Mein Pilgerweg zum See am Heiligabend

Es war am 24.12.2012. Mittags um 12.00 Uhr begann in Allermöhe der traditionelle Auftakt zur Currende draußen vor der FesteBurg.
Mit Posaunen, Trompeten und Gesang der Gemeinde erklangen die schönsten bekannten Weihnachtslieder und stimmten sinnlich auf den heiligen Abend ein. Ich hatte nach der Currende noch Festvorbereitungen zu treffen und war eigentlich in Eile, um wieder nach Hause zu kommen.

Auf dem Weg spürte ich die milde, weiche Luft des Tauwetters nach einigen Schnee- und Frosttagen. Mir war für eine Weile nach Stille und Besinnung - mit mir ganz allein. Ich folgte meiner inneren Führung an den Allermöher Westsee. Die Wege waren teils noch gefroren. Am See innehaltend, atmete ich tief die frische Luft, die über dem Wasser und der Landschaft lag. Weit und breit begegnete mir kein menschliches Wesen.

Auf dem Badesteg bemerkte ich einen Kormoran. Weiter über den See geschaut schwammen Möwen, die sich während meines Verweilens zu einem Schwarm in die Lüfte erhoben. Vielleicht sehe ich noch meine Freunde, die Schwäne, so dachte ich bei mir. Doch weit und breit waren keine Schwäne zu sehen.

Ganz still stand ich am Ufer des Sees, mir ein Wunder zum Weihnachtsfest wünschend. Hier spürte ich: etwas Geheimnisvolles liegt in der Luft. Während ich versuchte das Geheimnisvolle zu fassen, bemerkte ich in Blickrichtung einen fliegenden Vogel - und ich glaubte es kaum, als ich erkannte: es war ein S C H W A N. Ein einzelner Schwan kam auf mich zu, zog direkt vor mir einen großen Bogen und flog auf selbiger Strecke zurück weit in die Landschaft hinein. Da wusste ich: dieser große weiße Schwanenvogel brachte mir einen Gruß des Himmels zum Heiligen Abend. Er schenkte mir eine stille, tiefe, heilige Freude. Und über See und Land legte sich ein leichter Schleier - der Hauch von Wunder und Segen.

Kirsten Mauss

Die Fotos sind am 24.12.2012 zwischen 13:30 und 14:00 Uhr entstanden