Kommunalpolitik hautnah erfahren
Zu einer Stadtrundfahrt der besonderen Art luden die Stadträte der Günzburger Freien Wählergemeinschaft (FWG) interessierte Bürgerinnen und Bürger am vergangenen Freitag ein. „Kommunalpolitik hautnah“ war das Motto.
Die Route der gut zweistündigen Tour führte die rund 40 Teilnehmer zunächst auf das Gelände des Leipheimer Fliegerhorstes. Angeführt von Hauptmann Jochen Wiedenbeck, des letzten Kasernenkommandanten des Bundeswehrstandorts, der zum Jahresende aufgelöst wird, konnten sich die Freien Wähler einen Eindruck von den gigantischen Ausmaßen des 264 Hektar großen Geländes verschaffen. „Wo früher rege Betriebsamkeit herrschte, arbeitet hier fast kein Mensch mehr“, klang Wiedenbeck beim Blick auf die vielen leer stehenden Hallen und Betriebsräume wehmütig. Nach Ansicht Wiedenbecks müssten möglichst schnell die Weichen für eine Folgenutzung gestellt werden, damit die durchweg guten Ressourcen der Anlage nicht verkommen oder der Vandalismus einkehre. „Dazu laufen bereits Verhandlungen der Vertreter der betroffenen Gemeinden Leipheim, Bubesheim und Günzburg“, erklärten die FWG-Räte. Höhepunkt der ersten Station war die Fahrt über die komplette Start- und Landebahn der Fluganlage, über deren zukünftige Verwendung ebenfalls ein großes Fragezeichen steht.
Über das Industriegebiet Donauried und den Prinz-Eugen-Park (PEP) wurde anschließend die Großbaustelle Bahnhof anvisiert. FWG-Stadtrat Manfred Proksch schilderte dabei ausführlich die laufenden Bauprojekte und informierte über die zukünftige Gestaltung der sogenannten Mobilitätsdrehscheibe. „Einziger Wehrmutstropfen ist der Verzicht der Deutschen Bahn auf den Bau einer Wartehalle“, deutete Proksch noch weiteren Verhandlungsbedarf seitens der Stadt an.
Nächste Haltestation war die Grundschule Südost, die durch modernste Passivhausbauweise weit über die Günzburger Grenzen hinaus Maßstäbe gesetzt hat. Zweiter Bürgermeister und FWG-Vorsitzender Anton Gollmitzer erläuterte die Details des zukunftsweisenden Bauprojekts und zeigte sich über das Ergebnis der von den Freien Wählern favorisierten Lösung höchst erfreut.
Nur einen Steinwurf davon entfernt wurde das Biomasse Heizwerk besichtigt. Das in Zusammenarbeit von Stadt und Kreis realisierte 1,9 Millionen-Euro-Projekt sei laut Proksch ein weiterer Beleg für die fortschrittliche energiepolitische Entwicklung der Donaustadt.
Vorbei am Baugebiet Denzinger Feld führte die Tour, nach einem Abstecher durch das Kimmerle-Gelände in das neue Feriendorf von Legoland Deutschland.
Endstation der Fahrt war schließlich der Autohof im Günztal, wo kürzlich ein neues Fast-Food-Lokal entstand und der Rohbau einer Diskothek besichtigt werden konnte. Diese soll im März kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen. Erfreut über die gute Resonanz stellte Gollmitzer in Aussicht, zukünftig jährlich eine Infofahrt durch die Stadt anbieten zu wollen.
Bürgerreporter:in:Daniel Hab aus Günzburg |
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