Hilfe zur Selbsthilfe durch den Bibertaler Förderverein
Zur Verbesserung der Lebensverhältnisse
Vor knapp zweieinhalb Jahrzehnten kam Pater George,CST als Pfarrer nach Bühl und Echlishausen. Obwohl er in der Gemeinde Bibertal nur fünf Jahre wirkte und schon 19 Jahre weg ist, hat er dort noch viele Freunde. Dies zeigte sich bei einem Wiedersehen im Gemeindesaal zu dem rund 50 Personen kamen. Mit einem herzlichen Vergelt´s Gott bedankte sich Pater George für die bisher gewährte Unterstützung. Der Fördervereinsvorsitzende Lorenz Dirr konnte erneut 6.000 € zur Verbesserung des Lebensstandards und Förderung verschiedener Projekte dem indischen Pater mit auf den Weg geben.
Mit der Gründung des Vereins im Jahre 1996 wurde im kleinen Kreis begonnen und zwischenzeitlich wurden große Wirkungen erzielt. Zunächst wurde u.a. in Indien der Bau einer Schule unterstützt, die zwischenzeitlich von 1200 Schülern besucht wird und bereits erweitert werden musste.
Seit über sieben Jahren hat Pater George sein Domizil in Tansania in Afrika. Songea liegt im Landesinnern und ca. 1.000 km von der Hauptstadt Dar es Salaam entfernt. Wenn er zu Behördengängen dort hin muss, ist er mit dem Bus 14 Stunden unterwegs. Sein jetziger Aufenthalt gilt als Missionsgebiet der Deutschen. Benediktiner aus St. Ottilien betreiben ein Priesterseminar mit 240 Studenten. Bei 200.000 Katholiken in dieser Erzdiözese seinen 40 Filialen ohne Priester. Pater George betreut selbst vier Pfarreien in einem Umkreis von 20 km mit rund 5.000 Seelen. Darüber hinaus unterrichtet er vormittags Schwesternkandidatinnen wie er auch Seelsorger und Ansprechpartner für die Novizen ist.
Ein großes Anliegen ist ihm aber auch die dortigen Lebensverhältnisse zu verbessern. Die Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt. Es wird Mais angebaut, ebenso Gemüse wie Tomaten, Salat, Bohnen und Obst. Mango könne sogar zweimal im Jahr geerntet werden. Pater George schilderte auch unterschiedliche Mentalitäten. Bäume hätten zwar Eigentümer, jedoch würde jeder die Früchte ernten, da diese ja Gott gegeben hätte! Es fehle vielfach die Einsicht, dass auch gepflanzt werden muss um auch ernten zu können. Er selbst habe dafür gesorgt, dass auf 1,5 Hektar Fläche Obstbäume gepflanzt wurden. Die Gläubigen bringen zur Opferung in der heiligen Messe ihre Feldfrüchte, aber auch Tauben, Hühner und Eier. Oft stehen sie aber auch mit leeren Händen da, ohne sich schämen zu müssen. Gerne nimmt er deren Arbeitskraft auch in Anspruch. Dafür bekommen sie dann Geld. Dafür sind auch die Priesterkandidaten mit ihren Händen dann z.B. beim Hausbau im Einsatz.
Die vom Bibertaler Förderverein mitfinanzierte Solaranlage brachte auch ein wenig Luxus, vor allem Erleichterung in das tägliche Leben. Da nicht Männer sondern ausschließlich Frauen und Kinder das Wasser ins Dorf und aufs Feld zu tragen hatten, wurden Brunnen gebaut. Mit dem selbst produzierten Strom kann nun fast den ganzen Tag das kostbare und erforderliche Nass gefördert werden. Zwischenzeitlich wurden fünfzig Familien mit jeweils einer Kuh bedacht und zu einer gewissen Selbständigkeit verholfen. Leider seien die Kühe wie die Menschen auch gegen Krankheiten nicht gefeit und zwischenzeitlich sieben Kühe verendet.
Pater George befiel zwar erst nach vier Jahren Aufenthalt die Malaria und wirkt sich bei ihm immer wieder durch Müdigkeit und Gelenkschmerzen aus. Mit Medikamenten hofft er bis 2017 seinen Auftrag weiter erfüllen zu können. Das tropische Land auf 800 Meter Meereshöhe und vor allem die Menschen haben es ihm angetan. Sein weiteres Ziel ist noch eine Schule für eine qualitative Ausbildung vor Ort zu gründen. Der Bibertaler Förderverein möchte ihn auch weiterhin mit seiner Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen.
Bürgerreporter:in:Hans Joas aus Günzburg |
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