Hochsommerlich am Hochrhein: Mit dem Schiff von Schaffhausen nach Diessenhofen und zurück

Ankunft in Diessenhofen - Blick auf die Kirche St. Dionys und die ehemalige Burganlage Unterhof.
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  • Ankunft in Diessenhofen - Blick auf die Kirche St. Dionys und die ehemalige Burganlage Unterhof.
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Der zwischen Bodensee und Basel fließende Rhein wird als Hochrhein bezeichnet.
Er beginnt am Ausfluss des Rheins aus dem Untersee des Bodensees bei Stein am Rhein. Er fließt an der deutschen Enklave Büsingen entlang und durchfließt das schweizerische Schaffhausen mit dem spektakulären Rheinfall bei Neuhausen. Bei Basel am Rheinknie wird aus dem Hochrhein der Oberrhein. Der Hochrhein bildet weithin die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland.

Im Juli 2015 sind wir - meine Mutter Jutta (90) und ich (69) für ein paar Tage zum Familientreffen in Schaffhausen. Es ist hochsommerlich heiß, über 30 Grad. Die Stadt mit ihren engen Gassen ist aufgeheizt. Wir suchen Abkühlung am und auf dem Wasser. Von der "Schiffslände" aus fahren wir mit dem Schiff der Linie Schaffhausen - Stein am Rhein - Insel Reichenau - Konstanz - Kreuzlingen zwei Stationen über Büsingen bis nach Diessenhofen (Kanton Thurgau). Dabei genießen wir die Blicke auf den grün dahin strömenden Rhein eingebettet in eine romantische Landschaft mit schönen Blickfänge. Zwischen Schaffhausen und Diessenhofen befinden sich die Klosteranlagen St. Katharinental und Paradies. Bis zu ihrer Aufhebung im 19. Jh. waren dort Frauenkonvente ansässig. Die Kirche von St. Katharinental gilt heute als bedeutendes Beispiel süddeutschen Barocks.  

Nach einstündiger Fahrt gehen wir in Diessenhofen von Bord. Erstmal verweilen wir am Anleger und nehmen die ersten Eindrücke beschaulich auf. Dann machen wir uns auf zum Bummel durch die kleine Stadt, die am rechtsrheinischen Ufer entstanden ist. Da ist zunächst die eindrucksvolle überdachte Holzbrücke mit bepflanzten Blumenkästen unter den Fenstern, die so malerisch den Rhein nach Gailingen überquert. Wir schauen uns die Brücke genauer an und lesen die Geschichtstafel. Die Brücke ist eine der seltenen Pfahljochbrücken und die einzige Holzbrücke am Hochrhein, die vollständig erhalten wurde - von daher eine Besonderheit und Rarität. Wurde die Brücke erstmals 1292 urkundlich erwähnt, stammt die älteste urkundliche Erwähnung einer alemannischen Siedlung aus dem Jahre 757. Diessenhofen ist eine der ältesten Städtegründungen in der Schweiz. Die Entstehungs-, Herrschafts- und Religionsgeschichte ist lang. 1264 ging die Herrschaft an die Habsburger. Als Grenzort war das Städtchen mehrmals umkämpft und die Holzbrücke wurde schwer beschädigt. Brücken- und Durchgangszölle waren eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt. 

Direkt an der einspurig befahrbaren Brücke befindet sich das Haus der "Zunft zum Grimmen Löwen 1418". Die "Grimmen Löwen" sind die älteste Thurgauer Zunft. Sie wurde von Freiherren, Rittersleuten und Bürgern gegründet. Die Zunftgeschichte ist zugleich Sozialgeschichte der Stadt. Gute Tradition hatten über 600 Jahre neben den Aufgaben der Zunft kulturelle und karitative Leistungen. Heute birgt das Zunfthaus, das durch sein besonderes Nasenschild mit Kreuzkrone Aufmerksamkeit an sich zieht, das Hotel "Krone". 

Wir kommen am "Klosterhaus" mit Bäckerei und Café  vorbei. Beides hat zur Mittagszeit geschlossen. Die Kirche St. Dionys kommt in Sicht. Sie lädt uns zum Besuch in den kühleren Kirchenraum ein. Nach der Besichtigung spazieren wir auf der Rheinpromenade unterhalb der Burg "Neuhof". Im Terrassen-Café mit schattigen Sitzplätzen am Wasser verbringen wir unsere Zeit bis zur Abfahrt unseres Schiffes zurück nach Schaffhausen. Unsere Eisbecher-Kaffee-Pause mit Impressionen von Wasserfreuden auf und im Rhein ist entspannend und auch sehr vergnüglich. Wie ich aus eigenem Erleben weiß, macht das Schwimmen oder Sichtreibenlassen im dahinfließenden Rhein sehr viel Spaß. DAS ist in der ganzen Hochrheingegend wohl die schönste Erfrischung an heißen Sommertagen!

Es wird Zeit, sich langsam zur Schiffslände zu bewegen. Die Rückfahrt auf dem schönen Rhein dauert nur 40 Minuten - flussabwärts geht es schneller - bis wir nach einem Halt am Anleger Büsingen wieder in Schaffhausen bei der Schiffslände am alten "Güterhof" ankommen. 
Nach diesem schönen Tag freuen wir uns auf das Treffen mit unserer Familie am Abend.

Herzlich grüßt Kirsten Mauss

mit Fotos vom 24. Juli 2015
- bedauerlicherweise mit rundem Fleck und Schlieren im Objektiv meiner "Lumix"-Kamera. Auch wenn dadurch die Qualität gemindert ist, wünsche ich doch Freude an der Betrachtung.

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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