Photovoltaik: Quo Vadis?

CSU-Bundestagsabgeordneter Dr. Georg Nüßlein
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Die erneuerbaren Energien sind ein typisches Handlungsfeld des Mittelstands. Um hier eine weitere Verunsicherung zu vermeiden, darf es nun nicht zu Schnellschüssen kommen.

Bei der Bundesnetzagentur sind zum Jahresende deutlich mehr Meldungen über neu errichtete Photovoltaik-Anlagen eingegangen als von der Solarbranche und dem Bundesumweltministerium erwartet. Dazu erklärt der energie- und wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Georg Nüßlein:

Wir dürfen bei der Photovoltaikförderung nun nicht erneut in einen blinden Grabenkampf um das Thema pro und kontra ‚fester Deckel‘ treten, bei dem es nach Erreichen der Förderhöchstgrenze zu einem abrupten Abbruch der Förderung käme. Im Dezember 2011 sind nach bisheriger Schätzung der Bundesnetzagentur 3000 Megawatt Photovoltaikleistung installiert worden - dies bei einer voraussichtlichen Jahresgesamtinstallation von 7500 Megawatt. Zwar werden Investoren ob des Degressionsschritts zum 1. Januar 2012 reagiert haben und der deutliche Preisverfall und die Überkapazität bei den Modulen dürften zur Entwicklung Ende 2011 beigetragen haben. Allerdings waren beide Aspekte schon im gesamten vierten Quartal 2011 absehbar. Gerade die im Dezember 2011 erneut befeuerte Diskussion um einen ‚festen Deckel‘ dürfte den Investitionsschub Ende des vergangenen Jahres entscheidend mitbeflügelt haben. Die erneuerbaren Energien sind ein typisches Handlungsfeld des Mittelstands. Um hier eine weitere Verunsicherung zu vermeiden, darf es nun nicht zu Schnellschüssen kommen. Der atmende Deckel, bei dem die Förderung volumensabhängig sinkt, ist der aktuellen Marktsituation anzugleichen.
Es braucht aber zudem intelligente Steuerungsmechanismen, die den atmenden Deckel unterstützend flankieren. So kann etwa mit einer ‚Local Content-Regelung‘ eine Wertschöpfungsförderung für inländische und europäische Hersteller anvisiert und so einer Überförderung durch die Schwemme von Modulen aus dem chinesischen Markt entgegentreten werden. Bei Dachanlagen ist im Bereich des Eigenverbrauchs verstärkt auf das Thema Speicher abzustellen. Durch Speicher wird der Energieverbrauch zeitlich von der Energieerzeugung entkoppelt. Das entlastet unsere Netze. Die derzeit noch relativ hohen Investitionskosten bei Kleinstspeichern werden nach einer breiten Markteinführung voraussichtlich schnell abflachen. So sollte die Eigenverbrauchsförderung in absehbarer Zeit an eine Speicherauflage geknüpft werden. Außerdem muss planbar dargelegt werden, wann Dachanlagen nur noch mit verbundenen Speichern eine Vergütung nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz erhalten.

Bürgerreporter:in:

Stefan Baisch aus Günzburg

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