Besuch von Rundale, dem Versailles des Baltikums
Anfang August konnte ich mit einer Reisegruppe von "Biblische Reisen" das großartige Barockschloss Rundale in der lettischen Provinz Semgallen besuchen. Es wurde eine der Highligths der Reise durch die baltischen Länder Litauen, Lettland, Estland. Es liegt 15 km westlich der lettischen Stadt Bauska. Das Schloss wurde 1734 von dem kurländischen Herzog Ernst Johann Biron, einem Günstling der Zarin Anna Iwanowa, in Auftrag gegeben. Der Entwurf des Dreiflügelbaus und des weiträumigen französischen Parks stammt von dem berühmten italienischen Architekten Bartolomeo Francesco Rastrelli. Nach dem Tod der Zarin wurde 1740 bereits der Bau aufgegeben und Byron nach Sibirien verbannt. Aber nach der Machtübernahme durch Zarin Katharina II. konnte Biron nach Rundale, deutsch Ruhenthal zurückkehren.
Die Bauten wurden 1763 bis 1768 fortgesetzt und bedeutsame Künstler aus Europa hinzugezogen. Die Innenausstattung lag in den Händen des italienischen Malers Francessco Martini.
Der Schlossbau beeindruckt durch die Größe und Pracht seiner Anlage, die weiträumigen Säle wie der Goldene Saal und der Tanzsaal. Jedoch ist Mobiliar aus der Entstehungszeit verloren gegangen, da die Besitzer des Lustschlosses mehrmals wechselten und das Schloss nach der russischen Revolution 1920 enteignet wurde.
1972 wurde das Schlossmuseum gegründet und die Innenausstattung, soweit möglich, wieder im Rokokostil der 1760er Jahre möbliert.
Es lohnt auch ein Besuch des weiträumigen Parks, der im französischen Stil wieder hergestellt wurde. Rosen und andere Blumen blühen zwischen den interessant geformten und geschnittenen Büschen.
Nach dem großartigen Erlebnis von Schloss und Park Rundale konnten wir voll von neuen Eindrücken in die lettische Hauptstadt Riga weiterfahren, in der weitere faszinierende Sehenswürdigkeiten auf uns warteten.
Bürgerreporter:in:Manfred Hermanns aus Hamburg |
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