wird, ist heute noch nicht absehbar. Aber es könnte durchaus so sein. Und schon das wäre für einen Großteil der Menschheit eine Katastrophe. Natürlich könnte sich der CO2-Ausstoß, der jetzt noch zunimmt, deutlich reduzieren. Aber auch wenn er irgendwann auf null heruntergefahren werden könnte, wird es trotzdem wärmer werden, da das Klima nur sehr langsam reagiert. Und für eine Erholung würde es Jahrhunderte benötigen.

Das also sind keine guten Nachrichten. Vielleicht kriegen wir Menschen in den nächsten Jahrzehnten doch noch die Kurve. Aber wärmer wird’s in jedem Fall noch werden, da auch hinter dem Abschmelzen der Eisschilde, dem Auftauen der Permafrostböden und der damit verbundenen Freisetzung von Methan große Fragezeichen stehen. Wie wird sich das alles auswirken? Wir Älteren werden es nicht mehr erfahren, unsere Enkelkinder und deren Nachkommen aber schon.

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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