Sehenswertes und erlebenswertes Bamberg

Denkmal der Kaiserin Kunigund an der Unteren Brücke über der Regnitz
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  • Denkmal der Kaiserin Kunigund an der Unteren Brücke über der Regnitz
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Wir besuchen Bamberg mit seiner über 1000-jährigen Geschichte und erkunden die Altstadt mit ihren Schätzen an Bauwerken. Seit 1993 gehört Bamberg zum Weltkulturerbe der UNESCO. Herausragend mit vielen Türmen ist die fast vollständig erhaltene historische Bausubstanz. Sie gibt Zeugnis aus den Stil-Epochen von Romanik, Gotik, Renaissance und Barock.
Im Jahre 902 erstmals urkundlich als Ansiedlung "Babenberg" erwähnt, gewann die Stadt an Bedeutung, als Kaiser Heinrich II im Jahre 1007 das Erzbistum Bamberg gründete. Damit machte er Bamberg zum spirituellen Zentrum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Unser erster Weg führt zum Alten Brücken-Rathaus an der Regnitz. Es befindet sich zwischen der Oberen Brücke und Unteren Brücke und lässt über die schöne Architektur sowie die farbenfrohen Fresken an der Fassade in ihrer Plastizität staunen.
An der Unteren Brücke treffen wir die Statue der Kaiserin Kunigund, Gemahlin von Kaiser Heinrich II, mit einem frischen Strauß roter Rosen geehrt - ein Zeichen, dass sie auch noch heute Verehrung in Bamberg erfährt. Kunigunde gilt als Mitbegründerin des Bistums Bamberg. Sie wurde 1002 in Paderborn zur Königin geweiht. Durch die Salbung und Krönung, die ihr in diesem Jahr zukam, erhielt sie die sakral-königliche Legitimation des Herrschers mit. An der Seite ihres Gemahls wurde sie 1014 zur Kaiserin gekrönt.

Vom Denkmal der Kunigunde aus wollen wir den Kaiserdom St. Peter und St. Georg auf dem Domberg aufsuchen. Der Dom geht auf eine Stiftung von Kaiser Heinrich II zurück. 1012 wurde der Kaiserdom erstmals geweiht. Sowohl Außen als auch Innen zeugen Baugerüste von restaurierenden Baumaßnahmen. Das Fürstenportal ist noch von Baugerüsten verdeckt. Einen Tag später erleben wir den Abbau, der den Blick frei gibt auf die kunstvollen figürlichen Steinmetzarbeiten.

Im Dom stehen wir vor dem ehrfurchtsgebietenden Grabmal des Kaiserpaares Heinrich II und Kunigunde, das Tilman Riemenschneider 1513 aus Marmor geschaffen hat. Brennende Kerzen geben einen Schein des Heiligen. Reliefs am steinernen Hochgrab erzählen Geschichten aus dem Leben der Beiden.
Blicken wir über das Grabmal hoch in den Ostchor entdecken wir in der Apsis ein Christus-Fresko. Es soll den Horizont zeigen, an den Christen glauben. Der alles umfassende Christus kommt, die Welt aufzurichten, zurecht zu richten und zu vollenden. Könnten Heinrich II und Kunigunde vom Grabmal aus sehen, würden sie auf Christus schauen. Wir erblicken einen Christus, der über dem ewigruhenden Kaiserpaar thront.
Im Westchor schauen wir auf die Kreuzigungsgruppe mit Christus, Maria Magdalena, Jesu Mutter Maria und Johannes. Sie wurde 1649 aus vergoldetem Lindenholz geschaffen.
Eines der bedeutenden Kunstwerke im Dom ist der Bamberger Reiter. 1235 von einem unbekannten Meister geschaffen bleibt unklar, wen er darstellen soll. In seiner Aussagekraft soll er die Würde des Menschen vor Augen führen.
Unsere Zeit reicht nicht, um alle Schätze des Glaubens im Bamberger Dom zu würdigen. Durch die Bauarbeiten bleiben einige Bereiche für uns auch unzugänglich.

Neben dem Dom befindet sich die Alte Hofhaltung. Sie ist die frühere Kaiser- und Bischofspfalz, die früher direkt mit dem Dom verbunden war. Im Inneren birgt sie heute das Historische Museum mit großer Kunst- und Kultursammlung.
Über den Domplatz kommen wir zur Neuen Residenz. Sie wurde unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn zwischen 1697 und 1703 als fürstbischöfliche Residenz erbaut. Wir schließen uns einer Führung an und besichtigen die Wohn- und Prunkräume, den Kaisersaal sowie eine Gemäldesammlung.

Wie schade doch, dass im spätwinterlichen Rosengarten der Residenz noch keine Rosen blühen. Die Rosenstöcke und Statuen des barocken Gartens stehen unter schützenden Hauben versteckt. Von hier aus lassen wir den Blick schweifen über die Stadt und auf die Klosteranlage St. Michael auf dem Michaelsberg. Das ehemalige Kloster wurde 1015 auf Anregung von Kaiser Heinrich II gegründet. Wir erfahren, dass die Kirche auf einige Jahre hinaus wegen dringender Sanierungsarbeiten für Besucher/innen geschlossen ist.
Vom Domberg aus begeben wir uns zum Kaulberg, auf dem das Karmeliten-Kloster im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Hinter der barocken Eingangsfassade befindet sich ein spätromanischer Kreuzgang. In der Kirche halten wir für eine Weile inne.

Unsere Wege führen durch schmale Straßen und enge Gasse. Dabei entdecken wir hinter historischen Fassaden schöne Läden, schmucke Geschäfte und so manche Auslagen, die Auge und Herz erfreuen. Für Liebhaber/innen von Antiquitäten gibt es ein reiches Angebot. Am Ufer der Regnitz entdecken wir sehr moderne Räumlichkeiten der Universität, in denen die Leseräume der Bibliothek untergebracht sind. Nebenan befindet sich das alte Schlachthaus.

Wir stärken uns in gemütlichen Gaststätten an fränkischen Gerichten, trinken "Schlenkerla"-Rauchbier und probieren croissantähnliche "Bamberger Hörnla".
Vor unserer Abreise haben wir noch Zeit, im Alten Brücken-Rathaus die Porzellan-Sammlung Ludwig anzusehen. Meißner Porzellan und Straßburger Fayencen bilden den Mittelpunkt der Ausstellung.

Unser Blick schweift Abschied nehmend zur die ehemaligen Fischersiedlung am Ufer der Regnitz, gern als "Klein Venedig" benannt. Im Sommer kann man sich sogar mit einer Gondel fahren lassen. Wie romantisch mag das sein!
Ja, sehenswert und erlebenswert ist die auf sieben Hügeln - wie Rom - errichtete Stadt auch für uns. Gern kommen wir wieder in das "fränkische Rom" - vielleicht ein nächstes Mal, wenn die Rosen wieder blühen ...

Herzlich grüßt Kirsten Mauss
mit Bildern vom 12.03.2018

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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