Stadtgottesacker

Tritt ein
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Halle (Saale) hat sehr interessante Personen und Gebäude, manche einzigartig.
Und so auch der von außen unscheinbare Friedhof auf dem Martinsberg.

Von 1350-1450 war der Martinsberg ein Pestfriedhof, da er außerhalb der Stadt lag. Die Pestopfer wurden in Massengräber beigesetzt. Nickel Hoffmann, Baumeister und Steinnetzmeister, legte diese Anlage auf Anweisung Kardinals Albrechts von Brandenburg an. Nach dem Abriss der beiden Marktkirchen "St. Gertruden" (11. Jhd.) und "St. Marien" (12. Jhd.) verschwanden auch die Friedhöfe. An dieser Stelle entstand die Marktkirche "Unserer lieben Frauen". Das Mittelschiff verbanden die beiden Paaren die zwei alten Kirchen. Damit verschwanden auch die Friedhöfe der beiden Pfarrkirchen.
1529 begann der Bau des Camposanto. Sie ist einer der ältesten Renaissance Friedhofs nördlich der Alpen. Inspiriert von Plänen Giovanni di Simones, aus Pisa, begann der Bau der Anlage. Die beiden Mitarbeitern Kaspar Kost und Andres Glaser vollendeten die Arbeit. Vorlage der meist floralen Ornamente sind eine Arbeit Dürers Schüler Heinrich Aldegraver, ein westfälischer Künstler Renaissance. Die 94 Bogen, 1557 bis 1594, angelegt. Namen der Verstorbenen, Beruf und Todesjahr, auch Bibelsprüche zieren die Bogen. Erbaut wurde eine kleine Kapelle 1547, leider wurde sie zehn Jahre später durch kursächsische Truppen, die Halle (Saale) belagerten, zerstört. Seit 1673 sind die Gruftbögen Erb- und Familienbegräbnisse. Drei Erweiterungen erfolgte in den Jahren 1563, 1721 und 1832. 1813 erreichten viele Verwundete aus Leipzig, die an der Völkerschlacht* teilnahmen, Halle, einige wurden auf dem Friedhof begraben. Die Gräber des russischen Major und Ritter Victor Malwieitsch Sythin und dem ukrainischen General-Lientenant Dimitri Petrovitsch Neverovsky gehören dazu.                                                     

einige der Inschriften

Bogen 62 , Um 1590 Besitzer Joachim Schober und Daniel Keller. seit 1670 Kämmerer u. Pfänner Johann Dreyssig und Familie,1945 im Krieg zerstört

Hier stand der 3. Bogen des Stadtgottesackers seinem Geschlecht zum Gedächtnis durch Victor von Schenitz erbaut. am 27. Sept. des Jahres 1559 vollendet. seit 1744 die Begräbnisstätte der Familie Familie Friedrich Wilhelm Herold und Christian Ludwig Hermann. 1945 zerstört 1998 neu errichtet.

1590 erbaut. Erbbegräbnis für Lazarus Kost. 1667 erkauft von Peter Untzer. 1682 erworben von Joh. Chr. Olearius. später im Besitz der Fam. Ringhammer

Oberbornmeister Caspar v. Barth gest. 1598 und Verwandte. 1702 gekauft von Oberbürgermeister Andreas Bastineller. 1814 Joh. F. August Räpprich und Erben

1. Zeile Anno DOMMDLVII. zur Ehren und ferner Erbauung dieses gemeinen christlichen Begräbnis auch zu Gedächtnus seiner geliebten Mutter. 2. May im 58 Jahr hierher begraben 2. Zeile hat der ehrenvest Georg von Selmenitz diesen andern Bogen bauen lassen welcher also vollendet am 4. Tage Augusti 1558 Jahre. Restauriert Anno Domini MCMXCVI

erbaut 1562-63 von Hans Eberhausen. seit 1661 Besitz der Familie des Apothekers Andreas Becker. im Jahr 1839 Carl Friedrich Zeppernick - Jurist und letzterer Salzgraf

Farrer M. Elias Andrae 1617. Melchior und Andreas Redel 1622. Prof. Johann Samuel Semlers Erben 1763. Familie Friedrich Adolph Richter 1797

Diesen ? Schwibbogen der Kögl. ? Justiz u. Magdeburge Regierungs Rath Herr Johann Christian von Durfeld bauen und renoviren laßen. Anno 1727?

Durch die finanzielle Unterstützung der Stifterin Frau Dr. Marianne Witte war die Instandhaltung 2003 fertig gestellt. Die Restaurierung erfolgte zu Ehren ihres Vaters Prof. Dr. Karl Ziegler 1963 Nobelpreisträger der Chemie und Ordinarius der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1936-1945. Verdienstvolle Bürger werden seit 2001 hier bestattet.

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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