Titanenwurz - die Nacht der Blüte am 20./21.07.2013

Titanenwurz nach der Blüte - Stand am 22.07.2013 - 11:55 Uhr
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Großartig, wundersam, wundervoll - wie ein Wunderwerk der Schöpfung - so kam mir die Blüte der Titanenwurz aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) vor. Auf 1,70 m Höhe hat sich die Wurz titanisch in der Nacht ihres Erblühens am 20./21. Juli empor gestreckt, während sie ihren Kelch immer weiter öffnete.

Nachdem ich am 17. Juli die ersten Fotos durch das Fensterglas des Gewächshauses machte, erlebte ich am 20. Juli das spannende Schauspiel der Hochblattentfaltung nahe dran an der eindrucksvollen Pflanze. Meine Fotos aus den Beiträgen zuvor dokumentieren den Öffnungsstand am 21. Juli von 16:00 und 18:45 Uhr.

Mitarbeiter des Botanischen Gartens erwarteten die volle Entfaltung des "Kelchfaltenblühers" gegen 23.00 Uhr. Von zuhause aus habe ich bis ca. 01:15 Uhr auf die Bilder der Webcam geschaut, um den Höhepunkt des Geschehens nicht zu verpassen. Es sah so aus, als würde sich das Ganze noch hinziehen und so ich legte mich ermüdet erstmal schlafen. Um 05:20 Uhr schaute ich wieder auf die Webcam-Bilder ... und sah den Kolben abgeknickt ... - ohne dass sich die Blume in voller Ausfächerung des tiefroten Kelchblattes geöffnet hatte - wie auf den Bildern der Infotafeln dargestellt. Das war für mich ein Moment der Enttäuschung zu früher Morgenstunde.

Als ich am Sonntagmittag wieder ins Gewächshaus kam, hörte ich vom Biologie-Experten Stefan Rust, es sei überhaupt ein Wunder, dass die noch junge Pflanze bei 15 Jahren mit einer Wurzelknolle von 20 kg schon eine Blüte gebildet hat. Erst bei einer Wurzelknolle bei 40 kg Gewicht entstehe sonst die Blütenbildung. So gesehen waren Betrachter doch Zeitzeugen eines einzigartig wunderbaren Ereignisses.

Ach ja, der Geruch! Ich war doch auch wiedergekommen, um den als fürchterlich und übel angekündigten Geruch kennen zu lernen! Ich musste meine Aufmerksamkeit voll auf meinen Geruchssinn lenken, um überhaupt das Spezifische wahrzunehmen, das in der Luft lag. Stefan Rust erklärte mir dazu, die Geruchsstoffe seien in diesem Fall der sektkelchähnlichen Blütenöffnung mit der warmen Luft in die Höhe gezogen. Daher sei die Geruchsbildung nicht so intensiv auf Nasenhöhe wahrzunehmen. Wie soll ich meine Geruchswahrnehmung beschreiben? Irgendwie exotisch, ein wenig herbsüßlich, vielleicht ein Hauch von Moschus und Ambra, Zimt und Vanille?

Den Blütehöhepunkt hatte die Titanenwurz um 02:00 Uhr am 22.07. erreicht. Mit dem Wiedereinrollen des Hochblattes und dem Abknicken des Kolbens ist bereits die Verwelkung im Gange. Die Titanenwurz blüht nur eine Nacht. Wenn die Planze nach dem Kraftakt des Blühens überlebt, kann sie frühestens in drei Jahren neue Blütenstände bilden - so sagte es der Biologe.

Ein Zeitraffer zeigt anstelle der aktuellen Webcam den Vorgang der kompletten Hochblattentfaltung. Dabei ist auch sehr schön das beginnende Wiedereinrollen des Blattes und damit verbunden die Absenkung und Abknickung des Pflanzenkolbens zu betrachten.
http://www.ndr.de/regional/hamburg/titanenwurz123....

Weitere Empfehlungen von mir zur Teilhabe:

http://www.bghamburg.de/images/sehenswert/amorphop...
http://www.bghamburg.de/images/sehenswert/amorphop...
Infotafeln 1 und 2 des Botanischen Gartens

Von meinem gestrigen Erleben habe ich wieder Fotos mitgebracht, die ich hier vorstelle.

Herzlich grüßt damit Kirsten Mauss

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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