Der Dom zu Halle

Giebelkranz
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Wanderer kommst du nach Halle an der schönen Saale, solltest du unbedingt den Dom zu Halle besuchen.
Auf dem Domplatz stand vielleicht ein Kastell aus den karolingischen Zeit, mit Wohntürmen aus dem 9. Jahrhundert.

Die Dominikaner Kirche wurde im frühgotischen Stil 1271 fertig gestellt und befand sich am Rande der Altstadt. Geweiht wurde die Hallenkirche 12 Jahre später.
Die Dominikaner, ein Bettelorden, bauten ihre Kirchen ohne Türme, Querschiffe und immer am Rande der Stadt. Zu dieser Zeit war Mühlpforte am Mühlgraben die äußere Grenze der Stadt, vermtl. die frühste Hallenkirche. Das Langhaus mit schlichten Maßwerkfenstern und Kreuzgewölbe mit Schmuckkonsolen, stammt aus der frühen Gotik im Magdeburger Bistum, 68,5 m lang, 20 m breit, 18 m hoch mit gleichhohen Schiffen. Das eigentliche Klostergebäude stand im Innenhof auf den Gebiet des Zentralmagazins Naturwissenschaftliche Sammlungen befindet. (gegründet 1698 !)

Seit 1503 ist die Residenz der Magdeburger Erzbischöfe Halle.
1513 traf Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg, Administrator von Halberstadt, Erzbischof von Mainz, Reichsfürst und seit 1518 auf Kardinal in Halle ein.
Er residierte in der Burg Giebichenstein und machte Halle zu seiner Lieblingsresidenz.

1519 erbaute Kardinal Albrecht das Neue Stift, jetzt die Neue Residenz, gleich neben dem Dom gelegen, mit Access über die erste Etage. Der Weg ist nicht mehr begehbar, doch vom Domhof aus nachzuvollziehen. Er machte die Hallenkirche der Dominikaner zu seiner Stiftskirche und quartierte die Bettelmönche 1521 einfach aus. Sie verließen singend und betend ihr Kloster, um zwanzig Jahre später wieder einzuziehen.
Der Umbau erfolgte. Vom Neuen Stift führte ein Zugang zum Innenhof des Domes, der Weg ist verschlossen, aber vom Innenhof des Domes sichtbar.1526 die Kanzel ist vollendet und zeigt Mose, die Evangelisten und auch den Götterboten Hermes, der die Treppe trägt.
Der Aufbau des Giebelkranz soll an ein Schatzkästlein erinnern. Bemerkenswert ist der Schaualtar und die 12 übergroßen Heiligenfiguren, mit darüber stehenden kleineren Statuetten alle unter einen Baldachin aus rheinischen Tuffstein. 
Bildhauer: Werkstadt Peter Schro aus Mainz, Brustbild an der Konsole des Mauritius.      Im Dom arbeitete ab 1530 Bauhütte Binder. Lucas Cranach d Ä. , Andreas Grünwald, Hans Baldung Grien, Peter Vicher, d. J. und Albrecht Dürer wurden vom Kardinal bestellt.
Von 1523-1541 avancierte sie zu einer der bedeutenden Stiftskirchen im Erzbistum Magdeburg und gehörte von diesem Zeitpunkt dem jeweiligen regierenden Herrscher.

Am 9. Februar 1541 beschließen die Halleschen Stände die Auflösung des Stifts, die letzte Messe des Kardinal fand am 22. März 1541 statt.  
1541 verließ der Kardinal endlich Halle, er hinterließ einen beträchtlichen Schuldenberg und verschwand mit seiner Reliquensammlung, dem "Halleschen Heiligtum" zumeist in das Erzbistum Mainz verbracht.
Das "Hallesches Heiligtum" umfasste, eine silberne lebensgroße Statue des Heiligen Mauritius. Der Reliquienschatz umfasste 42 Körper von Heiligen, über 3500 wertvolle Reliquien, über 8100 Partikeln, von den ca. 140 Altartafeln aus der Cranach-Werkstatt befinden sich einige in Aschaffenburg, die Erasmus-Mauritius-Tafel von Andreas Grünewald ist in der Alten Pinothek München ausgestellt. Also allen beweglichen Dingen, alles was nicht niet und nagel fest war, luden sie auf Karren und er fuhr genn Westen.

