Musikalisch durch die Welt
Sie haben Spaß daran, sich mit der Musik und ihren Ursprüngen in der Welt zu beschäftigen. Dabei haben Beide nicht nur an Musik schon in ihrer Kinderzeit Spaß gehabt, es später studiert und lehren sie heute auch. Mit musikalischem Gefühl geben sie Musik auch eine eigene Note. An einem musikalischen Ausflug zu einem bekannten Stück von Johann S. Bach und damit nach Europa konnten es auch die Besucher „beurteilen“. Mit viel Rhythmus erhielt die Musik einen neuen Klang. Aber ganz anders begann dieser Abend in Indien. Raga-Musik kennt zwei Grundtöne und damit wurden die Besucher des Abends auch schon begrüßt. Kaveh Madadi spielte auf zwei speziellen Trommeln und Charlotte Madadi auf einer speziell nach ihren Vorstellungen gebauten Dilruba (indisch auch Herzensbrecher genannt). Diese Musik hat meditative Züge, nicht nur durch die Länge. Fast 20 Minuten erklangen Melodieteile, die Jazzelemente hatten, Sequenzen, die das Gefühl vermittelten, irgendwo an einem Fluss und zwischendurch in einem indischen Tempel zu sitzen und man konnte sich auch tief in Träume fallen lassen. Von diesem Erlebnis ging es in mittelalterliche Musik französischen Ursprungs. Charlotte Madadi spielte nun eine besondere Form des Gheychak. Dieses Instrument kommt aus dem Iran und klingt total anders als der deutsche Name Doppelkammerschalenlaute. Es wird zum Teil mit dem Bogen angeschlagen und gibt damit mit den von Kaveh Madadi gespielten, kleinen Handpauken einen besonderen Klang. Das Spiel ging dann in mit dem Bogen gestrichene Klänge begleitet mit französischem Gesang von Charlotte Madadi über. Hier klang die Gheychak fast wie eine Flöte. Und in diesem Stück konnte man auch bei einem Trommelsolo die hierfür erforderliche Fingerfertigkeit erleben.
Ganz anders ging es nach der Pause, in der viel über das wieder einmal neue Musikerlebnis in der Reihe 12xk diskutiert wurde, weiter. Es ging in den persischen Sommer. Bei dieser Musik ist Poesie groß geschrieben. Alte Texte werden als Grundlage für neue Musik genommen. Kaveh Madadi hatte eine eigene Komposition mitgebracht, die er auf der Rahmentrommel begleitete. Mit Vergnügen beobachteten die Besucher vorab die Stimmung dieses Instrumentes. Es geschieht mit einer Luftpumpe. So wird die unterschiedliche Spannung der Bespannung erzeugt. Auch hier war das Fingerspiel von Kaveh Madadi begeisternd.
Aus einem afrikanischen Kinderlied entstand ein Musikstück das nun mit Keyboard und Percussions vorgetragen wurde. Und für ihre Tochter war ein folgendes Musikstück entstand, als diese ein Mangoeis essen wollte. Kubanischer Rhythmus und französisch gesungen, war auch hier die Internationalität des musikalischen Lebens der beiden Musiker zu fühlen.
Das Programm schloss seinen Kreis mit zarten Tönen aus Bengalen und damit wieder aus Indien. Der Sinn dieses Stückes: Wer ist man eigentlich? Wie kann man Barrieren abbauen? Es gibt niemanden, außer nur sich selbst, der der Verbindung zu anderen Menschen im Weg stehen kann.
Eigentlich konnte man damit nur enden. Aber natürlich forderten die Besucher nach einer Vorstellung der „abenteuerlichen“ Instrumente noch eine Zugabe.
Bei 12xk geht es im Juni weiter mit: Klang der Straße
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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