Seniorenbüro Kirchrode - Stadtspaziergang "Liebe, Leine, Leidenschaft"
Liebe, Leine, Leidenschaft – das Seniorenbüro Kirchrode mag’s romantisch
Die Hannoveraner sind nicht gerade für ihre große Lust und Leidenschaft bekannt, eher sagt man ihnen Zurückhaltung und eine gewisse Provinzialität nach. Darum will ein neuer Stadtspaziergang von „Stattreisen Hannover“ das Gegenteil beweisen und die Teilnehmer über Liebe und Leidenschaft an der Leine aufklären.
Die Seniorinnen und Senioren des Seniorenbüros Kirchrode erlebten am 18.05.2010 so zu sagen die Premiere dieses romantischen Stadtrundgangs, auf dem sie von der charmanten Stadtführerin Barbara Schlunk-Wöhler und dem Tenor Jürgen Meyer begleitet wurden. Start war auf dem Holzmarkt vor dem Leibnizhaus, wo Frau Schlunk-Wöhler über die Forschungen des Universalgelehrten berichtete, der für Gefühle wie Liebe, Schmerz und Leidenschaft wissenschaftliche Erklärungen zu finden glaubte. Der Sänger Jürgen Meyer untermalte alles mit dem Lied „Herz, Schmerz und dies und das…“. Die zweite Station war die Schlossbrücke hinter dem Leineschloss. Was liegt da näher als die tragische Liebesgeschichte zwischen dem Grafen Königsmarck und der Welfenprinzessin Sophie Dorothea zu erzählen, die schließlich zu einem grausamen Mord führte. Zahlreiche Briefe, teilweise in geheimer Sprache, geben Zeugnis von der unerfüllten Liebe zwischen den beiden unglücklichen Menschen.
In die neuere Geschichte führt die nächste Station mit den knallbunten Nana-Figuren als Symbol leidenschaftlicher Weiblichkeit. Barbara Schlunk-Wöhler erzählt von der anfangs unglücklichen Liebe zwischen Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, und Jürgen Meyer singt „Du bist schön von hinten…“. Durch das prunkvolle Marstalltor geht es in die Altstadt zum Ballhofplatz. Hier erinnert die Stadtführerin an die Liebesromanze zwischen Goethe und Charlotte Kestner. Die unerfüllte Liebe und der umfangreiche Briefwechsel haben Goethe schließlich zu seinem berühmten Schauspiel „Die Leiden des jungen Werther“ inspiriert. Passend dazu singt Jürgen Meyer „Nur nicht aus Liebe weinen…“ und verschwindet wieder mit seinem rosa Fahrrad zur nächsten Station des Rundgangs. An der Marktkirche vorbei, wo über romantische Hochzeitsbräuche referiert wird, geht es weiter zur Parfümerie Liebe. Schon 1871 begann der Kaufmann Wilhelm Liebe in Hannover mit der Kreation schöner Düfte, und bis heute liegt die Firma in den Händen der Familie Liebe. Seit dem EXPO-Jahr 2000 können sich Damen und Herren mit einem Hauch „Hannöverschen Leinewasser“ verwöhnen. Lustig parodiert Jürgen Meyer an dieser Stelle das Lied „Lass mich dein Badewasser schlürfen…“.
Die letzte Station war der Opernplatz, wo die Litfasssäule als Symbol für die Kommunikation zwischen Liebenden herhalten musste. Früher hat man sich auf diesem Wege Liebesbotschaften zukommen lassen, auch Casanova, der sich mehrfach in Töchter aus Hannover verliebt hatte, machte davon mit schönen Worten Gebrauch. Heute geht das ganz ohne Romantik über Handy oder über Internet. Jürgen Meyer fand die Beziehung zu diesem Thema mit dem Lied von dem unvergesslichen Heinz Rühmann „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen…“.
Unter großem Applaus verabschiedeten sich Barbara Schlunk-Wöhler und Jürgen Meyer von ihrem begeisterten Publikum, und das Lied von Hildegard Knef „Für mich solls rote Rosen regnen…“ beendete diesen sympathischen Stadtspaziergang.
Karl Brügmann, Seniorenbüro Kirchrode
Bürgerreporter:in:Karl Brügmann aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode |
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