Eine Pressemitteilung sorgt für Verwunderung
Die CSU-Fraktion im Günzburger Stadtrat zeigte sich am Wochenende irritiert über den Bericht „Salat statt Blumen in der Günzburger Zeitung vom Donnerstag. „So haben wir den Beschluss der Stadtratsmehrheit nicht verstanden. Es war nicht die Rede davon, dass die Stadtverwaltung zu einer Werbeveranstaltung einlädt und das Konzept dort durch eigene Mitarbeiter präsentiert, so Fraktionsvorsitzender Dr. Thomas Ermer.
In der letzten Stadtratssitzung fasste der Günzburger Stadtrat nach reger Diskussion entsprechend einem Kompromissvorschlag von Oberbürgermeister Jauernig gegen die Stimmen der CSU-und UWB-Fraktion den Beschluss, dass Günzburg zu einer "Essbaren Stadt" wird. Im Rahmen der Beratungen sprach sich der Fraktionsgeschäftsführer der CSU, Stefan Baisch, im Namen der Fraktion gegen das Projekt aus. Man könne annehmen, dass es sich um eine Schnapsidee handle, da Gemüseanbau in den städtischen Parks und Blumenbeten anstelle von Blumen und Stauden nicht dem optischen Anspruch gerecht werde. Krautköpfe und Salat anstelle von Enzianbäumchen und Rosen, das sei keine verlockende Vorstellung und für die Stadt würden zusätzliche Kosten entstehen. Hinzu kommt, wer wolle dieses Gemüse vom Wegrand schon essen, begründete Baisch die Ablehnung.
Oberbürgermeister Jauernig warb für den Antrag der SPD-Fraktion und sicherte als Kompromiss zu, dass das Projekt ohne städtische Mitarbeit von den Bürgern getragen werden müsste und die Gelder, die für das Projekt im Haushalt bereitgestellt würden, mit einem Sperrvermerk versehen werden. Ebenso sei nicht daran gedacht, bestehende Grünstreifen zu bepflanzen, sondern neue Beete anzulegen. Diesem Vorschlag des OBs schloss sich auch die Mehrheit des Stadtrats, darunter auch 3. Bürgermeisterin Dr. Ruth Niemetz (CSU) an.
Umso überraschter war die CSU nun, als sie am Donnerstag einem Bericht der GZ entnahm, dass nun offensichtlich doch geplant sei, Salat statt Blumen zu pflanzen. "In der Beratung kam klar zum Ausdruck, dass es hauptsächlich um Kräuter und Obstbäume gehe, wenn überhaupt sei eine Gemüsepflanzung zusätzlich zum bestehenden Grün geplant, nur deshalb habe ich zugestimmt," so Niemetz. Sie. weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass auch nie davon die Rede war, dass die Stadtverwaltung eine Infoveranstaltung abhalte und das Projekt aktiv bewerbe. Schon dadurch würden verwaltungsintern Kosten anfallen, obwohl noch keine Gelder bereit stünden.
Vielleicht sollte man die Bürger entscheiden lassen, was sie schöne finden und was nicht und welche essbaren Alternativen sie auf ihrem öffentlichen Grund haben wollen und nicht ein paar Politiker...!?
Man kann die Bürger die Beete auch betreuen lassen...