Dänische Hilfe für Günzburgs Wärmeplanung
Kooperationsprojekt für eine zukunftssichere Wärmeversorgung

Daniela Fischer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Günzburg, war zum
fachlichen Austausch über die kommunale Wärmeplanung in Berlin. | Foto: Katrin Schulze/ dena
  • Daniela Fischer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Günzburg, war zum
    fachlichen Austausch über die kommunale Wärmeplanung in Berlin.
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Die Erstellung von kommunalen Wärmeplänen (KWP) stellen die Gemeinden vor große Herausforderungen. Die Stadt Günzburg nimmt als eine von 15 Kommunen und als einzige bayerische Vertretung am Deutsch-Dänischen Kooperationsprojekt: „Co Lab KWP“ teil. Ziel ist es, durch Vernetzung und Erfahrungsaustausch Unterstützung bei der Erstellung der KWP zu erhalten.

Momentan ist der Zugang zu Wissen und Expertise begrenzt, da es nur wenige bereits umgesetzte kommunale Wärmeplanungen in Deutschland gibt. Hier setzt das Projekt an und schlägt die Brücke nach Dänemark, da hier bereits viel Erfahrung besteht. Partner sind das „Danish Board of District Heat (DBDH)“ und die Deutsche Energie-Agentur (dena).
Neben Online-Workshops stand kürzlich eine Reise nach Berlin an, um Umsetzungsbeispiele zu sehen. Daniela Fischer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Günzburg, stellte den aktuellen Planungsstand der KWP in Günzburg vor, besichtigte unter anderem eine Flusswärmepumpe an der Spree, eine Power-to-W-Anlage und hörte von den Berliner Stadtwerken die Quartierskonzepte mit dezentraler Wärmeversorgung. „Die wertvollen fachlichen Informationen und die Fragestellungen der Kollegen helfen uns in diesem Neuland der KWP weiterzukommen, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und unsere
Ressourcen zielgenau einzusetzen“, erklärt Fischer.

Fast die Hälfte des Wärmebedarfs in Deutschland entfällt auf Privathaushalte. Um diesen Wärmebedarf zukünftig klimaneutral zu gestalten, braucht es in vielen Kommunen eine netzgebundene Wärmeversorgung. Hierbei ist eine strategische Planung der Kommunen notwendig, die lokale Möglichkeiten beleuchtet und daraus Handlungen für Stadtteile, Quartiere und Einzelgebäude ableitet.
Wie stark die Preise von Gas und Öl ansteigen können, wurde uns vergangenes Jahr vor Augen geführt. Innerhalb kürzester Zeit verteuerten sich die Heizkosten aufgrund deutlicher Preissteigerungen dieser beiden fossilen Brennstoffe enorm. Für eine zukunftsfeste und vor allem bezahlbare Wärmeversorgung braucht es erneuerbare Energien vor Ort und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus z. B. Industrie- oder Kläranlagen.
Ein herausragendes Ziel der Wärmeplanung ist es, den vor Ort besten und kosteneffizientesten Weg zu einer klimafreundlichen und fortschrittlichen Wärmeversorgung zu ermitteln. Den Bürgern, Unternehmen und Energieversorgern gibt das Sicherheit darüber, mit welcher Wärmeversorgung sie lokal rechnen können.

„Wir sind froh und stolz, als erste Kommune im Landkreis die Kommunale Wärmeplanung ganz konkret anzugehen und somit einen entscheidenden Baustein für eine zukunftssichere Wärmeversorgung in Günzburg zu legen,“ sagt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.

Über die KWP Günzburg:
Nach Beschluss des Stadtrates im Februar 2023 hat Günzburg als erste Kommune im Landkreis den Prozess der Kommunalen Wärmeplanung (KWP) gestartet. Damit ist die Große Kreisstadt sowohl im Landkreis als auch bei vergleichbar großen Kommunen im Bundesland Bayern Vorreiterin.
Bereits im Dezember 2022 wurde von der Stadtverwaltung der Antrag auf die Bundesförderung gestellt, der Bescheid für die 100-prozentige Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ging im frühen Sommer 2023 ein.
Gefördert wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative. Nach Erhalt des Bewilligungsbescheides wurde das Tübinger Ingenieurbüro ebök GmbH, welches mit derErfahrung mehrerer durchgeführter KWP-Projekte in Baden-Württemberg punkten  kann, mit der Begleitung des Prozesses beauftragt. Das Ingenieurbüro hat zur Erfassung aller relevanten Daten zum Wärmeverbrauch sowie zur Nutzung einzelner Liegenschaften unter anderem Kontakt zu den Netzbetreibern, Energieversorgern, Schornsteinfegern, den Stadtwerken sowie unterschiedlichen Sachgebieten der Stadtverwaltung aufgenommen.
Nach Abschluss der Bestandsaufnahme werden Potenziale für Einsparungen und erneuerbare Energien sowie Zielszenarien erarbeitet. Daraus entsteht der kommunale Wärmeplan, der als Grundlage für die konkrete Ausgestaltung der Wärmewende in Günzburg dient.

Text: Stadt Günzburg

myheimat-Team:

Madlen Ellmenreich aus Augsburg

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