Eierskandal zieht weite Kreise – V-Partei³ zum Vorgehen des Verbraucherschutzministers

Während sich der Skandal um die Fipronil-Eier ausweitet, betreibt der Verbraucherschutzminister Begriffsdiffamierung. Und: Nicht nur Eier, sondern auch Fleisch von Suppenhühnern muss belastet sein.

Heute wurde bekannt, dass ein großer Discounter sämtliche Eier aus dem Verkauf nimmt, auch mehrerlei Supermärkte haben einen Verkaufsstopp verhängt. Die Verunsicherung der Verbraucher ist groß.

„Es geht nicht allein um die Eier aus dem Verkauf, sondern auch um jene, die zu Weiterverarbeitungszwecken an diverse Lebensmittelhersteller geliefert wurden. Keiner vermag genau zu sagen, wie viele davon bereits verarbeitet, in den Verkauf gegangen und nun in Form von Fertigwaren beim Endverbraucher daheim liegen.“, warnt der Niedersächsische Landesvorsitzende Helmut Treib.

Der Einsatz von Desinfektionsmitteln in Massenställen zielt einzig und allein darauf, noch mehr Tiere auf engstem Raum halten zu können. „Ohne Desinfektion wäre schlimmsten Infektionen, Erkrankungen und sogar Seuchen Tür und Tor geöffnet. Hat in der Vergangenheit aber schon mal jemand daran gedacht, dass diese Desinfektionsmittel unweigerlich auch in die Körper der Nutztiere gelangen – und damit unweigerlich in unser Essen? Der jetztige Skandal sollte uns für solche Zusammenhänge sensibilisieren.“, ruft Treib den Verbrauchern ins Gewissen und fragt weiter: „Was ist mit dem Fleisch der geschlachteten Legehennen? Was die Eier vergiftet, muss unweigerlich auch die Hühner belasten. Dieser Skandal wird noch weite Kreise ziehen.“

Die Massentierhaltung und die Profitgier der Erzeuger in der konventionellen Landwirtschaft ist der Motor so vieler Übel unserer Zeit: Antibiotikaresistenzen, Nitratverseuchung und nun auch Gift in den Lebensmitteln. Die V-Partei³ legt mit ihrer Agraragenda 2030 einen umfangreichen Gegenentwurf zur derzeitigen Landwirtschaft vor. Die biovegane Landwirtschaft und Bio für Alle sind dabei zentrale Pfeiler.

Derweil rollt also ein weiterer Lebensmittelskandal über Deutschland. Und der zuständige Verbraucherschutzminister verdreht die Tatsachen. Christian Schmidt war es, so schien es, als er sich gestern an die Medien wandte, sehr wichtig, zu betonen, dass die Ursache der Eierverunreinigung „das für die Nutztierhaltung zugelassene pflanzliche, rein pflanzliche, Desinfektionsmittel Dega 16“ sei. Dies ist insofern nicht korrekt, als dass nicht das Mittel per se, sondern eine Verunreinigung durch Panschen mit Fipronil zur Vergiftung der Eier geführt hat. Dass der Minister den Begriff „pflanzlich“ dabei besonders betont, mutet fast wie eine Kampfansage an. Hatte sich der Minister doch in den letzten Wochen und Monaten dafür stark gemacht, dass es den Herstellern pflanzlicher Alternativen zu Kuhmilch und Wurst tierischen Ursprungs durch Bezeichnungsverbote erschwert wird, ihre Produkte zu vermarkten. Die Begründung lautete, dass es Verbrauchertäuschung sein müsse, wenn den Menschen am Kühlregal Seitan-Wurst, statt Rinder-Salami angeboten würde. „Seither plädierte Schmidt für eine Kennzeichnungspflicht pflanzlicher Wurst- und Milchalternativen und machte sich damit zum verlängerten Arm der Fleisch- und Milchindustrie, die immense Umsatzeinbußen durch das stetig wachsende Sortiment an pflanzlichen Alternativen zu verzeichnen haben.“, so Bundesgeneralsekretär Heiko Kremer-Bläser. Auch jetzt in einer Ausnahmesituation wie diesem weitgreifenden Lebensmittelskandal nutzt der Verbraucherschutzminister Schmidt also seine Position, um Begriffsdiffamierung zu betreiben - „pflanzlich“ soll wohl eine neue Negativkonnotation bekommen.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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