Timmendorfer Strand macht sich chic für die Saison
Der sportlich-elegante Nobelort Timmendorfer Strand, gern auch Nizza des Nordens genannt, macht sich chic für die kommende Saison. Viele Hotels haben renoviert und ihr Inneres auf den neuesten Stand gebracht. Til Schweiger geht nun auch unter die Hoteliers und lässt ein bestehendes Hotel entkernen und nach seinem persönlichen Geschmack ein neues Innenleben verpassen. Wie viele schon aus der Presse wissen, wird es „Barefoot“ heißen und wohl am 27. April öffnen.
Die Familie Hamester, Mutter Angelika, Vater Dieter, Sohn Sebastian und Schwiegertochter Julia, hatte die Idee, einen Anbau an ihr bestehendes kleines Hotel zu bauen, und so entstand ein perfekter schöner Neubau im klassizistischen Bäderstil, das „Strandhotel Fontana“. Für den Neubau haben die Planer in enger Abstimmung mit Familie Hamester den Baustil der Bäderarchitektur als Vorbild gewählt und diesen auf eigene moderne Art interpretiert. Balkone, vorspringende Erker, kleine das Dachgeschoss abschließende Friese und Attiken sind typische Zierelemente dieses Baustils. Durch die detailfreudige und zugleich klassische Architektur bereichert der Neubau die Strandpromenade und erstrahlt mit seiner hell verputzten Fassade als weiße Perle am Timmendorfer Strand.
Mit dem Neubau kommen fünf neue Zimmer mit atemberaubendem Meerblick hinzu, eine großzügige Lobby mit Kamin, ein luxuriöser Saunabereich und als ganz besonderes Highlight das RESTAURANT HORIZONT mit großer Terrasse, natürlich zur Lübecker Bucht ausgerichtet, in dem auch das Verwöhn-Frühstück präsentiert wird, sowie wundervolle Gartenanlagen mit Wasserspielen. Im klassischen Trakt des Hotels bleiben die Lieblingszimmer der vielen Stammgäste erhalten, der bisherige Frühstücksraum wurde zu einer Suite mit eigener Terrasse umgebaut. Insgesamt hat das Hotel 19 Zimmer und Suiten.
Die Zimmer begeistern mit klaren, klassischen Linien und edlen Tönen in natürlichen Farben wie beige, steingrau und creme. Alle sind mit viel Platz und Komfort eingerichtet, durch die bodentiefen Fenster öffnet sich der Blick auf die Ostsee. Im Sommer lässt es sich herrlich auf dem eigenen Balkon ausspannen, im Winter genießt man ganz gemütlich den Blick aus einem Sessel oder in manchen Zimmern sogar aus dem Bad. Ein traumhafter Blick auf die Ostsee, den Strand direkt vor der Tür, das Zentrum von Timmendorf einen Spaziergang entfernt und über allem herrliche Ruhe, nur untermalt von Möwen und dem Geräusch der Wellen.
Höhepunkt jedes Tages ist für viele Gäste das Frühstück im Restaurant Horizont. Das Buffet ist äußerst liebevoll angerichtet, wie ich es noch nirgendwo erlebt habe. Mett und Leberwurst stehen in Portionsschälchen bereit, Lachsscheiben und Aufschnitt einschließlich rohem Schinken sind behutsam gerollt und machen Appetit. Die Bedienungen kümmern sich um jeden Gast, fragen ob und wie er das oder die Frühstückseier möchte, weichgekocht, Spiegeleier mit Speck oder Rührei, dieses auch mit Krabben. Das Obst ist zwar kleingeschnitten, aber jede Sorte in einer eigenen Schale, so dass jeder sich selbst den Obstsalat zusammenstellen kann. Dazu gibt es Vanillecreme und einen Quarkmix, der super zu den Orangen passt. Frisch gepresster O- und Grapefruit-Saft dürften jedem Gast gefallen. Was will man mehr…
Das Restaurant empfängt die Gäste mit einer wohltuenden Mischung aus klaren Linien, schmeichelnden Farbtönen und elegantem Design. Die Gäste sitzen je nach individueller Vorliebe an komfortablen Leder-Hochstühlen und etwas erhabenen Tischen für einen guten Blick, bequem auf Bänken oder an den runden Tischen direkt an den bodentiefen Fenstern. Geschmackvolle Details fallen auf: Ledersessel in Creme- und Beigetönen harmonieren mit edlen Holztischen und Pendelleuchten, die an feinste Meeres-Fundstücke aus Bernstein denken lassen, sowie einem luftigen Raumteiler, der an die asiatischen Einflüsse in der Küche anklingt.
