Innenminister Joachim Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch für Bayern 2015 vor - Einwohnerzahlen steigen - Zuzug große Herausforderung für den Wohnungsmarkt dar - Vollbeschäftigung in Bayern

Innenminister Joachim Herrmann
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Die Bevölkerung Bayerns wächst. 2014 sind gegenüber dem Vorjahr nochmals rund 87.300 Einwohner hinzugekommen. "Das ist eine enorme Herausforderung für den Wohnungsmarkt in Bayern, zumal die große Zahl an Flüchtlingen die Nachfrage nach Wohnraum in absehbarer Zukunft noch weiter erhöhen wird", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann anlässlich der Vorstellung des Statistischen Jahrbuchs 2015. Bayern zeigte sich wirtschaftlich in bester Verfassung. "In Bayern haben wir fast Vollbeschäftigung", freute sich Herrmann. Lag die Arbeitslosenquote 2014 bei 3,8 Prozent gegenüber 6,7 Prozent bundesweit, sank sie bis zum November 2015 nochmals um 0,5 Prozent auf 3,3 Prozent – und damit deutlich unter den Bundeswert von 6,0 Prozent."

Zum Ende des Jahres 2014 zählte Bayern nunmehr rund 12,7 Millionen Einwohner. 2014 erblickten 113.935 neue Erdenbürger das Licht der Welt – damit noch einmal fast vier Prozent mehr als im Vorjahr und höchster Wert sei 2001. Dennoch stehen rund 10.200 mehr Sterbefälle den Geburten gegenüber. Insgesamt zogen 2014 rund 92.700 Menschen mehr nach Bayern zu als weg, gut 60.600 aus EU-Staaten. Herrmann: "Die Wanderungsbewegungen in 2015 machen uns Sorgen. Sie werden diese Zahlen deutlich nach oben verändern."

Immer mehr Menschen in Bayern brauchen deshalb auch Wohnraum. "Die Weichen wurden gestellt", so der Bauminister. Um rund 9,5 Prozent hat die Wohnungsbauaktivität 2014 gegenüber 2013 zugenommen. In Bayern wurden 2014 insgesamt mehr als 51.500 Wohnungen fertig gestellt, rund 89,5 Prozent davon Neubauten – insgesamt über 60 Prozent mehr als seit dem historischen Tiefstand der Wohnungsbautätigkeit 2009 mit 31.335 Wohnungen. Zum 31.12.2014 gab es in Bayern insgesamt über 6,2 Millionen Wohnungen. Rein rechnerisch standen somit jedem Einwohner Bayerns rund 47,7 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Herrmann: "Bauen ist das Gebot der Stunde. Mein hochgestecktes Ziel bleibt es, wieder auf 70.000 neugebaute Wohnungen pro Jahr zu kommen." Erfreulich sei deshalb auch die Zunahme der Baugenehmigungen samt Genehmigungsfreistellungen um 4,9 Prozent gegenüber 2013 auf insgesamt fast 58.800. Mit Hilfe eines staatlichen Sofortprogramms habe der Freistaat Bayern 2015 den Weg für rund 28.000 neue staatliche oder staatlich geförderte Mietwohnungen geebnet.

Rasant wächst auch der Kraftfahrzeugverkehr. Waren 1970 nur 3,14 Millionen Kraftfahrzeuge auf Bayerns Straßen unterwegs, waren es Anfang 2015 über 9,4 Millionen Kraftfahrzeuge, darunter 7,4 Millionen Pkw. Die Zulassungen wuchsen 2014 gegenüber 2013 um rund 2,4 Prozent. Der Trend ist auch 2015 ungebrochen. Bis Ende September 2015 wurden in Bayern bereits fast 560.000 Kraftfahrzeuge neu zugelassen, rund 3,8 Prozent mehr als 2014. Trotz des zunehmenden Straßenverkehrs ist die Zahl der Verkehrstoten 2014 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. 619 Menschen kamen ums Leben. Der Rückgang von neun Prozent gegenüber 2014 bedeutet gleichzeitig den niedrigsten Stand seit Beginn der Unfallaufzeichnungen im Jahr 1954. Herrmann: "Doch jeder Tote ist einer zu viel. Bis 2020 wollen wir die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 senken."

"Auch gut ausgebaute Staatsstraßen sind uns ein wichtiges Anliegen." Die Ausgaben für den Um- und Neubau der Staatsstraßen stiegen seit 1995 um rund 94 Prozent auf knapp 280 Millionen Euro im Jahr 2014. Die Bestandserhaltung lässt sich der Freistaat rund 160,8 Millionen Euro kosten – eine Verfünffachung der Mittel gegenüber 1995.

"Überaus solide sind auch die öffentlichen Finanzen", stellte der Innenminister fest. Der Freistaat nahm 2014 knapp zwei Milliarden Euro mehr ein, als er ausgab und fast drei Milliarden Euro mehr als 2013. Die Verschuldung ging 2014 um rund 2,2 Milliarden Euro zurück. Auch die bayerischen Gemeinden, Landkreise und Bezirke konnten Schulden abbauen. Ihr Schuldenstand belief sich am 31. Dezember 2014 auf rund 12,9 Milliarden Euro – damit um rund 10,4 Prozent oder 1,5 Milliarden Euro weniger binnen vier Jahren.

Weitere Informationen unter https://www.statistik.bayern.de.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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