Der "Mäanderfischpass" in Hameln
Zum Begriff Mäander
Wasser fließt in der Natur niemals nur stur geradeaus, es fließt in Mäandern. Dazu reichen schon ein paar Steine am Boden des Fließgewässers.
Abstammen soll das Wort allerdings nicht von der Übersetzung „Schleife“ oder „Schlinge“, wie man lange dachte, sondern von den Flüssen „Kleiner Mäander“ und „Großer Mäander“ in der Türkei. Deren Name wiederum kommt vom griechischen Begriff „Maiandros“ für diese beiden Flüsse.
Spricht man heute von einem Mäander, ist eine Abfolge von mehreren Flußschlingen gemeint, wie sie sich in Abschnitten mit geringem Sohlgefälle und gleichzeitig transportiertem Geschiebe (Sand, Kies, Steine) bildet. Als Gegensatz wird eine isolierte Flussschlinge im Flusslauf nicht als Mäander bezeichnet - so ist die Saarschleife kein Mäander.
Zum Mäander-Fischpass
Es gibt in Deutschland mittlerweile einige Orte mit künstlich angelegten Fischtreppen bzw. Frischaufstieghilfen nach dem Mäander-Prinzip, welches der Natur abgeschaut wurde. In den Fällen dieser künstlichen angelegen Mäander-Fischpässe, ist "Mäander" ein eingetragenes Warenzeichen. Außer in Hameln an der Weser gibt es sie beispielsweise u. a. noch in Drakenburg an der Weser und in Walle an der Oker. Im letzteren Ort, nördlich von Braunschweig an der Rothemühle/Oker, wurde er als Halbmäanderfischpass gebaut.
Das Fischpass-Prinzip macht immer dann Sinn, wenn das Wasser ein geringes Gefälle hat, wenig Wasser führt und der Platz beschränkt ist.
Die Anordnung der Becken erzeugt auf kleinem Raum sehr unterschiedliche Strömungsverhältnisse, so dass viele unserer heute noch vorhandenen Fischarten diesen Fischpass nutzen. Dies gilt auch für schwimmschwache Arten.
Der Mäanderfischpass in Hameln an der Pfortmühle
Der Fischpass in Hameln wurde im November 2002 fertiggestellt.
Die hamelner Weser-Wehre würden ohne diesen Fischpass für die in der Weser lebenden bzw. durchwandernden Tiere ein unüberwindliches Hinderniss darstellen.
Nur durch eine Fischtreppe bzw. diesen Fischpass wird den Fischen und Kleinlebewesen ein Auf- und Abstieg an den Wehren ermöglicht. Das ist zwingend notwendig für die Erhaltung des natürlichen Fischbestandes.
Mit Hilfe dieser Fischaufstiegshilfen soll auch der der Lachs in der Weser wieder auf Dauer heimisch werden.
„Während die Hauptströmung im Beckenrandbereich für die Fische als Wegweiser durch den Fischpass dient, trägt die strömungsberuhigte Mittelzone zum kräftesparenden Aufstieg auch leistungsschwacher Arten bei.
Der Fischpass hat bei Niedrigwasser einen Höhenunterschied vom Unterwasser zum Oberwasser von etwa 3,40 m zu überwinden
Im Rahmen der Voruntersuchungen wurden in der Weser im Raum Hameln 28 Fischarten ermittelt. Neben den bekannten Wanderfischen wie Aal und Lachs unternehmen jedoch auch zahlreiche andere Fischarten Wanderungen im Gewässersystem.
Dieses sind Nahrungswanderungen, Kompensationswanderungen (z. B. bei zu großer Population) Laichplatzsuche oder nach Verdriftung bei Hochwasser.“ (Quelle der Auszüge)
Bürgerreporter:in:Kirsten Steuer aus Pattensen |
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