Luther& Bach im Mittelpunkt hätten ihre Freude gehabt Neu- Ulmer Petruschor und Leipheimer St. Veitskantorei begeistern mit einer großen Aufführung
So viel kann man nur sagen, die die nicht da waren haben etwas versäumt
Chapeau kann man da nur sagen. Was der Kantor der Petruskirche zusammen mit der Leipheimer Kantorin Johanna Larch, sowie den beiden Chören ( Leipheimer St. Veitskantorei und Petruschor Neu- Ulm), dem Orchester und Solisten auf die Beine gestellt haben, das war ganz große Kirchenmusikalische Kunst. Das man an Luther im Lutherjahr nicht vorbeikommt war klar, da muss man kein Wahrsager sein.
Bach´s Kantate „ Ein feste Burg ist unser Gott“ die zum Reformationsfest 1723 komponiert wurde wird dem Auditorium vor allem durch die Abwechslung in Erinnerung bleiben. Die Kantate erstreckte sich über vier Strophen von Luthers Choral .Die Kantate war für das Reformationsfest 1723 bestimmt. Teile dieser Kompositionen von denen die Originalquellen nahezu restlos verlorengingen sind aus der 1715 komponierten Kantate hervorgegangen.
Bis auf die zweite Strophe die von den glänzenden Solisten vorgetragen wurde,bestach hier vor allem durch die großartige Leistung der Chöre. Der St. Veitskantorei Leipheim und der Petruschor Neu- Ulm.Musikalisch wurden sie vom Collegium Musicum Ulm, die hier eine große Leistung vollbracht.
Ausser der h- Moll- Messe existieren von Bach bekanntlich vier weitere kleine Messekompositionen. Die sogenannten Lutherischen oder Kyrie Gloria Messen. Leider stehen sie trotz ihrer hohen Musikalischen Qualitäten zu Unrecht im Hintergrund der anderen Bachwerke, erlangten nicht so viel Bekanntheitsgrad wie das Weihnachtsoratorium und sind daher selten aufgeführte Werke. Aber sie sind wahnsinnig gut und Hörenswert.
Das „Osteroratorium“, bei dem es um die Unsicherheit bis zur Gewissheit der Auferstehung Christi in einer höchst bildhaften Darstellung und komplexen kontrapunktischen Komposition geht, stand im Mittelpunkt dieses Konzertabends. Ähnlich wie die H Moll-Messe bestehen die „Kleinen Messen“ fast ausschließlich aus Parodien also Überarbeitungen von bereits vorhandenen Chören und Arien. Die herangezogenen Kantaten stammen überwiegend aus Bachs Zeit in Leipzig. Komponiert hatte Bach die Messe 1733. Mit der sechssätzigen Anlage (bis "Cum sancto spiritu") hatten die Kantate eine spezifische liturgische Stellung im Gottesdienst der Bach-Zeit. Die Ursprüngliche Musik die meist aus Kantaten bekannt sind und die Bach nach bekannter Manier - dem neuen Werkkontext entsprechend –wurden teilweise erkennbar umgearbeitet .
Dementsprechend achtete Kantorin Johanna Larch die das Dirigat innehatte, auf das Tempo anfangs in den Arien und Rezitativen, ausserdem achtete sie auf reduzierte Begleitung, zog Bögen über Sätze und verordnete den Solistinnen und Solisten Berenike Beitzel (Sopran), Annette Küttenbaum (Alt), Burkhard Solle (Tenor) und Florian Dengler (Bass) eine zarte Emphase. Die Solisten brachten ihre Arien glasklar und in den darstellenden Rollen als Maria Jacobi (Sopran), Maria Magdalena (Alt), Petrus und Johannes glänzten sie durch ihre Überzeugung. Im Schlusschor hatte sich der Jubel über den Sieg des Lebens mit Trompeten und Pauken lautstark aber grandios durchgesetzt.Und setzten einen grandiosen Schlußpunkt unter einen fantastischen Konzertabend.
Auf Märchenhafte Weise wechselten in den drei Werken nicht nur die Solisten sondern auch die Instrumentalbesetzung. Sei es das Cello, Kontrabass, Oboe das Continuo oder die Violine sowie die Besetzung mit zwei Blockflöten, die Chöre oder auch das Orchester. Alles in allem eine grossartige Aufführung. Würden Bach und Luther heute noch leben und hätten sie die Aufführung gehört, hätten sie ihre wahre Freude gehabt. Besser kann man Bach und vor allem Luther im Jubiläumsjahr nicht ehren oder musikalisch würdigen.
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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