Prof. Vanja zeigte Gärten als Orte kranker Menschen.
Die Historikerin Professor Dr. Christina Vanja aus Kassel berichtete in einem gut einstündigen Vortrag über "Gärten als Orte kranker Menschen".
Von der Antike ausgehend beschrieb sie die ganzheitliche Betrachtung der Gesundheit der Menschen. Die Vorstellungswelt legte sie an Hand der pathologischen Systematik des Altertums dar.
Die Bedeutung des St. Galler Klosterplans aus dem Jahr 820 als Muster für viele Klostergärten hob sie hervor. Der Kräutergarten neben dem Sanatoriumsgebäude und dem Baumgarten (der gleichzeitig Friedhof war) waren wichtige Bestandteile. Der eigentliche Klostergarten diente schließlich der Versorgung der Klosterangehörigen mit den wichtigsten Gemüsen und Nahrungspflanzen. Ergänzend kamen später Gartenanlagen außerhalb des engeren Klosterbereichs hinzu.
Die Rolle der Gartenkunst insbesondere zur Förderung der seelischen Gesundheit zeigte die Referentin anschließend vor gut 45 interessierten Zuhörern auf. Die späteren Kuranlagen und Sanatorien wurden ebenfalls in ihrer historischen Vielfalt insbesondere nach der sich in Fachgebiete aufspaltenden Medizin eingehend beleuchtet. Nach diesem Überblick beantwortete die Referentin noch einige Fragen.
Marie-Luise Dersch-Kaiser von der Garten-Route Eder Lahn Diemel überreichte Frau Professor Vanja anschließend den Städteatlas von Battenberg (Eder), den die Stadt gespendet hat. Die Garten-Route ist eine Projektgruppe des Geschichtsvereins Battenberg und feierte mit der Vortragsreihe ihr 10-jähriges Jubiläum. Der Vortrag im Infozentrum Kump war der dritte Vortrag der siebenteiligen Veranstaltungsreihe, die am 01.06.2018 fortgesetzt wird.
Die Anwesenden waren anschließend zu Getränken und Kräutergenüssen auf diversen Brot- oder Gebäckstücken eingeladen. Die leckeren Kleinigkeiten wurden zum Verzehr von der Hand in den Mund auf Tabletts durch die Hallenberger Kräutergartenfreunde gereicht.
Bürgerreporter:in:Amadeus Degen aus Battenberg (Eder) |
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