Südtirol erleben - Von St. Leonhard über den E 5 auf dem Andreas-Hofer-Weg zum Sandwirt im Passeiertal
In St. Leonhard im Passeier, ital. San Leonardo in Passiria, dem Hauptort im Passeiertal, befinden wir uns nicht nur an einem schönen Ort in landschaftlich reizvoller Bergwelt, von hier aus können wir auch auf den Spuren der Südtiroler Historie um den Freiheitskämpfer, Volks- und Nationalhelden Andreas Hofer wandern. Sein Geburts- und Wohnhaus, der Gasthof "Sandwirt" mit dem benachbarten "MuseumPasseier" liegt am südlichen Ortsrand unweit des Gebirgsflusses Passer.
Vom Busbahnhof aus beginnen wir unsere sommerliche Wanderung über die Fußgängerbrücke Richtung Pfarrkirche zum Heiligen Leonhard. In der Kirche gibt es noch den Taufstein aus weißem Marmor zu sehen, an dem Andreas Hofer getauft wurde. Am Friedhof blicken wir über liebevoll gepflegte Gräber mit kunstschmiedeeisernen Kreuzen hinaus auf eine wunderschöne, sehr friedvoll erscheinende Landschaft. Wir suchen vom Kirchplatz aus den Zugang zum Andreas-Hofer-Weg, der uns zum "Sandwirt" führen soll.
Auf einer Teilstrecke begehen wir oberhalb von St. Leonhard auf östlicher Seite den Europäischen Fernwanderweg E 5, der von Oberstdorf / Spielmannsau in den Allgäuer Alpen (D) über die Ötztaler Alpen (A) nach Meran (I) und noch weiter über Bozen hinaus führt. Auf dem E 5 wandern - auch wenn es nur ein Teilstück von der weiteren Strecke Richtung Hirzerhütte (1.983 m) ist - das ist doch ein besonderes Erlebnis für uns!
Ein Wegweiser weist den Weg zur Pfandleralm, jener Alm, auf der Andreas Hofer sich mit seiner Familie versteckt hielt, wo er verraten am 28. Januar 1810 verhaftet wurde. Am 20. Februar 1810 wurde in Mantua, dem Hauptquartier des Vizekönigs von Italien, sein Todesurteil durch napoleonische Truppen vollstreckt. Das Andreas-Hofer-Lied "Zu Mantua in Banden" erzählt aus der Geschichte der damaligen Zeit.
Wir kommen beim "Sandwirt" an und kehren ein. Am 22. November 1767 wurde hier im Gasthof "Am Sand" Andreas Hofer geboren, hier hat er gelebt. Im April 1809 führte er mit seinen Getreuen den Volksaufstand gegen die französische und bayerische Besetzung seiner Heimat an. Seit 1982 steht das Haus unter Denkmalschutz und ist das Kernstück des "MuseumPasseier", das mit der Dauerausstellung "Helden & Hofer" die Geschichte vermittelt. Bedauerlicherweise können wir das Museumsgebäude nicht besuchen, es ist geschlossen, wir sind an einem Montag vor Ort. http://www.museum.passeier.it/de
Zum "MuseumPasseier" gehört auch der "Franzosenfriedhof" am Ende der Andreas-Hofer-Straße am westlichen Rand von St. Leonhard. Am 17. November 1809 zogen Tausende Franzosen aus der Armee Napoleons vom Jaufenpass kommend ins Passeiertal ein. Bei den Kämpfen mit den aufständischen Passeirern verloren 200 Franzosen und 22 Tiroler ihr Leben.
Auf unserer Rückreise werden wir später in Innsbruck am Inn der Grab- und Gedenkstätte Andreas Hofers in der Kirche der Hofburg begegnen.
Wer Geschichtliches zu Andreas Hofer vertiefen möchte, findet unter seinem Namen bei Wikipedia eine detaillierte, ausführliche, umfangreiche Darstellung.
Herzlich grüßt Kirsten Mauss
Bürgerreporter:in:Kirsten Mauss aus Hamburg |
10 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.