Der Kampf gegen Kinderarmut muss absolute Priorität haben
Liebe Leserin, lieber Leser.
Armut kennt viele Facetten. Besonders offensichtlich zeigt sie sich, wenn Kinder in Armut aufwachsen müssen. Laut dem Deutschen Kinderschutzbund leben rund 2,5 Millionen Kinder, d.h. 19,4% aller Personen unter 18 Jahren, in Armut Unter materiell bedingter Armut leiden gerade Kinder extrem. So kommen viele Kinder und Jugendliche ohne Frühstück in die Kindergärten und Schulen, sind wegen Fehl- und Mängelernährung häufig krank. Damit liegt die Lebenserwartung dieser zukünftigen Erwachsenen unter dem Durchschnitt. Auch die Aussicht auf bessere Lebensverhältnisse ist armen Kindern verwehrt, weil sie meistens schlechtere Bildungschancen haben. Kinder mit Abitur aus armen Bevölkerungsschichten sind, im Vergleich zu Angestellten- und Beamtenkindern weit unterdurchschnittlich vertreten. Anteilsmäßig sind Jugendliche aus armen Lebenslagen weniger in beruflichen Ausbildungen. Kinder und Jugendliche, die in materieller Armut aufwachsen müssen, erfahren soziale Ausgrenzung schon als Kind, erleben nicht Teil der „normalen“ Gemeinschaft zu sein. Prägend für das ganzen Leben!
Am 19.11.15 war der Tag der Kinderrechte. Junge Menschen haben ein Recht auf Bildung, auf ein gesundes erwachsen werden, auf gesellschaftliche Beteiligung und insbesondere darauf, dass sie vor physischer und psychischer Gewalt geschützt werden. Doch leider sieht die Realität für viele – viel zu viele – Kinder anders aus. Auch in Deutschland: Es ist nicht nur die Behandlung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, obwohl Kinderrechte für alle Kinder gelten - egal wo sie herkommen. Obwohl wir in einem reichen Land leben, ist Kinderarmut eines der drängenden Probleme in Deutschland: Jedes sechste Kind unter drei Jahren wächst bundesweit in Armut auf.
Der Kampf gegen Kinderarmut muss absolute Priorität haben, und zwar in doppelter Hinsicht: Er muss unmittelbare Kinderarmut verhindern und ein armutsfreies Umfeld schaffen. DIE LINKE fordert daher die Absicherung aller Kinder und Jugendlichen mit einer ausreichenden Kindergrundsicherung, einen Mindestlohn ohne Ausnahmen in Höhe von 10 Euro sowie eine ausreichende Mindestrente und Mindestsicherung, denn unter 1050 Euro droht Armut.
Die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag und Parteivorsitzende Katja Kipping erklärt:
„14 % der Kinder, die Grundsicherung erhalten, haben kein Internet. Fast ein Drittel (31 %) können Freunde nicht wenigstens einmal im Monat zum Essen nach Hause einladen. Jedes fünfte Kind (20 %) im Grundsicherungsbezug lebt in beengten Wohnverhältnissen. Zehn Prozent besitzen keine ausreichende Winterkleidung. Materielle Unterversorgung und soziale Ausgrenzung bleiben für viele Kinder und Jugendliche bestehen.
DIE LINKE meint, dass jedes Kind der Gesellschaft gleich viel wert ist, und fordert daher eine eigenständige Kindergrundsicherung für alle Kinder und Jugendlichen, die wirklich eine ausreichende materielle Absicherung gewährleistet. Die 536 Euro Kindergrundsicherung, die der Kinderschutzbund gefordert hat, könnten dies gewährleisten und entsprechen den Forderungen der LINKEN. Darüber hinaus müssen gebührenfreie Kindertagesstätten und Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen in den Bildungseinrichtungen eingeführt werden. Eltern brauchen ein ausreichendes Erwerbseinkommen, die Mindestsicherung für nicht Erwerbstätige muss ebenfalls dafür sorgen, dass Armut und materielle Unterversorgungen abgeschafft werden.“
Ich wünsche Ihnen alles Gute
Julia Grammel (für DIE LINKE. BO West)
Was hat denn Betreuung mit Bildung zu tun?
Wer seine Kinder parken will, soll das auf eigene Kosten machen.
Ich bin auch gegen die Staatsverkrippung, weil die missbraucht werden kann.
Schon jetzt werden Kindern Ideologien und Produkte/Marken in den Einrichtungen oder schulen ins Hirn gepackt. Allein deshalb bin ich gegen Betreuungspflicht und Ganztagsquark. Der Halbtagsschule stehen dann die pluralistischen Elternhäuser gegenüber. Da hält sich die Beeinflussung durch Staat und Eltern die Waage.
Und blöd waren wir früher auch nicht mit normaler Halbtagsschule und familiärer Betreuung - im Gegenteil.
> "Immerhin galt das DDR Bildungssystem in den 1990 Jahren zu den besten Europas"
Es wurde auch für die Programmierung der Kleinsten missbraucht bzw. eingeführt.
Sowas lehne ich ab. Generell und nicht nur bei linken Systemen/Diktaturen. Denn selbst wenn es einem gefällt, wenn die Kinder auf Linie X getrimmt werden, weil einem Linie X gefällt, weiß man nie, ob es bei Linie X bleibt und nicht Gruppen es schaffen, die Betreuungsmaschine für ihre Linie Y zu nutzen.