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Michael Hirte: "Im April 2015 bin ich wieder mit Band unterwegs"- Ein Interview mit dem Musiker

  • Michael Hirte im Interview
  • Foto: Agentur
  • hochgeladen von Thomas Rank

Die Musik von Michael Hirte ist der wunderschön-vertonte Beweis, dass es „jeder schaffen kann“: Nach einer langen, schwierigen Lebensphase war er 2008 schlagartig zum „Supertalent“ erkoren worden – und hat seither als „Mann mit der Mundharmonika“ so viel Edelmetall abgeräumt, dass einem schwindelig werden könnte. Der schüchterne Mundharmonika-Virtuose versteht es wie kaum ein anderer, die Menschen mit seinen gefühlvollen Songs zu fesseln und zu begeistern, was auch daran liegt, dass er seine Bodenhaftung nicht verloren und seine Wurzeln nie vergessen hat: Hirte ist deshalb ein Ausnahmekünstler, weil er geerdet ist, in seiner Musik aber keinen Höhenflug auslässt und immer wieder zum Träumen anregt. Der am 10. Oktober 1964 in Spremberg geborene Michael Hirte wuchs in einfachen Verhältnissen auf und arbeitete während der Wendezeit als Kraftfahrer, bis ein schwerer Autounfall im Jahr 1991 ihn beinahe das Leben gekostet hätte: Als er nach zwei Monaten aus dem Koma erwacht, ist er arbeitsunfähig, auf einem Auge blind, sein rechtes Bein ist in der Bewegung stark eingeschränkt. Zwangsläufig arbeitslos und in eine tiefe Sinnkrise geworfen, vergehen Jahre, bis Michael Hirte wieder Trost und neue Hoffnung findet: Im Glauben – er lässt sich im Jahr 2000 taufen – und nicht zuletzt in der Musik.
Sein aktuelles Album ist ganz große Klasse. Es ist ein Musikalischer Streifzug durch die Musikgeschichte.Der Titel seines neuen Studioalbums gibt bereits die klangliche Richtung vor, doch bricht Hirte im Verlauf der 17 Songs in immer neue, überraschende Regionen auf: Mit dem „Traumschiff“ sticht er in See, gleitet beschaulich weiter mit „I Am Sailing“, landet mal mit den Bee Gees in „Massachusetts“, mal in der „Biscaya“, wenig später in den mit einem Ivor Novello Award ausgezeichneten „Streets of London“ – allesamt wunderschön untermalt von Band- und Orchesterarrangements (Sinfonietta Riga), über denen der renommierte Produzent Tommy Mustac sein virtuoses Mundharmonikaspiel bestens in Szene zu setzen weiß.
Mit Michael Hirte habe ich ein Interview geführt

Thomas Rank Sie waren 2008 Sieger de zweiten Staffel des Supertalents. Wie hat sich ihr Leben seit damals verändert?

Michael HirteFrüher habe ich gefragt, ob ich spielen darf. Heute fragen mich die Leute, ob ich zu Ihnen spielen komme. Ich darf seit dem Supertalent-Sieg auf großen Bühnen stehen, habe wundervolle Fans und eine eigene kleine Familie.

Thomas Rank: Was ging in Ihnen vor, als sie vom Sieg erfahren haben?

Michael HirteIch konnte es gar nicht richtig glauben. Es ist heute manchmal noch wie ein Traum. Ich bin meinen Fans sehr dankbar, dass Sie alle für mich angerufen haben und mir das ermöglicht haben.

Thomas Rank: Wie haben sie Dieter Bohlen damals erlebt?

Michael HirteSo wie er sich auch zeigt. Ehrlich und direkt, aber auch als guten Freund und Ratgeber an meiner Seite.

Thomas Rank Sie waren bis zu Ihrem schweren Unfall als LKW Fahrer tätig. Wie hat der Unfall sie verändert?

