MIRIAM PIELHAU:"DAS MUSICAL BURNOUT GIBT ES IN DIESER FORM NICHT SO OFT DAS EIN ERNSTES THEMA DENNOCH GUT VERDAULICH VERPACKT IST"- EIN INTERVIEW MIT DER HAUPTDARSTELLERIN
Das Musical „BURNOUT“ mit Miriam Pielhau in der Hauptrolle geht in die zweite Runde. Nach einem sehr erfolgreichen Auftakt in 2015, finden im April 2016 folgende Vorstellungen statt:
07. April Admiralspalast Berlin
08. April Theater im Park Bad Oeynhausen
09. April (und optional 10.) Lyz Siegen
14. April Pölz-Halle Amstetten (Niederösterreich)
15. April München
Mit dem Musical „BURNOUT“ geht für die Moderatorin Miriam Pielhau ein Lebenstraum in Erfüllung. Die ausgebildete TV-Frau verfolgt neben ihrer Fernsehtätigkeit immer wieder auch ihre schauspielerische Leidenschaft. Dass sie nun auch singend auf den Brettern steht, die für Künstler die Welt bedeuten, ist für die 40-jährige Mutter einer Tochter eine absolute Traumerfüllung. Und eine unerwartete Neuheit.
In dem Musical geht es kurz gesagt um Ben der eigentlich glücklich sein kann, er hat einen guten Job, und wird Vater. Doch die Beziehung zu seiner Frau wird immer schwieriger und auch sein Job wird ihm gekündigt, was in ihm Burnout und Depressionen auslöst.Aber es beginnt auch der Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
Über das Musical habe ich mit der Hauptdarstellerin Miriam Pielhau ein Interview geführt.
THOMAS RANK: Sie sind im Musical:“ Burnout“ die Hauptdarstellerin. War das ein Traum für sie?
MIRIAM PIELHAU:Die Erfüllung eines absoluten Kindheitstraumes. Ja. Ich liebe es, zu singen. Auch, wenn ich weit davon entfernt bin, die nächste Beyoncé zu werden (lacht). Aber so ganz talentfrei bin ich augenscheinlich auch nicht. Es ist noch niemand händefuchtelnd aus dem Theater gerannt.
THOMAS RANK: Im Pressetext heißt es es sei eine absolute Traumerfüllung.Was machen sie lieber Fernsehen oder Musical?
MIRIAM PIELHAU:Das kann man schwer vergleichen. Im Theater ist das Feedback direkt da. Das fehlt im TV. Und die Quoten am nächsten Tag sagen wenig über die emotionale Begeisterung der Zuschauer aus. Diese Rückmeldung bekommen wir bei den Vorstellungen durch den Applaus direkt. Und das macht Gänsehaut. Ich liebe dieses Unmittelbare. Und auch, dass jeder Abend anders ist. Immer wieder werden wir neu gefordert, uns selbst zu übertreffen und die Herzen des Publikums zu gewinnen. Immer wieder eine große Herausforderung. Abend für Abend.
THOMAS RANK: War es für sie eine Umstellung zum „ Fernsehalltag“?
MIRIAM PIELHAUDie Bühne ist vergleichbar mit einer Live-Sendung. Gesagt ist gesagt. Gesungen ist gesungen. Es kann nichts wiederholt werden. Es muss sitzen. Beim ersten Mal. Das ist ein Risiko, eine Gefahr, aber auch der tollste Nervenkitzel der Welt.
THOMAS RANK: In dem Musical geht es darum ein Thema das sehr aktuell ist. Wie geht man damit um?
MIRIAM PIELHAU:Nun, es ist kein Happy-go-lucky-Musical. Aber das war "Les Misérables" auch nicht. Uns geht es darum, ein ernstes Thema in der Kunstform Musical möglichst emotional und zugänglich aufzuarbeiten. Ich denke, das gelingt durch die einfühlsame Geschichte und die tollen Songs sehr gut.
THOMAS RANK: Wie gehen sie damit um, als sie erfahren, das Ben der von Thomas Klotz gespielt wird mit Burnout und Depressionen zu kämpfen hat?
MIRIAM PIELHAU:Da wir schon über 20 Jahre befreundet sind, wusste ich davon natürlich vorher. Ich glaube, für ihn ist es die größere Herausforderung, immer wieder spielerisch in ein dunkles Kapitel seiner eigenen Geschichte abzutauchen. Aber genau das macht er großartig. Weil er all das, was wir auf der Bühne zeigen, so ähnlich erlebt hat. Ich bewundere ihn dafür sehr.
THOMAS RANK: Wie bereitet man sich auf diese Rolle vor?
MIRIAM PIELHAU:Ich habe eine Doppel-Hauptrolle. Ich spiele die schwangere Ehefrau von Ben und seine lebensfrohe Kollegin Anna. Bei beidem kann ich auf meinen Erfahrungsschatz als Mensch Miriam Pielhau zurückgreifen. Ich weiß, wie es ist, Mutter eines Neugeborenen zu sein. Aber ich habe auch sehr viel Lebensfreude und Leichtigkeit in mir, mit der ich versuche, meine Umwelt anzustecken.
THOMAS RANK: Bekommt man da fachlichen Beistand?
MIRIAM PIELHAUIch habe mir früher schon in Sachen Schauspiel und Gesang Profiunterstützung geholt. Insofern konnte ich mich da aus dem Fundus des Gelernten bedienen.
THOMAS RANK: Wie schauen die Proben aus?
MIRIAM PIELHAU:Spielen, spielen, spielen. Singen, singen, singen. Dann hin und wieder Szenen diskutieren, ob diese so stimmig sind. Wenn nicht, gemeinsam mit der Autorin daran arbeiten - um alles bis zur inhaltlichen und dramaturgischen Perfektion zu bringen.
THOMAS RANK: Was bekommt ihr denn für Reaktionen?
MIRIAM PIELHAU:Bislang ist das Feedback sensationell. Die Menschen gehen berührt, lachend und weinend, aus der Vorstellung. Und sie sagen, dass sie alle etwas mit nach Hause nehmen: Gedanken, Eindrücke, Vorsätze für das eigene Leben. Das ist schön, wenn man auf diese Weise etwas im Kleinen und manchmal vermutlich auch im Großen bewegen kann.
THOMAS RANK: Was bekommen die Besucher geboten?
MIRIAM PIELHAU:Ein dynamisches, sehr kurzweiliges Stück. Eine spannende Geschichte mit überraschender Wendung und emotionalen als auch spaßigen Liedern. Es darf an einigen Stellen herzhaft gelacht werden. Außerdem sind wir vier - meine wunderbaren Mitdarsteller Michaela Duhme, Veit Schäfermeier, Thomas Klotz und meine Wenigkeit - mit soviel Leidenschaft bei der Sache... ich glaube, das spüren die Besucher von Sekunde 1 an. Wir geben alles. Und sind nach den Vorstellungen auch immer körperlich völlig platt. Aber immer glücklich. Und das Publikum auch.
THOMAS RANK: Warum lohnt es sich das Musical zu sehen?
MIRIAM PIELHAIMEin Musical wie "BurnOut" gibt es in dieser Form nicht so oft. Ernstes Thema, dennoch gut verdaulich verpackt. Sehr intim und dennoch mit großer Aussage. Wir sind alle sehr stolz, Teil dieser wunderbaren Inszenierung sein zu dürfen. Und der Zuschauer wird sich freuen, dass ihm dieses absolute Sahnestück nicht entgangen ist. (lacht)
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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