Lukas Höllerer:" Das Crowdfunding war der Wahnsinn- Ein Interview mit dem Bassisten der Band William´s Orbis
Wie schafft es eine Band in Zeiten, in denen landauf, landab von den Medien apokalyptisch über das Ende der Musik-Industrie orakelt wird, dennoch auf sich aufmerksam zu machen? Gar nicht so schwer: Es bedarf einer Vision. Und es bedarf gehörigen Talents sowie unschlagbarer, aufregender Kompositionen. Das Quartett William’s Orbit besitzt all das, weshalb sie nun ihr Debütalbum „Once” aufgenommen haben und kürzlich mi stolz der Öffentlichkeit präsentierte. Über das Crowdfunding Projekt zu diesem Album habe ich mit Lukas Höllerer dem Bassisten ein Interview geführt.
Thomas Rank: Eure Platte wurde über Crowdfunding finanziert. Ihr habt Innerhalb weniger Tage euer anvisitertes Ziel erreicht. Wart ihr überrascht?
Lukas HöllererGanz einfach: Ja. Natürlich plant man ein bisschen damit, dass man das anvisierte Ziel erreicht, aber das es 1. so schnell geht und wir 2. die Summe am Ende fast verdoppeln konnten, ist natürlich Wahnsinn. Es war toll zu sehen wie viele Menschen mit uns mitgefiebert haben und das Feedback auf unsere etwas anderen Dankeschöns wie Kochen mit unserem Gitarristen oder die jetzt schon legendäre Bierwanderung mit uns haben die Angelegenheit zu einer sehr runden Sache werden lassen.
Thomas Rank: Wie lange habt ihr an der Platte gearbeitet?
Lukas HöllererWenn man alle Abschnitte zusammennimmt, also Songwriting, Demos aufnehmen, den richten Produzenten finden, die Aufnahme usw., waren es circa eineinhalb Jahre. Eine aufregende Zeit. War ja auch das erste Mal für uns, dass wir ein Album produziert haben, eine spitzenmäßige, aber auch sehr wichtige Erfahrung.
Thomas Rank: Ihr kommt aus Weiden. Wie hat man in der Stadt reagiert, als bekannt wurde das euer Album erscheint?
Lukas Höllerer:Das ging ja ein bisschen einher mit der Crowdfunding-Sache. Da waren wirklich viele Menschen Feuer und Flamme. Ist dann natürlich ein tolles Gefühl, wenn man so eine wunderbare Fanbase im Rücken hat. Da sagt schonmal der ein oder andere in der Kneipe, dass man sich riesig auf die Platte freut.
Thomas Rank:Ich habe mir die Platte angehört und muss sagen, ich war mehr als Positiv überrascht. Hammer Sound und tolle Rockmusik. Wie entstanden die Songs?
Lukas Höllerer:Du sagst, du warst positiv überrascht, haste dir Schlimmeres vorgestellt, hehe? :-) Die Songs entstanden immer gemeinsam im Proberaum. Meistens läuft es so ab, dass wir mit kleineren Ideen beginnen, kurze Akkordfolgen z.B., die bringt jemand meistens mit in die Probe und dann wird daraus Stück für Stück ein Song. Es passiert an sich nie, dass ein kompletter Song eingebracht wird und dieser dann unverändert den Weg auf die Bühne findet. Vorher beschäftigt man sich so intensiv mit dem Song, bis jeder damit zufrieden ist. Immer wieder ein interessanter Prozess.
Thomas Rank: Wie entstehen bei euch die Texte?
Lukas Höllerer:Die Texte stammen alle aus der Feder von Siegi (Sänger) und der sagt: Die Texte entstehen alle äußerst unterschiedlich, aber als äußerst wichtig erachtet er bei den ersten Fragmenten, bevor sie es tatsächlich in den Song schaffen, auch eine gewisse Ästhetik. Die Lyrics müssen, wenn man so will, eine gesunde Symbiose mit der zugehörigen Musik und Klangstruktur eingehen. Erst wenn der Motor gut ins Chassis passt kann man von einer gelungenen Hochzeit sprechen ;)
Thomas Rank:Einer eurer Vorbilder ist David Bowie. Wart ihr erschüttert als er verstorben ist?
Lukas Höllerer:Es gibt einfach in jeder Kunst wichtige Figuren, Interpreten, Künstler usw. In der modernen Musik gehört sicherlich David Bowie dazu. Der Sound von Herrn Bowie ist vielleicht nicht direkt ein Vorbild für uns, aber auf der Suche nach musikalischen Referenzen haben manche Menschen Verbindungen zwischen unserer Musik und der des großen Meistern erkannt. Der Grund dafür: Unbekannt :-) Klaro ist es traurig, wenn Künstler früh aus dem Leben gehen, aber da oben ist jetzt eine glorreiche Musikepoche angebrochen: David Bowie, Prince, Lemmy und ich hoffe John Bohnham an den Drums. Geile Band.
Thomas Rank: Der Hörer merkt beim Hören dieser Platte das hier Emotionen mit eingeflossen sind. Was verbindet euch mit der Musik und den Texten?
Lukas Höllerer:Wir haben das Zeug selbst geschrieben, das ist wohl die naheliegenste und auch direkteste Verbindung zur Musik. Bei den Texten ist es natürlich so, dass die ein oder andere persönliche Note ihren Weg in die Lyrics gefunden, das reicht von banalem bis zu sehr persönlichen Themen.
Frage: Wird man euch auf Tour erleben können?
Klaro! Gerade sind wir in ganz Deutschland mit unserer „ONCE IN A LIFETIME TOUR“ unterwegs. Am besten einfach mal die Dates auf unserer Website oder auf Facebook checken!
Thomas Rank: Was wird „ William´s Orbit“ tun, das sie nicht aus dem Gedächtnis verschwinden. ( Außer die Geniale CD veröffentlichen)
Lukas Höllerer:Immer weiter versuchen DEN Song zu schreiben :-) Kein einfacher Weg, aber das zählt bestimmt oft zu den Zielen einer Band, dass man mit immer mehr Erfahrung und Erlebnissen im Rücken Songs fabriziert, die dann hoffentlich nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden.
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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