Badenstedt: Alte Bauernhäuser sind ein wertvolles historisches Erbe
Bereits um die Jahrhundertwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert schrieb der preußische Landesbaurat Dr. phil. Carl Wolff, dass das Bauernhaus durch seine Gestaltung Anspruch erheben könnte, als Kunstdenkmal berücksichtigt zu werden. Doch es hat lange gedauert, bis alte Bauernhäuser auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit als schützenswerte und zu erhaltene Gebäude angesehen wurden und die Bauten der „einfacheren Leute“ gleichberechtigt neben Schlössern, Burgen und Kirchen standen. Alte Bauernhäuser sind – auch in den eingemeindeten Dörfern Hannovers lange Zeit ohne jede Scheu abgerissen – verleihen einem Ort aber seine historische Identität.
Auch in dem im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten Dorf Badenstedt gibt es eine Überreste der bäuerlichen Vergangenheit. In dem im Westen Hannovers seinerzeit erschienenen Ableger ders Ronnenbergblickes hatte ich in den Ausgaben 10/1980 und 2/1981 einige der Bauernhäuser vorgestellt:
- Ein ehemaliger Vollmeierhof (Ein Vollmeier war ein Großbauer) an der Hagenbleckstraße /Ecke Lenther Straße. Das Wohnhaus wurde 1817, die Scheune 1835 errichtet.
- Die Kötnerstelle (der Name kommt von Kote/Kate und bedeutet kleines Haus) Barndes von 1798 an der Hagenbleckstraße.
- Das Ensemble an derEmpelder Straße/ Ecke Kapellenweg. Zwei der Gebäude sind datiert und stammten aus den Jahren 1832 und 1853. Es handelt sich dabei um sogenannten „Vierständerhäuser“.
Im Eingemeindungsvertrag von 1909, durch den Badenstedt ein Teil der Stadt Linden wurde, war noch hervorgehoben, „daß auf den vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter der Dorfgemeinde ... Rücksicht genommen und eine Erschwerung des Betriebes vermieden wird.“ Das war ein frommer Wunsch. Schon vor der Eingemeindung setzte auch in Badenstedt eine zunehmende Verstädterung ein und drängte das alte Dorfbild mehr und mehr zurück.
Die Serie „Geschichtliches aus der Südstadt“ ist beendet. Doch nicht nur im Südstädter Maschseekurier bin ich der Stadtteil-Geschichte nachgegangen. Außer dem Maschseekurier und dem heute noch existierenden Maschseeboten (für den hannoverschen Stadtbezirk Döhren-Wülfel) erschienen im selben Verlag zeitweise auch noch andere Stadtteil-Zeitungen: der Tiergarten-Blick, das Nordstadt-Echo, der Beeke-Blick und im Raum Badenstedt/Davenstedt ein Ableger des Ronnenberg-Blicks. Manchmal war diesen Titeln kein langes Leben beschieden. In einigen Ausgaben aber erschienen Beiträge zur Historie des jeweiligen Ortes. Die einzelnen Hefte sind natürlich schon lange vergriffen und vergessen. Auch wenn diese damaligen Artikel keine zusammenhängende Geschichte der Stadtteile ergeben, sondern nur einige wenige Aspekte schlaglichtartig beleuchten, sollen nun diese Geschichten in loser Folge nach und nach bei myheimat veröffentlicht werden. Bestimmt interessieren sie ja den einen oder anderen myheimat-User. Denn Heimatgeschichte ist immer aktuell und nie von gestern.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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