AKU der CSU und CSU-Stadtratsfraktion: Ausgeglichener Energiehaushalt
Ganz aktuell hat die Günzburger CSU einen Antrag auf einen ausgeglichenen Energiehaushalt zur Erhöhung der Nachhaltigkeit der energetischen Versorgung in der Stadt gestellt, und trifft damit genau ins Schwarze der Überlegungen des Arbeitskreises Umwelt der CSU im Landkreis Günzburg.
Die Aktivitäten der Kommunen und des Landkreises, aber auch die der privaten Initiatoren in Sachen Energiepolitik sind beachtlich. Gemeint sind Aktivitäten zur Einsparung und nachhaltigen Nutzung von Energieformen. Die bestehenden Angebote seien bereits beeindruckend, wenn man an die Vielzahl und die vielfältigen Ideen denke, so der Vorstand. Das Landratsamt habe auch als übergeordnete Behörde im Rahmen des Agenda 21 Prozesses viele dieser bestehenden Projekte beraten, begleitet und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Hier leiste die Behörde vorbildhafte Arbeit.
Auch die Vorbildfunktion bei anstehenden Renovierungs- und Neubaumaßnahmen werde durch die kommunalen Ebenen in den meisten der Fälle erfüllt. Die öffentlichen Bauten würden häufig mit Rücksicht auf energetische Maßnahmen geplant und ausgeführt. Allerletzte Entwicklungen würden durch das Konjunkturpaket 2 forciert. Beispielhaft für die privaten Initiativen erwähnt sei die Bürgersolaranlage in Offingen, die in Form eines Vereins verwirklicht wurde.
Der AKU hat indes eine weitergehende Vision: „Vom energieautarken Bürger und der energieautarken Firma hin zur energieautarken Kommune und Region – im Sinne eines ausgeglichenen Energiehaushalts.“, so die Vorsitzende Dr. Ruth Niemetz. Der Begriff „energieautark“ dürfe dafür auch nicht zwangsläufig an den kommunalen Grenzen halt machen, sondern in einer Gegenrechnung von Energieeinkauf und Energieverkauf saldiert werden. „Unterm Strich muss eine schwarze Null stehen. Wir denken z.B. an die Nutzung der Pyrolyse oder die Gasproduktion bei den Stadtwerken.“, so der Vorstand, der derzeit daran arbeitet, einige Unternehmer zur Verwirklichung von Holzvergasern für Blockheizkraftwerke im häuslichen Bereich zu Vorberatungen an einen Tisch zu holen. Damit könnte man den heimischen Energieträger Holz nachhaltig und sinnvoll verknüpfen mit der leidenden Motorenindustrie.
Der Prozess einer derartigen Entwicklung hin zur energieautarken Region sei natürlich ein langwieriges Zukunftsprojekt, aber die Zukunft beginne jetzt. Ob private oder öffentliche Bauten, alle sollten die Notwendigkeit sehen und die Möglichkeit haben, je nach Gegebenheit, Geldbeutel und Fördermöglichkeit, den Energiebedarf in nachhaltiger Form zu verwirklichen. Basis dafür sei ein gut funktionierendes tragendes Netzwerk und die koordinierende Hand des Landkreises.
Es wäre wünschenswert wenn die kommunalen Ebenen ihrer Vorbildfunktion auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gerecht bleiben könnten; der Landkreis sollte aber auch die Gemeinden dafür sensibilisieren und sie dazu animieren, innerhalb ihrer jeweiligen Entscheidungsbefugnis energieautarke Projekte mit ausgeglichener nachhaltiger Energiebilanz zu planen und gezielt zu fördern.
Die Vision des AKU wäre, wenn möglichst immer mehr Gemeinden das Ziel eines ausgeglichenen Energiehaushalts verwirklichen, in denen nicht nur der öffentliche Träger, sondern auch bauwillige Bürger und Firmen nachhaltige Energieformen entwickeln und verwirklichen können. „Wenn ein Unternehmer oder die Gemeinde selbst hier etwas Neuartiges machen will, sollte ihm das Tor weit offen stehen.“, so der stv. Vorsitzende des AKU Stefan Baisch.
Das wichtigste wäre, dass der Landkreis als Koordinationsstelle nicht nur für Firmen – wie z.B. derzeit im Rahmen des Agenda 21 Prozesses – sondern auch für den einzelnen Bürger agiert. Hier sei die Hemmschwelle des Häusle-Bauers oft noch zu hoch. Das Angebot, das sich derzeit noch zu sehr nur auf Firmen und Architekten beschränke, müsse dahingehend aufgewertet werden, dass es auch der normale Bauwillige in Anspruch nehme, weiß der Günzburger Umweltreferent. Der Netzwerkgedanke könnte noch besser ausgespielt werden.
Der AKU will im zeitigen Frühjahr den Vertreter einer Gemeinde einladen, die bereits die Vision leben, um einen Erfahrungsaustausch in Gang zu setzen. Aktuell hat die Günzburger CSU gerade einen entsprechenden Antrag an den Stadtrat gestellt, ein derartiges kommunales Vorhaben durch die Verwaltung überprüfen zu lassen. „Damit mal ein Anfang in Richtung energieautarke Stadt als Vorreiterrolle der energetischen Nachhaltigkeit gemacht wird. In unseren Augen ein zukunftsträchtiger und nachhaltiger Beitrag für unsere Kinder- und Familienregion.“
Bürgerreporter:in:Stefan Baisch aus Günzburg |
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