Traumaberatung und -begleitung von Flüchtlingen

Referenten, Teilnehmer Kunstprojekt - Jugendmigrationsdienst Neu-Ulm, MitarbeiterInnen der AOK Günzburg und der KJF Augsburg
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  • hochgeladen von Artur Geis

Als eine runde Sache erlebten die knapp 100 Fachleute aus den beiden Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm die offizielle Auftaktveranstaltung zu der neu geschaffenen Projektstelle „Traumaberatung und –begleitung von Flüchtlingen“ in den Räumlichkeiten der AOK Günzburg. In seiner Begrüßung machte Stefan Leister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Abteilungsleiter der Katholischen Jugendfürsorge Augsburg e.V. , deutlich, dass sich die Vision „Damit sie das Leben in Fülle haben“ aus dem Leitbild des Verbandes auch im konkreten fachlichen Handeln widerspiegeln müsse. Deshalb engagiere sich der Verband auch bei diesem Projekt. Großer Dank gebühre auch der Aktion Mensch, ohne deren Förderung die Traumaberatung nicht möglich gewesen wäre. Beide Landkreise Günzburg und Neu-Ulm unterstützen die neue Beratungseinrichtung.
Fachliche, sehr konkrete und aktuelle Impulse setzten die Traumaexperten in ihren Ausführungen zu verschiedenen Aspekten von Traumapädagogik und Traumatherapie bei Menschen mit Flucht- und Gewalterfahrungen. Maria Johanna Fath, Leiterin Traumahilfe Netzwerk Augsburg & Schwaben, sprach über die heilsamen Faktoren von Beziehung und Alltagsbewältigung. Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Thorsten Sukale von der Uniklinik Ulm stellte Belastungsfaktoren und Behandlung von minderjährigen Flüchtlingen dar. Ebenso ging er auf eine Untersuchung ein, die den Wandel der gesellschaftlichen Unterstützungsbereitschaft belegt. Besonders interessant, da von Fachleuten und ehrenamtlich Tätigen leicht anwendbar, waren seine Ausführungen zur onlinebasierten Belastungseinschätzung bei minderjährigen Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung. Schließlich stellte Dr. Joana Strauch, wie Sukale auch als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an der Uniklinik Ulm tätig, ihre Trauma-Therapie-Studie vor. Für 13-21-jährige Flüchtlinge könnte sich in diesem Rahmen die Möglichkeit zu einem schnellen und kostenfreien Zugang zu einer Traumatherapie erschließen.
Die Möglichkeiten der neu geschaffenen Traumaberatung stellten die Mitarbeiterinnen des Projektes selbst dar. So erläuterte Lujaina Toumeh in einem bewegenden Fallbeispiel die massiven Gewalt-und Missbrauchserfahrungen einer syrischen Frau, die entsprechenden psychischen und körperlichen Auswirkungen sowie die Inhalte einer langwierigen intensiven Traumabegleitung. Frau Schreiner-Metzele, die zweite Fachkollegin im Team schilderte die einzelnen Angebote und Methoden wie Stabilisierungsarbeit, Resilienzförderung und Aufklärung. Sowohl mehrsprachige und aufsuchende Beratung werden angeboten. Neben der Einzelfallarbeit soll es auch Gruppenangebote und eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen, KITAS und Ehrenamtskreise geben, wobei auch präventive Ansätze verfolgt werden sollen. Eine Vernetzung innerhalb des Verbandes wie auch mit allen beteiligten Institutionen ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Kinder und Erwachsene aus den beiden Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm können die Hilfe in Anspruch nehmen.
Zu guter Letzt durfte sich Artur Geis, Leiter der KJF Kinder- und Jugendhilfe Günzburg/Neu-Ulm bei allen Beteiligten, also den Referenten, bei allen MitarbeiterInnen, insbesondere den neuen Kolleginnen und VertreterInnen des Jugendmigrationsdienstes, bei Gerhard Kranz als Leiter der AOK Günzburg für die großzügige Unterstützung mit einem Blumengruß und einem Los von Aktion Mensch für einen gelungenen Auftakt bedanken. Bei leckeren Häppchen kam es noch zu lebhaftem persönlichen und fachlichem Austausch.
Artur Geis

Die Anmeldung läuft über des Sekretariat in Neu – Ulm, auch nähere Infos und Flyer:

KJF Kinder- und Jugendhilfe Günzburg/Neu-Ulm
Marlene-Dietrich-Straße 3
89231 Neu-Ulm
Manuela Kremmeter
Tel: 0731/ 76050

oder
Lujaina Toumeh: 0151/14220247
Silvia Schreiner-Metzele: 0175/9996696
von Mittwoch – Freitag

oder
Email: traumaberatung@ejv-donau-iller.de

Rückmeldung spätestens innerhalb einer Woche

Bürgerreporter:in:

Artur Geis aus Günzburg

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