Mathias Kellner – Kettenkarussel Das 3. Soloalbum von Mathias Kellner (VÖ am 7.Oktober / südpolrecords) Im Kettenkarussel durchs Leben geflogen werden!

Matthias Kellner mit neuer Platte ab Herbst auf Tournee | Foto: Wiebe& Bunnemann
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  • Matthias Kellner mit neuer Platte ab Herbst auf Tournee
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Nach seinen beiden Soloalben „Hädidadiwari“ und „Zeitmaschin’“ stellt Mathias Kellner im Oktober 2016 seine dritte Platte mit Songs durchweg in Mundart vor. Und wer Mathias Kellner kennt weiß: Seine Songs schreibt das Leben mit all seinen Facetten. Und das ist kein langer ruhiger Fluß, nein: Es ist ein auf und ab, es dreht sich schnell und immer schneller, wird langsam und bleibt stehen. Eben wie ein Kettenkarussel!
Jeder mag gern mitfahren und fliegen, aber dem einen wird schlecht, der andere kann sich’s nicht leisten, der eine genießt, der andere täts gern - kanns aber ned. Wünsche, Träume, Ängste und Sorgen lassen einen hochfliegen und manchmal auch schwindeln bevor man wieder ganz unten landet. Und dann sind meine - deine - unsere Fehler immer mit an Bord.
Manchmal steht Mathias Kellner am Rand des Karussels und wundert sich: „Wow, es gibt Leid, die fliegen mit einer Routine, als wär des schon ihre zehnte Fahrt! Andere traun sich ned mal einzusteigen! Und hat denn der Herrgott koa Eisegn, wo es so nach Schwefel stinkt! Die Reichen tauchen unter, die Armen auf! Wieso steht jeden Tag irgendwo ein neuer Depp auf und wieso lernt ma fast jeden davon kennen? Warum nur stecken so viele den Kopf in den Sand statt sich um ihr eigenes Glück zu kümmern?“
Melancholisch besingt Kellner brennende Herzen, die vor den düsteren Schatten der Nacht fliehen, sich aber Gott sei Dank in den nächsten Tag retten können oder bedauert, wie oft der Verstand das Herz in Ketten legt. Er philosophiert über den schmalen Grad zwischen Liebe und Überdruss zur eigenen Heimat, verzweifelt bald an der Ignoranz vieler Menschen und an der wachsenden Ungleichheit auf dieser Welt. Und ist doch froh darüber, zwischen den Irrungen und Wirrungen des Alltags sich immer wieder seinen eigenen Weg bahnen zu können.
Für eine Fahrt mit Mathias Kellner kauft man sich einen Chip und fährt zwei Stunden lang Achterbahn zwischen lustigen Gschichten und nachtdenklichen Songs.

Kellner setzt in seinem zweiten Solo „Zeitmaschin“ musikalisch auf einen noch reduzierteren Sound und packt diesen in ein neues, frisches Gewand aus folkigen Rhythmen und poppigen Akkorden. Die Songs sind frech und verspielt, auch musikalisch eine Reise zurück in Kellners Jugend, in die Sounds der 80er und 90er (natürlich nur der Guten!). Der Revoluzzersong „Soulstampfer“ zum Beispiel lebt von diesen kantig-grungigen Gitarrenklänge der 90er und klingt ein bisschen nach Soundgarden. Auch geräuschtechnisch ist mit einem „Kassettenvorspul-Intro“ eine kleine Reminiszenz an die Mixed-Tape-Zeit zu hören. Ein richtiges Konzeptalbum also, das live präsentiert nicht nur musikalisch und inhaltlich Kellners Kindheit und Jugend streift, sondern passend zu den Lausbubensongs und Liebeskummergeschichten hier und da die passende Anekdote aus dem Leben des Kellner liefert.
Denn Kellner erzählt G'schichten mindestens genau so gut wie er Musik macht, deswegen darf man sich bei einem Konzertabend auch auf einen urkomischen und unterhaltenden Abend freuen. www.kellner-music.de


KELLNER IST AM2 5.09.2016 Weißenburg, Muesumscafé Meyer – 20 Uhr (http://shop.buchhandlung-meyer.de/Veranstaltungen/...)
17.11.2016 Augsburg, Kulturhaus Kresslesmühle - 20 Uhr (www.kresslesmuehle.de) Live zu erleben

Auf’d Nacht – melancholisches Liebesschmerzlied
akk. Git.und melancholische Trompete in Moll, kalt und leer is die Stubn, Herz verbrennt, Melancholie, das Dunkle der Nacht, die grausamen Schatten der Nacht,

Bei uns dahoam – Liebe und Überdruss an der Heimat, Unaufrichtigkeit
Trompeten, Git, dahoam waht a anderer Wind, ma woass bloss, dass ma nix woass, bei uns dahoam, bleibt ma unter sich, einfache Regel: Trumpf sticht, wer do is will weg,

Erkenntnis – übers Wegschaun, feig & aloa
Köpf tief im Sand, Finger überkreuz, Augn verbundn, koa Ausweg wenn man wegschaut, Glück steht nicht hinter dir ...

Geh hoam – schlof die aus, morgn schaut die Welt anders aus - Liebesschmerz

Hallo – is irgend jemand do, dems geht wie mir, der ned woass, was a macha soll?
Verzweiflung über die Ungerechtigkeit der Welt

Hauptsach – Verstand und Herzen in Ketten gelegt
ak Git, E-Git., Bass ... Gewissen überhören, Hauptsach weg von da, alle schaun weg

Hoits de Welt o – i steig aus, stell mir s Lebn a weng anders vor
Banjos. Git Trompeten / Hirn steht im Weg, weils immer denkt und denkt, und glaubt und glaubt und ned vertraut

irgendwann und so – wiederholt sich alles immer wieder
Tromp. Bass Git – allen helfen außer sich selbst, bei sich bleiben, glück verborgen hinter Kalenderblattln

Kettenkarussel –

Ned so schlimm – übers Anderssein, gar ned so schlimm, die Welt auf den Schultern is ned so leicht, so bled, des koa doch ned schee sei, die Bleeden und de Normalos hams leichter als mir, aber mir wolln ned tauschen

Matthias Kellner mit neuer Platte ab Herbst auf Tournee | Foto: Wiebe& Bunnemann
Foto: Wiebe&Bunnemann
Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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