Ganz ohne Steine - so geht friedlicher Protest
\\\ Trump-Blockade vom 7. Juli /// ... und damit ein Paradebeispiel für friedlichen Widerstand auch ohne Steine werfen. Diese tapferen jungen Menschen zum Beispiel (siehe Foto) haben 2,5 Stunden dem Wasserwerfer an der Schwanenwik-Brücke getrotzt (nahe der Trump-Residenz) und damit die Zufahrt auf einer Protokollstrecke zum G20 blockiert. Trump musste daraufhin die umständlichere Nordroute nehmen und wer weiß, vielleicht half auch das im Zuführen eines Denkanstoßes, dass nicht alle sein Denken und seine Politik teilen.
Widerstandsrecht
So eine Sitzblockade ist übrigens legal (legitim). Solange die Teilnehmer keine Gewalt ausüben, MUSS auch die Polizei sich zurück halten. Zunächst folgen 3 Durchsagen - man möge die Straße doch bitte freigeben. Wenn das nichts bringt, folgt der Wasserwerfer und wenn auch der scheitert, wird "weggetragen". Einsatz von Knüppel, Pfefferspray und dergleichen sind tabu - solange die Protestler sich nicht wehren. -->https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstandsrecht
Anwalt vor Ort
Im Sitzen eine Straße zu blockieren ist demnach noch keine Straftat. Bestenfalls eine "Ordnungswidrigkeit", erklärt Björn Elberling vom LEGAL TEAM, die das Geschehen vor Ort mit beobachteten. www.anwaltelberling.de
"Wenn die Polizei das hier als eine verbotene Versammlung einstufen würde, dann wäre das eine Ordnungswidrigkeit, die im Prinzip mit einem Bußgeld belegt werden könnte", so Elberling. Da gelte allerdings das sogenannte Opportunitätsprinzip, d.h. die Polizei hat ein Ermessen, ob sie einschreitet oder nicht und kann zum Beispiel aus Verhältnismäßigkeitsgründen davon absehen "und wir hoffen, dass es dabei bleibt, dass die Polizei das hier auch so handhabt", erklärte der Anwalt mir am Tag des Geschehens für mein Diary (Aufnahme vom Morgen des 7. Juli 2017).
Wasser ohne Wirkung
Jedes mal, wenn der Wasserwerfer absetzte, jubelten die umzu stehenden Menschen darüber, dass die Blockade hielt und die Leute nicht aufgaben. Erst als nichts mehr ging, wurden die Protestler weggetragen. Platzverweis und bei Zuwiderhandlung in Gewahrsamnahme.
-->https://www.facebook.com/notes/max-bryan/ganz-ohne...
"Color the red zone"
Ziel der Aktion war es zunächst in die blaue Zone vorzudringen, um von da aus die "rote Zone" zu entern (Bereich, der für Demonstranten absolut tabu ist).
Foto-Collage downloaden:https://maxbryan.wordpress.com/g20-maxbryan-schwan...
"Aus unserer Sicht ist das notwendig, weil die Politik und der Politikwechsel, der Neoliberalismus, der Protektionismus, der gerade aufkommt mit Trump, die Abwendung von der Demokratie, wenn wir schauen Erdogan ist an der Macht, wir haben Putchisten in Südamerika, die sich an die Macht geputscht haben, die sich heute hier treffen und wir sagen, wir müssen ein klares Zeichen gegen diese Fehlentwicklung setzen, dafür sind wir hier", erklärt Christian Blank von dem globalisierungskritischem Netzwerk "ATTAC". "Color the red zone" war das Motto der Aktion.
Friedlicher Protest
Beeindruckend war: Diese Sitzblockade verlief absolut gewaltfrei (seitens der Demonstranten) und wären nicht 8 Kameras anwesend gewesen, wäre die Blockade vermutlich schon nach 30 min auseinandergeknüppelt worden, so wie das vergleichsweise anderen Orts (am selben Tag auch) geschah.
"Wir sind friedlich, was seid ihr"?
https://www.youtube.com/watch?v=rttV9JGd8ik&t=0m45...
Christiane Schneider zum Beispiel war zeitgleich (7 Uhr morgens) an den Landungsbrücken als parlamentarische Beobachterin vor Ort mit dabei - und dort waren KEINE KAMERAS und direkt wurde geknüppelt und Pfefferspray eingesetzt - gegen Leute von denen "NULL GEWALT" ausging, berichtet die Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.
Auch das ist eine Wahrheit, die nur selten erzählt wird!
Nächste Sitzung des G20-Sonderausschusses am 8. Februar um 16 Uhr im großen Festsaal - Rathausmarkt 1.
Bürgerreporter:in:Max Bryan aus Hamburg |
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