„Stadt Günzburg steht zu ihrer Verantwortung“ Flüchtlingskrise: OB Jauernig begründet Betrieb einer Erstaufnahmeeinrichtung – „Leistungsgrenze ist damit erreicht“

Deutschland ist in diesen Wochen und Monaten das Zielland einer nie gekannten Zahl von Flüchtlingen, die Sicherheit vor Krieg, Verfolgung und Not suchen. Deutschlandweit, auch im Landkreis und in der Stadt Günzburg, begegnen Menschen diesen Flüchtenden mit großer Hilfsbereitschaft und Solidarität. Die Stadt Günzburg stehe zu ihrer Verantwortung, so Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. „Eine konstruktive und vor allem solidarische Atmosphäre trägt zur Bewältigung dieser großen Aufgabe bei.“ Deshalb unterstütze die Stadt das Landratsamt bei seinem Plan, auf dem ehemaligen Kasernengelände Prinz-Eugen-Park im Günzburger Donauried eine Erstaufnahmeeinrichtung zu realisieren. Dazu schafft die Stadt derzeit die formalrechtlichen Voraussetzungen.
„Die Städte im Kreis Günzburg und das Landratsamt sind Tag für Tag gefordert, alle arbeiten im Krisenmodus. Wir in Günzburg leisten unseren Beitrag, um ein gesamtgesellschaftliches Problem mit der Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zu meistern“, erklärt der OB. „ Aber wir können diese Aufgaben nur schultern, wenn Bund und Länder uns dauerhaft und tatkräftig unterstützen. Vor allem der Bund ist gefordert, zu dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe einen nennenswerten Beitrag zu leisten, insbesondere bei der Förderung des Wohnungsbaus“, sagt der Vorsitzende der Bayerischen Städtetags im Regierungsbezirk Schwaben, Gerhard Jauernig.
In diesem Zusammenhang begrüßt der Günzburger OB ausdrücklich die im Koalitionsausschuss vom 6. September gemeinsam getroffene Positionen für das weitere Vorgehen und die anstehenden Gespräche und Entscheidungen auf EU-Ebene.
OB Jauernig: „Die Städte im Landkreis Günzburg, das Landratsamt, die Regierung, Kirchen und Ehrenamtliche sorgen für Unterkunft und Betreuung. Aber: Es geht nicht nur um die Unterbringung, Verpflegung, medizinische Versorgung von Menschen. Die Verfahren müssen beschleunigt werden. Asylanträge mit geringer Erfolgsaussicht müssen in zentralen Aufnahmeeinrichtungen zügig bearbeitet werden.“
Dies schaffe Kapazitäten für die Integration von anerkannten Asylbewerbern. Danach gehe es um eine Daueraufgabe: Viele Menschen bekommen nach dem Asylverfahren ein Bleiberecht, sie brauchen Obdach. Kinder benötigen Plätze in Kindergärten und Schulen. Erwachsene brauchen Sprachunterricht und Integrationskurse. Ausbildung muss möglich werden. Übergänge ins Berufsleben müssen geebnet werden, betont der Rathauschef.
„Dies alles“, so der OB, „stellt uns jetzt und in Zukunft vor große Herausforderungen. Täglich kommende Tausende von Asylsuchenden nach Bayern – Hunderte hiervon werden
in Schwaben und auch im Landkreis Günzburg verteilt. Dies erfordert zugleich von uns allen ein hohes Maß an Toleranz, Verständnis und auch die Bereitschaft, in einer außergewöhnlichen Situation außergewöhnliche Maßnahmen zu treffen.“
Mit der befristeten Genehmigung zum Betrieb einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Günzburg leiste die Stadt einen wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingsströme im Landkreis Günzburg. „Die Unterbringung von Flüchtlingen in einer ehemaligen Mannschaftsunterkunft in der früheren Kaserne ist zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll und sozial deutlich verträglicher als die alternativen Inanspruchnahmen von Sporthallen im Stadtgebiet oder das Aufstellen von Zeltstädten auf dem Günzburger Festplatz“, so der Günzburger OB Gerhard Jauernig.bei der Bewältigung dieser großen Herausforderung eingebracht haben.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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