Sängerin Duffy: Harte Kritik an "365 Days"
Duffy erhebt ihre Stimme gegen den Erotik-Thriller “365 Days”, weil er unverantwortungsvoll mit Vergewaltigung und Entführung umgeht. Sie wurde früher selber zum Opfer dieser Straftaten.
Im Februar schockierte Grammy-Gewinnerin Duffy mit einem Statement zu ihrer Vergangenheit: Auf ihrer Webseite “duffywords.com” erzählt sie davon, dass ihr an ihrem Geburtstag Drogen verabreicht wurden, sie vergewaltigt und sogar in ein anderes Land verschleppt wurde. Auf sieben Seiten erzählte sie sehr detailliert, wie es dazu gekommen ist und wie diese grauenvollen Erfahrungen ihr Leben veränderten. Sie war danach traumatisiert und konnte nicht mehr wie gewohnt ihrer Karriere nachgehen. Auch ihre Beziehungen zu Freunden und Familie gingen mehr und mehr in die Brüche, weil es ihr so schlecht ging. Für die Sängerin war es ein langer Weg, um ihr Trauma zu verarbeiten, deswegen verschwand sie für mehrere Jahre aus der Öffentlichkeit. Umso schockierter war die 36-jährige Sängerin, als sie von dem polnischen Erotik-Thriller “365 Days” (“365” DNI”), der genau diese Themen behandelt, die sie durchlebt hat.
Duffy schreibt Netflix-CEO wegen “365 Days”
Duffy war absolut schockiert, wie sexueller Missbrauch und Menschenhandel in “365 Days” dargestellt wird. Sie findet es außerdem verantwortungslos, dass der Streamingdienst “Netflix” den Film Millionen von Menschen einfach zugänglich macht. Deswegen schrieb sie einen Brief an “Netflix”-CEO Reed Hastings, in dem sie ihre Sorge und Kritik äußert: “Es ekelt mich an, dass Netflix einem solchen ‘Kino’ eine Plattform bietet, obwohl der Film Entführungen erotisiert und sexuelle Gewalt und Sexhandel als ‘sexy’ darstellt. Ich kann einfach nicht glauben, wie Netflix übersehen konnte, wie sorgenlos, unsensibel und gefährlich das ist.”, schrieb Duffy in dem Brief. Sie bemerkte außerdem jetzt schon die negativen Folgen des Filmes: Viele “365 Days”-Fans schreiben zum Beispiel davon, dass sie auch unbedingt von Schauspieler Michele Morrone - der Massimo, den Entführer spielt - gekidnappt werden wollen. Duffy versucht seitdem, den Fans von "365 Days" die Realität von Menschenhandel nahe zu bringen.
Bürgerreporter:in:Franziska Müller aus Hamburg |
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