Die Vorfreude auf das Dinner steigt mit einem Blick in das Menü von Sebastian Hamester, der als Küchenchef des Restaurants mit einer modernen nordischen Küche und asiatischen Einflüssen eine ganz neue Richtung und Qualität an die Ostsee bringt. Wer das Extreme nicht scheut, sollte eines seiner Menüs probieren.
Sebastian Hamester folgte nach kaufmännischer Ausbildung und BWL-Studium seiner eigentlichen Passion und machte eine Kochausbildung auf dem renommierten Hamburger Süllberg mit anschließenden Stationen bei Spitzenköchen in der Hansestadt und auf Sylt. Der 34-Jährige verfolgt eine elegante Geschmacksverdichtung hochwertiger Produkte: Zum fangfrischen Fisch kombiniert er etwa ein Selleriepüree, für das die Knolle ganz ohne Wasser im Salzteig drei Stunden gebacken und dann mit Butter verfeinert wird. Wenn er aber eine Sellerie gekocht hat, schält er sie, lässt die Schale trocknen, frittiert sie und erhält Chips. Mal selbst nachmachen! Für seinen Kokosnuss-Kuchen verwendet er ebenfalls die Schale. Er brennt sie mit dem Bunsenbrenner, gibt sie in den Mixer, bis sie zu schwarzem Staub zerfällt und dekoriert mit einem Hauch davon den Kuchen.
Für das perfekte ungewöhnliche Sushi war Sebastian Hamester eigens einige Monate in Kalifornien bei Sushi-Meister Toshi, der auch Steffen Henssler ausbildete. Er kreiert etwa ein köstliches Sushi mit Garnele, Spicy Teriyaki und Rinderfilet. Als Suppe einen Zitronengras-Curry-Cappucino, der Erstaunen hervorruft. Der Hauptgang Steinbeißer mit Schlangenbohnen, Wasserspinat, Buchenpilzen, Hollandaise und Speck-Dashi lässt alle Gourmets dahinschmelzen.
Die Weinkarte begeistert mit vielen Positionen aus Deutschland, ergänzt um ausgewählte internationale Gewächse. Besonders die Pfalz hat es der Familie angetan - super lecker finde ich den 2015er Grauburgunder vom Weingut Knipser.
Für Strandgänger ist das zum Hotel gehörige „Milchhäuschen“ direkt an der Promenade mit seinen Snacks wie Pulled Pork Burger, einer Currywurst oder einer Waffel der richtige Anlaufpunkt.
Natürlich möchte man auch etwas von der Umgebung sehen. Eine Radtour bietet sich an, die bis zum Niendorfer Hafen und zum Hemmelsdorfer See führen darf - an dem man den besten Räucherfisch bekommt und der mit über 40 Meter Tiefe Deutschlands tiefster Punkt unter dem Meeresspiegel ist. Man kommt auch in den großen sumpfigen Naturschutzpark, wo die Natur Natur sein darf. Unbedingt sehenswert ist „Sea Life“, in dem man nicht nur in einem Tunnel zwischen Haien hindurch schlendern kann. Für ein Jahr gastiert die Themenwelt „Oktopus Höhle“ im Sea Life Timmendorfer Strand. Als „natürlichster Vogelpark Deutschland“ preist sich der Vogelpark in Niendorf (www.vogelpark-niendorf.de).
Ein Pfarrer war es, der 1865 ungeniert seine Fesseln entblößte, mutig in die Ostsee stieg und die gesundheitsfördernde Kraft des Meerwassers pries, bis es ihm die feine Timmendorfer Gesellschaft nachmachte und bis heute den acht Kilometer langen Sandstrand bevölkert - winters verlagert sich Sehen und Gesehen-Werden auf die Promenade und in die schicken Cafés und Abendlokale.
Bürgerreporter:in:Elke Backert aus Hamburg |
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