Stefan Eck:"Wir sind keine Partei die am Gängelband der Lobbyisten geht"- Bundesvorsitzender der Mensch- Umwelt- Tier Partei im Interview
Die Partei Mensch- Umwelt- Tierschutz tritt für einen konsequenten Umwelt- und Tierschutz ein, nicht zuletzt, weil konsequenter Umwelt- und Tierschutz auch der beste Menschenschutz ist. Die Partei ist deshalb so außerordentlich wichtig, weil keine der etablierten Parteien bisher den Mut und die Einsicht gezeigt hat, alle heutigen Probleme in ihren ursächlichen Zusammenhängen zu verdeutlichen.
Dies zu erkennen, aufzuzeigen und richtig anzugehen, ist eine der vordringlichsten Aufgaben!
Die rund 1050 Mitglieder kommen aus der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung, aus dem Umwelt- und Naturschutz oder aus der Friedensbewegung und anderen gewaltfreien Bürgerinitiativen.Die Partei wurde am 13. Februar 1993 gegründet und hat Landesverbände in allen 16 Bundesländern. Bei der Europa-Wahl 2009 erreichten die Partei mit 289.572 Wählerstimmen beachtliche 1,1 Prozent. Damals zählte noch die 3 Prozent Hürde, die ja jetzt bekanntlich weggefallen ist. Über die Chancen, die Arbeit und die Ziele der Partei habe ich mit dem Bundesvorsitzenden und Spitzenkandidaten der Partei Stefan Bernhard Eck ein Interview geführt.
Thomas Rank: Sie kandidieren für die Partei: MUT ( Mensch- Umwelt- Tierschutz). Was hat sie bewogen zu Kandidieren?
Stefan Eck:Der Wille, politische Veränderungen herbeizuführen, Europapolitik mitzugestalten, Impulse für eine „Politik des Mitgefühls“ zu setzen, für eine ganzheitliche Politik, in der die Tiere und die Umwelt mehr Berücksichtigung finden als bisher.
Thomas Rank: Sind sie mit Tieren aufgewachsen?
Stefan Eck:Ja, mit Hunden, Katzen, Kaninchen, Wellensittichen und Schildkröten. Mit Sicherheit hat der Kontakt zu Tieren als Kind mein Verhältnis zu ihnen beeinflusst.
Thomas Rank: Wie schaut ihre Arbeit aus?
Stefan Eck:Meistens ist mein Arbeitstag 12 und mehr Stunden lang – und zwar 6 Tage die Woche. Telefonate führen (leider meist zu viele), Briefe und E-Mails schreiben an interessierte Bürger/innen, Verwaltungs- und Recherchearbeiten, Konzepte entwickeln, Aktionen planen. Und oft bin ich auf Reisen zu Demonstrationen und sonstigen Veranstaltungen. Für ein Privatleben bleibt nicht mehr viel Raum.
Thomas RankZiel der Partei?
Stefan Eck:Unendliche viele, es würde Bände füllen.
Thomas Rank:Rechnen sie sich Chancen für ihre Partei aus?
Stefan Eck:Ja, natürlich. Bei den beiden vorangegangenen EU-Wahlen hätten wir ohne Hürde jedes Mal den Sprung ins Parlament geschafft. Und unsere Stammwählerschaft ist uns treu. Unser Ziel Mindestens 2 Mandate!
Thomas Rank: Was sagen sie zu den Morden in Rumänien?
Stefan Eck:Es ist ein Skandal, dass in einem Mitgliedstaat der EU solche Verbrechen an unschuldigen Tieren Tag für Tag begangenen werden – zumal nach einer aktuellen Umfrage etwa 62 Prozent der rumänischen Bevölkerung sich dagegen ausspricht
Thomas Rank: Ihre Partei würde bei der Wahl gewählt. Was würde die Partei tun um diese Morde zu stoppen?
Stefan Eck:Ich hoffe, dass eines Tages der Reformvertrag von Lissabon dahingehend geändert wird, dass es zu solchen „Exzessen“ nicht mehr kommen wird. Bis dahin werde ich aber versuchen, falls ich gewählt werde, als Mitglied des Europäischen Parlamentes Einfluss auf die Regierung in Bukarest zu nehmen. Außerdem will ich zu verschiedenen Mitgliedern des Rumänischen Parlamentes Kontakt aufnehmen und sie darum bitten, das Gesetz, das dieses Massaker erlaubt hat, zu revidieren.
Thomas Rank: Hätten sie die Chance Kanzlerin zu sagen, was sie für den Tierschutz tun sollte, was würden sie ihr sagen?
Stefan Eck:Dass wir eine Politik des Mitgefühls brauchen – für Menschen, für Tiere und für die Umwelt, deren Schutz ja auch im Grundgesetz verankert ist. Der Wunsch nach ständig steigendem Wirtschaftswachstum darf nicht dazu führen, dass man die Schwächsten außen vor lässt. Tiere sind fühlende Wesen, genau wie wir. Und wenn man dies ausblendet, hat die Politik kein ethisches Fundament; jede politische Entscheidung, egal von welcher Partei, sollte auf einem ethischen Fundament stehen.
Thomas Rank: Warum sollen die Bürger gerade die MUT wählen?
Stefan Eck:Weil wir die einzige Partei sind, die gleichermaßen konsequent sich für Menschen, Tiere und Umwelt einsetzt. Und weil wir nicht am Gängelband der Lobbyisten gehen, die immer mehr die Politik mitgestalten – und zwar im Sinne ihrer Auftraggeber. Politiker haben einen Wahlauftrag – und der kommt vom Wähler und nicht von irgendwelchen Konzernen.
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
9 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.