Seine ambitionierten Projekte

Durch die großen Bauprojekte benötigte er ungeheure Mengen finanzielle Mittel.
Kardinal Albrecht spielte in der Stadtgeschichte eine wichtige Rolle, so ließ zwei Kirchen abreißen, um die Marktkirche "Unserer lieben Frauen" an dieser Stelle zu errichten. 
Für den Umbau des Doms und Neubau des Neuen Stifts ließ Ablaß Briefe durch den berühmt berüchtigten Johannes Tetzel verkaufen, und zwar im Stadtgottesacker.
Ein Campo Santo, mit Baubeginn 1529, vom Ratswerkmeister Nickel Hoffmann.

Die beiden Kirchenschiffe von St. Marien und St. Gertrud wurden 1530 abgerissen. Die beiden Kirchtürme wurden zu einer größeren Hallenkirche im hochgotischen Stil vereint. Die Marktkirche "Unserer lieben Frauen" entsteht.

Das Neue Stift des Heiligen Mauritius und Maria Magdalena "Zum goldenen Schweißbuch des Herrn" sollte eigentlich ein clerirkeraler katholischer Bildungsort werden, da der reformierte Glauben sich auch in Halle um Umgebung ausbreitete. Die Gründung erfolgte mit offizieller Genehmigung Roms im Jahre 1531.
Die Baumeister der Neuen Residenz waren Andreas Günther und Bastin Binder.           Das Baumaumaterial kam vom Kloster Neuwerk das Kardinal Albrecht abbrechen ließ.  Das Kloster, ein Augustiner Chorherren Stift, hielt seit mehreren Jahrhunderten das Machtmonopol, sehr reich, mit viel Grundbesitz und politisch einflußreich.
Das Landesamt für Denkmalschutz grub im Botanischer Garten und dort fanden die Archäologen*innen die Grundmauern.

Apotheken/ Offizin*

1521 öffnete die Neue Apotheke, durch den Tod des Besitzers erhielt der Leibarzt
Kardinal Albrechts, der katholische Dr. Johann Niklas von Wiehe  02.08.1535 das Privileg diese Apotheke zu führen.
1493 erhielt Simon Priester vom Rat das Privileg ein Offizin zu führen.                            Der Eigentümer der Ratsapotheke, sowie die auch Mitglieder des Rates wurden durch Kardinal Albrecht aus der Stadt verbannt.

Skandal

Die Hinrichtung von Hans von Schenitz erfolgte 1535. 
Dem sehr jungen Ratswerkmeister wurde vom Kardinal Unterschlagung finanzieller Mittel vorgeworfen. Der Bau seines Stadtpalais "Kühler Brunnen" fiel in die gleiche Zeit. Der eigentliche Grund, so wird es noch immer erzählt, die Affäre mit der Geliebten des Kardinals, der schönen italienischen Opernsängerin. Wie alte Quellen berichten, beteuerte er immer wieder seine Unschuld. Martin Luther setzte sich schriftlich für die Begnadigung ein.

weitere Daten

Der Dom wurde ab 1589 Hofkirche der Administratoren des ehemaligen Erzbistums Magdeburg.
Der 30 jährige Krieg verschonte auf Halle nicht. 1631 hielt der Pfarrer einen Dankgottesdienst für den Schwedenkönig Gustav II Adolfs. Im Südwesten steht noch eine Grabplatte der "Schwedengrabstein", eines schwedischen Offiziers.
1642 erreichte der Barock auch den Dom und die Umgestaltung begann. 1662 entstand der Schaualtar, entwurfen und ausgeführt von Johann Moritz d. Älterer, Schnitzwerk - wahrscheinlich von Heinrich Schau. Der Künstler Benjamin von Block (wahrscheinlich) stellte die fürstlichen Familie und die Szenen vom Abendmahl dar.
1680 Halle fällt nach dem Tod des Herzogs an Brandenburg.
1685/1688 Hugenotten und Pfälzer siedeln in Halle.
An der Orgel spielte schon der junge Händel 1702 - Frühjahr 1703.
Interessant ist auf der Einbau einer Heizanlage im Jahre 1868, die bis in die 1930er Jahre genutzt wurde.

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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