Vereine können vom Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) profitieren VfL berichtet über Erfahrungen beim 28. Runden Tisch der Vereine

Das FSJ im Verein, die Bayerische Ehrenamtskarte und das zurückliegende
Stadtfest: Das waren die Themen, die beim 28. Runden der Tisch der Vereine zur Sprache kamen. Der Einladung von Oberbürgermeister Gerhard Jauernig waren rund 60 Vereinsvorstände gefolgt. Gastgeber war diesmal der Schützenverein Nornheim.
Zu Beginn des Runden Tisches gedachte OB Jauernig dem kürzlich verstorbenen
Vereinsvorstands Josef Lutz, der sich über viele Jahre als Musiker bei der Stadtkapelle sowie als Vorsitzender des Krippenvereins engagiert hatte. In diesem Zusammenhang lobte der OB die vielfältige Vereinslandschaft Günzburgs als Ausdruck einer diversifizierten, bunten und gleichzeitig solidarischen Gemeinschaft, die es zu pflegen und
erhalten gelte. „Gerade angesichts globaler Krisen ist es schön zu wissen, dass die Gemeinschaft auf lokaler Ebene sehr wohl funktioniert“, so der Rathauschef.
Positive Bilanz über Guntiafest
Georgine Fäßler, bei der Stadt für die Organisation von Festen und Märkten zuständig, zog Bilanz über das vergangene Guntiafest. Fäßler lobte das Engagement der Vereine:
Immerhin rund 50 Günzburger Vereine und Institutionen hatten sich an dem Stadtfest beteiligt und „tolle und pfiffe Ideen eingebracht“, so die Festmanagerin.
Die Einhaltung der Lautstärkevorgaben habe reibungslos funktioniert; es seien keinerlei Beschwerden bei der Stadtverwaltung eingegangen. Allerdings sei es zu später Stunde zu einigen Konfrontationen zwischen alkoholisierten und teils aggressiven Festbesuchern
gekommen. Fäßler bat die Anwesenden in diesem Zusammenhang mit dem Ausschank von alkoholischen Getränken verantwortungsvoll umzugehen.
Für das Jahr 2017 kündigte Fäßler an, die Platzgebühren moderat anheben zu wollen. Dies sei unter anderem den stark gestiegenen Sicherheitsanforderungen geschuldet, die deutlich mehr Kosten für die Stadt mit sich brächten. „Zudem haben wir die Gebühren seit über zehn Jahren nicht mehr angehoben.“ Kulturbeiträge sollen von den Platzgebühren
wie bislang nicht betroffen sein. Da sich das Guntiafest im kommenden Jahr zum 40. Mal jährt, sind alle Vereine aufgerufen, sich mit kreativen Ideen am Guntiafest zu beteiligen.
FSJ im Sportverein
Wer ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren möchte, kann dies auch bei Vereinen tun. Über die Erfahrungen mit dem FSJ in Sportvereinen berichteten Gerhard Skrebbas und
Annette Fiegel-Jensen vom VfL Günzburg, die bereits zum zweiten Mal in Folge einen FSJler beschäftigen. „Ein FSJ-ler ist vielseitig einsetzbar, wovon beide Seiten stark profitieren“,
betonte Skrebbas. Mindestens fünfzig Prozent der Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden müsse der FSJ-ler in der Sportpraxis mit Kindern und Jugendlichen verbringen. „Dadurch schaffen wir ein verlässliches Trainingsangebot; der FSJler erwirbt wichtige Trainerkompetenzen“, so Fiegel-Jensen. Beim VfL sei der FSJ-ler fester Trainer einer Jungmannschaft, er bereite Heimspieltage mit vor, helfe bei der Kooperation mit Schulen
und übernehme verschiedene Projekte.
Fliegel-Jensen betonte, dass die Beschäftigung eines FSJ-lers nur möglich sei, wenn eine monatliche Finanzierung von 450 Euro gesichert werden könne. „Sportvereine sollten außerdem Mitglied im Bayerischen Landessportverband sein.“ Für die FSJ-ler bedeute eine
Anstellung bei einem Verein die Möglichkeit, 26 Bildungstage in Anspruch nehmen zu können, drei Seminare zu besuchen und im Sportbereich einen Trainerschein zu erwerben. Das FSJ könne bei der beruflichen Orientierung helfen und diene der
Persönlichkeitsbildung, betont Fliegel-Jensen. „Außerdem kann das Freiwillige Soziale Jahr
auf die Wartesemester angerechnet werden.“ Der Anspruch auf Kindergeld bleibe trotz des Verdienstes in Höhe von 300 Euro bestehen.
Freiwilligenzentrum STELLWERK
Maria Granz und Gabriele Weinmann vom Freiwilligenzentrum STELLWERK stellten die Bayerische Ehrenamtskarte vor. Eine solche Karte kann bekommen, wer seit zwei Jahren mindestens fünf Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig ist. „Vereine können die Karte für ihre Mitglieder beantragen und haben damit eine tolle Möglichkeit, danke zu sagen“, so
Weinmann. Die Ehrenamtskarte berechtige zu verschiedenen Vergünstigungen in allen bayerischen Landkreisen.
Maria Granz stellte zudem die Leistungen der Günzburger Nachbarschaftshilfe vor. Die Idee sei, „sich so zu helfen, wie man sich früher geholfen hat“, so Granz. Es gehe dabei um „punktuelle Hilfe, keine dauerhafte Unterstützung.“ Letzteres könne nur von den
entsprechenden Diensten und Fachstellen geleistet werden. Granz betonte, dass die Anfragen derzeit bei weitem die Anzahl der Helfer übersteige. „Wir freuen uns also über Menschen, die mithelfen wollen.“ Diese könnten sich gerne direkt mit dem Freiwilligenzentrum in Verbindung setzen.
Folgende Veranstaltungstermine wurden beim Runden Tisch bekannt gegeben:
- 14.1. Schwäbische Hallenfußballmeisterschaft
- 22.1. Narrenbaumstellen
- 4.2. Treffen der Guggemusiker
- 5.3. Funkenfeuer und Jahrmarkt
- 18./19.3. Schwäbischer Bezirksschützentag
- 24.3. Benefizkonzert mit dem Deutschen Ärzteorchester anlässlich des
20-jährigen Jubiläums des Raphael-Hospiz-Vereins
- 25.3. Aktion „Saubere Stadt“
- 8. – 14.4. Delegation aus Lannion zu Gast in Günzburg
- 23.4. Maibaumfest
- 17.5. Jahrmarkt
- 21.5. Brauereifest mit Triathlon
- 24./25.6. 40. Guntiafest

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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