V-Partei³ übergibt dem Landwirtschaftsausschuss des Bundestages vor entscheidender Sitzung über 153.000 Unterschriften für ein Ende der Ferkelkastration Tierrechtsorganisationen waren ausgeschlossen
Birgit Fahr, 1. Bezirksvorsitzende der V-Partei³ in Schwaben (in einer Doppelspitze), verurteilt die rein wirtschaftlich gedachte Verlängerung der betäubungslosen Kastration stark: "Pro Kilo zersägtes Schwein kostet das Fleisch mit Betäubung bei der Kastration im Ferkelalter genau 7 Cent. Und noch nicht mal das wollen die Schweinekonsumenten ausgeben? Lieber leidensfähige Wesen qualvoll kastrieren? Den gefürchteten Ebergeschmack entwickeln übrigens nicht alle Eber und nur einige Konsumenten nehmen ihn überhaupt wahr. Waren 6 Jahre wirklich nicht genug, um diese Übergangszeit für Alternativen zu nutzen? Es wäre ein erster Schritt gewesen. Aber meine Forderung geht noch weiter: Tiere essen muss nicht sein."
Die V-Partei³ in Berlin
In der Angelegenheit der betäubungslosen Kastration von Ferkeln erlebte die V-Partei³ die Widrigkeiten der großen Politik. In buchstäblich letzter Minute erklärte sich der Ausschussvorsitzende und Landwirt Alois Gerig (CDU) doch noch bereit, die Unterschriften der von der V-Partei³ am Weltvegantag gestarteten Petition kurz vor der Anhörung am Montag anzunehmen.
Der Bundesvorsitzende der Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer, Roland Wegner, reiste für die Übergabe eigens an und nahm davor an einer Demonstration am Brandenburger Tor für die Ferkelrechte teil. Bei seiner Rede kriegte er sich mit der früheren Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) in die Haare, die mit seiner Forderung nach einer bioveganen Landwirtschaft ganz und gar nicht einverstanden war. Von multiresistenten Keimen, Nitratbelastung und Klimawandel als Resultat der Massentierhaltung wollte sie, die eigenen Aussagen nicht mal vegetarisch schafft, nichts wissen.
Übergabe kurz vor Sitzung
Begleitet wurde Roland Wegner vom Berliner Landesvorsitzendenden Detlev Göpel sowie Elke Weihusen und Gabi Göpel, die im Anschluss der öffentlichen Anhörung beiwohnten.
Verwundert musste man zur Kenntnis nehmen, dass es dort fast ausschließlich um wirtschaftliche Interessen der Schweinezüchter ging. "Ein Schlag ins Gesicht für alle Tierrechtsorganisationen, von denen keine einzige geladen wurde", stellte Wegner ernüchtert fest. Für ihn und einige Verfassungsexperten ist die Nutztierhaltung sogar gänzlich verfassungswidrig. "Der im Art. 20 a des Grundgesetzes verankerte Tierschutz steht im Verfassungsrang der Berufs- und Religionsfreiheit nicht nach, was man auch z.B. im Umgang mit dem Schächten erkennt". Er fordert darüber hinaus Aufklärung und eine gesellschaftliche Debatte, weshalb schrittweise dringend neue Prozesse in der Nahrungsmittelproduktion eingeleitet werden müssen.
Ein erster Schritt wird die deutliche Verteuerung von tierischen Produkten sein. Die Betäubungspflicht männlicher Schweine bei der Kastration wird für höhere Preise sorgen, was die Nachfrage senken wird. "Geld kann keine Legitimation für einen barbarischen Umgang mit Lebewesen sein", so ein Auszug aus dem Text der Petition der V-Partei, die noch weiter freigeschaltet ist. https://www.change.org/p/ende-der-ferkelkastration
Bürgerreporter:in:Birgit Fahr aus Günzburg |
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