Königlich-Privilegierte Schützengesellschaft jetzt wieder Kaiserlich-Königlich-Privilegiert

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Lang gesuchtes Privileg findet sich im Stadtarchiv
(ew.) Ein historisches Ereignis hatte die Königlich-Privilegierte Schützengesellschaft Günzburg zu feiern. Nachdem sich das von Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1772 verliehene Kaiserlich Königliche Privileg wiedergefunden hatte darf sich die Günzburger Gesellschaft künftig wieder Kaiserlich Königlich Privilegierte Schützengesellschaft Günzburg nennen.
Die älteren Mitglieder können sich noch daran erinnern, dass die Günzburger Schützengesellschaft einst den Zusatz “Kaiserlich“ im Namen trug. Dieses Kaiserliche Privileg geht auf die Kaiserin Maria Theresia von Österreich zurück, die der Günzburger Gesellschaft mit der Schützenordnung, dem „Goldenen Buch“, im Jahr 1772 dieses Privileg verliehen hatte. Bis vor kurzem war man bei den Günzburger Schützen der Meinung, dass das eigene Schriftstück als Beweis der Privilegierung beim Bombenangriff 1945 verbrannt sei. Bemühungen im österreichischen Staatsarchiv in Wien ein Duplikat zu bekommen blieben ebenfalls erfolglos. Auch hier hatte ein Brand die Archivalien vernichtet. Erst nach¬dem Chronist Herbert Ehrmann sich durch die alten, handschriftlichen Aufzeichnungen im Archiv der Stadt Günzburg gelesen hatte und immer weiter in die Tiefen der Geschichte der Günzburger Schützengesellschaft vordrang, stellte er fest, dass das verloren geglaubte Privileg eben in diesem Goldenen Buch, der Schützenordnung von 1772, ent-halten ist. Dieses in Leder gebundene, seltene Dokument wird seit Jahren im Archiv der Stadt Günzburg aufbewahrt. Mit tatkräftiger Unterstützung durch Stadtarchivar Walter Grabert wurde ein Vorschlag zur Namens- und Satzungsänderung sowie zur Umgestaltung des Vereinswappens erarbeitet. Nachdem auch die Regierung von Schwaben zugestimmt hatte, trägt die Günzburger Schützengesellschaft künftig den Namen „Kaiserlich Königlich privilegierte Schützengesellschaft Günzburg“. Im Wappen hielt die Vorderösterreichische Flagge Einzug.
Günzburgs Oberbürgermeister und Schützenkommissar der Schützengesellschaft Gerhard Jauernig nahm dieses bayernweit einzigartige Ereignis zum Anlass der Namensänderung einen feierlichen Rahmen zu verleihen. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport kamen auf Einladung der Stadt Günzburg ins historische Münzkabinett. Hier wurden zur Zeit Kaiserin Maria-Theresias für Vorderösterreich Münzen geprägt. Nach¬dem der Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt Günzburg von der zuständigen Regierungsdirektorin Ingeborg Steinmetz-Maaz, dem ersten Schützenmeister der Gesellschaft Joachim Tillmann und Herbert Ehrmann signiert war, trafen sich die Gäste und Vereins-mitglieder im Schießhaus zum zweiten Teil der Feierstunde, um das historische Ereignis gesellig ausklingen zu lassen.
Bericht von Elvira Hörger

Bürgerreporter:in:

Joachim Tillmann aus Günzburg

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