Michael HirteMich selbst hat der Unfall nur gesundheitlich verändert, und dass ich durch die Einäugigkeit keinen LKW mehr fahren kann.

Thomas RankSie sind Mitglied der Potsdamer Baptisten Gemeinde. Was bedeutet Ihnen der Glaube in Ihrem Leben?

Michael HirteDer Glaube gibt mir Kraft und man ist nie alleine. Es ist wichtig, dass man etwas hat, woran man glaubt.

Thomas Rank Wie viele Termine haben sie im Jahr?

Michael HirteDas ist schwer zu sagen. Am Anfang waren es mehr. Aber Jenny passt auf, dass ich auch lange genug zu Hause bin, bei ihr und den Kindern. Aber ca. 150-200 Tage im Jahr bin ich sicher unterwegs.

Thomas Rank: Wie viele Mundharmonikas haben sie?

Michael HirteÜber Hundert, aber alles sind Blues Harps der Firma Hohner. Ich habe sie in allen möglichen Tonarten und von jeder Tonarten einige Ersatzmundis.

Thomas Rank: Ihr aktuelles Album: Traumreise auf der Mundharmonika erschien kürzlich. Wie lange haben sie daran gearbeitet?

Michael HirteDa das Album ja schon im Juni letztes Jahr kommen sollte, hat sich alles fast ein Jahr hingezogen. Aber die Arbeit im Studio selbst bei meinem Produzenten Tommy Mustac und mit dem Streichorchester in Riga so etwa einen Monat.

Thomas Rank: Das Album ist ja eine Musikalische Wanderung vom Schlager bis hin zur Country Music. Es ist für jeden etwas dabei. Legen sie darauf großen Wert ein möglichst breites musikalisches Spektrum zu bedienen?

Michael HirteDas Leben ist auch nicht immer gleich. So wechselhaft wie das Leben spielt, so sind auch meine CDs und so ist auch für jeden Geschmack sicher was dabei.

Thomas Rank: Planen sie ein christliches Album?

Michael HirteVor meiner Zeit beim Supertalent habe ich mal eine eigene CD mit christlichen Liedern aufgenommen. Und auf jeder CD befindet sich auch mindestens immer ein für mich christliches Lied. Vielleicht gibt es auch mal eine reine christliche CD.

Thomas Rank Haben sie weitere Zukunftsplanungen?

Michael HirteIch wünsche mir, dass ich noch lange die Leute mit meiner Musik berühren kann, dass ich meine Kinder aufwachsen sehe, vielleicht noch Enkelkinder erleben darf und natürlich meinen Fans weiterhin mit der Musik treu bleibe. Das ist das größte und schönste Ziel für die Zukunft.

Thomas Rank: Wird es eine Tournee „Michael Hirte & Band geben“?

Michael HirteJa, die Planung laufen auf Hochtouren. Im April 2015 bin ich solo wieder mit Band unterwegs. Mehr kann ich aber noch nicht verraten. Das ist für mich das größte, wenn ich meine eigenen Musiker hinter mir habe, die mich super begleiten. Zuvor und danach bin ich mit Maxi Arland und ein paar weiteren Kollegen unterwegs. Ich freue mich riesig darauf. Genaue Termine kann man dann auf meiner Seite www.michaelhirte.de oder bei facebook einsehen.

Thomas Rank: Sie sind als „Bodenständiger Musiker“ bekannt. Ich persönlich finde das toll, wenn man als Künstler nicht „abgehoben“ ist. Ist Ihnen das sehr wichtig?

Michael HirteIch war ganz unten und sage mir immer. Wer nicht hoch steigt, kann auch nicht tief fallen. Deswegen bleibe ich lieber gleich auf dem Boden.

Thomas RankVielen Dank für das Interview

Michael HirteIch habe zu danken, Ihnen und all meinen Fans. Danke, dass es Euch gibt. Euer Michael Hirte

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