Der Caritasverbands für die Diözese Münster brachte bei einem Besuch im Libanon Friedensverträge für den Katholikentag in Münster mit, die die Schülerinnen und Schüler vor Ort gestalteten

Der Caritasverband für die Diözese Münster fördert ein Projekt von Caritas international im Libanon, in dem Kinder und Jugendliche an mehreren Orten nachmittags schulisch betreut werden | Foto: Caritasverband Diözese Münster
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Es ist eines der höchsten Kollektenergebnisse in der jüngeren Geschichte der Katholikentage: Mehr als 83.000 Euro spendeten die Teilnehmenden des 101. Deutschen Katholikentags in Münster während der Gottesdienste.
Dies teilte der Veranstalter bei einem Pressetermin, 101. Tage nach dem Ende des Katholikentags, in Münster mit. Das Geld kommt zu gleichen Teilen zwei Projekten zu Gute, die Hilfe für die Betroffenen des Krieges in Syrien leisten: Die Missionszentrale der Franziskaner unterstützt damit Familien im kriegszerstörten Aleppo. Der Caritasverband für die Diözese Münster fördert ein Projekt von Caritas international im Libanon, in dem Kinder und Jugendliche an mehreren Orten nachmittags schulisch betreut werden.

Anne Hakenes, Vorsitzende des Katholikentag-Trägervereins, und Roland Vilsmaier, Geschäftsführer des Katholikentags, bedankten sich bei den Spenderinnen und Spendern. "Suche Frieden lautete das Leitwort des Katholikentags. Es gibt vielleicht nur wenige Menschen auf der Welt, die diesen Frieden dringender suchen, als die Opfer des Krieges in Syrien. Wir danken deshalb allen, die mit ihrer Spende dazu beigetragen haben, das Leid in der syrischen Stadt Aleppo und in den Flüchtlingscamps im Libanon ein wenig zu mildern", so Anne Hakenes.

Im Vergleich zu den Katholikentagen in Leipzig 2016 mit mehr als 60.000 Euro und Regensburg 2014 mit 50.000 Euro steigerte sich das Ergebnis der Kollekte in Münster mit mehr als 83.000 Euro deutlich.

"Asche und Tod sollen nicht das letzte Wort haben"

Aleppo, sagte Bruder Matthias Maier von der Missionszentrale der Franziskaner, sei weiterhin "eine Stadt in Trümmern". Der Krieg habe eine völlig erschöpfte und verarmte Bevölkerung zurückgelassen. "Die Angst dort ist noch nicht vorüber." Mit dem Geld aus der Kollekte können nun 200 Familien mit Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen für den alltäglichen Gebrauch unterstützt werden. Außerdem werden Häuser und Wohnungen von 14 Familien wiederaufgebaut. Insgesamt werde so 1.000 Menschen in Aleppo, das am 22. Dezember 2016 zur "befreiten Stadt" erklärt wurde, geholfen. "Dies lindert die Not ein wenig und hilft dabei, wie ein Mitbruder sagte, dass Asche und Tod dort nicht das letzte Wort haben werden", so Bruder Matthias.

Die Hilfe organisiert vor Ort die katholische Pfarrgemeinde in Aleppo, die von Franziskanern geleitet wird. "Ungeachtet der Religion werden die Hilfsangebote für römisch-katholische, orthodoxe und auch muslimische Familien je nach Bedarf und Möglichkeit angeboten", erklärt der Syrienreferent des Hilfswerkes, Wolfgang Spohn Haniel.

Nachmittagsbetreuung für jugendliche Kriegsflüchtlinge

Etwa 500 Kinder im Libanon profitieren von der Hilfe der Caritas, so Harald Westbeld, Sprecher des Diözesancaritasverbandes Münster. Kinder aus Syrien und dem Libanon lernen und spielen gemeinsam. Sie werden an den Nachmittagen von den Mitarbeitenden der Caritas Libanon betreut. Die Bildung ihrer Kinder sei den Eltern ein großes Anliegen. Rund 250.000 Kinder arbeiteten allerdings, um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern.

Deswegen engagiere sich die Caritas seit Jahren in mehreren Projekten, um den Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. "Mit den Kollektengeldern können wir die Nachmittagsbetreuung sichern. Die Schülerinnen und Schüler bekommen dort unter anderem Hilfe bei den Hausaufgaben. Zudem werden ihre Familien zum Beispiel mit Vorträgen über Kinderrechte oder Alphabetisierungskurse für die Mütter einbezogen", erklärte Birgit Winterhalter, Leiterin der Spenderbetreuung von Caritas international.

Im Libanon sind mehr als eine Million syrische Flüchtlinge registriert, tatsächlich leben etwa 1,5 Millionen in dem Land, das selbst nur rund 4,2 Millionen Einwohner zählt. "Der Libanon droht unter dieser Last zusammenzubrechen und braucht jede Hilfe", informiert Westbeld.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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