Eine Musikalische Legende wird 70- Neues Album zum Jubiläum
Der Norwegische Showstar Wencke Myhre wird am 15.02.2017 70. Jahre alt. Zu diesem Anlass erscheint eine ganz besondere CD-Veröffentlichung: „Singen…“ Ein musikalischer Querschnitt von den Anfängen bis zu ihrem 2010er-Album "Eingeliebt, ausgeliebt".
Zusammengestellt wurden die Singles ihrer bekanntesten und erfolgreichsten Lieder auf
CD 1 und die dazugehörigen B-Seiten auf CD 2. Viele dieser Raritäten erscheinen erstmals auf CD und wurden extra für dieses Projekt digital remastert. Desweiteren gibt es vier englischsprachige Bonustracks. Insgesamt sind 53 Titel.
Der Albumtitel "Singen.." ist dem Lied entliehen, das seinerzeit auf der B-Seite der Single "Beiß nicht gleich in jeden Apfel" war und sehr treffend Wenckes Verhältnis zu ihrem Beruf umschreibt. Selbstverständlich sind beide Titel auch auf dieser Kopplung zu finden.
Das 12-seitige Booklet zeigt viele Fotos aus verschiedenen Schaffensphasen der Künstlerin, als auch Autogrammkarten, Titelbilder der Jungendzeitschrift BRAVO. Außerdem enthält das Booklet einen persönlichen Text von Wencke.
Biografie
Geboren wird Wencke (bürgerl. „Wenche“) Myhre am 15.02.1947. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hat sie schon 1954 mit ihrem Vater Kjell. 1960 gewinnt sie beim Talentwettbewerb „Chat Noir“ in Oslo den ersten Preis, der ihr einen Plattenvertrag einbringt. Ihr Fernsehdebüt hat sie ein Jahr später. 1963 folgt ihr Filmdebüt in „Elskere“ (Geliebte), und ihre erste LP wird in Skandinavien veröffentlicht. Für ihr Lied „Gi meg en Cowboy til mann“ (Ich will ‘nen Cowboy als Mann), das schon Gitte sang, erhält sie ihre erste Goldene Schallplatte. Zu dieser Zeit ist Wencke mit drei Titeln gleichzeitig in den norwegischen Charts vertreten.
Der Produzent Bobby Schmidt wird auf sie aufmerksam und holt sie nach Deutschland. 1964 erscheint ihre erste deutsche Single bei der Polydor: „Ja, ich weiß wen ich will“/“Hey, kennt ihr schon meinen Peter“, die sich sofort in den deutschen Charts platzieren kann. Begleitet wird Wencke bei diesen Aufnahmen erstmals vom Orchester James Last.
Im selben Jahr startet Wencke mit ihren Norwegischen Fans eine Spendenaktion, mit deren Erlösen eine Kinderklinik in Gaza gebaut wird. Bei den Einweihungsfeierlichkeiten lernt sie ihren ersten Ehemann Torben Friis-Møller kennen. Eigentlich will Wencke ja Ärztin werden, aber 1965 belegt sie bei den renommierten Schlager-Festspielen in Baden-Baden den zweiten Platz mit dem Titel „Sprich nicht drüber“, um dann ein Jahr später mit „Beiß nicht gleich in jeden Apfel“ zu siegen. Es ist ihr endgültiger Durchbruch auf dem deutschen Schlagermarkt. Im selben Jahr erscheint unter dem schlichten Titel „Wencke Myhre“ ihre erste deutschsprachige Landspielplatte und sie erhält den Bronzenen BRAVO-Otto. Außerdem macht Wencke ihr Abitur.
1967 bekommt Wencke erneut den Goldenen BRAVO-Otto verliehen und wird von der Zeitschrift O.K. zur „fleißigsten Sängerin des Jahres“ gewählt. In Norwegen und England erscheint die Single „Love a gogo“/“The Shadow Of Your Smile“. Diese Rarität ist auch auf dieser Zusammenstellung zu finden. Außerdem dreht sie noch zwei Fernsehfilme für das ZDF.
Es folgen weitere deutsche Hits und 1968 die Teilnahme am Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute ESC) mit der Horst-Jankowski-Komposition „Ein Hoch der Liebe“, mit der sie Platz 6 belegt. Ende der 1960er Jahre gehört sie zu den absoluten Topstars und Teenager-Idolen in Deutschland und erhält die MIDEM-Trophäe in Cannes für die meistverkauften Schallplatten in 1966 und 1967. Zu dieser Zeit ist sie ständiger Gast in den Musikshows des deutschen Fernsehens und tritt mit Peter Alexander, Udo Jürgens und vielen anderen Showgrößen auf. 1970 erhält sie die Hauptrolle in dem Spielfilm „Unsere Pauker gehen in die Luft“ an der Seite von Chris Roberts und Ilja Richter. In diesem Film singt sie u.a. ihren Hit „Er hat ein knallrotes Gummiboot“. Im selben Jahr stirbt ihr Vater Kjell.
1971 wird ihr Sohn Kim in Oslo geboren und 1973 Sohn Dan (Dani). Wencke tritt beruflich kürzer, um sich um ihre Familie zu kümmern. Das ZDF produziert 1974 mit ihr ihre erste eigene Personality-Show, mit dem Titel „Das ist meine Welt“, zu der ein gleichnamiges Album erscheint. Ihre Tochter Katharina wird im April 1975 geboren und im Winter wird die 2. Folge der TV-Show „Das ist meine Welt“ produziert. Es folgen noch weitere und Wencke erhält 1978 die „Goldene Kamera“ der Programmzeitschrift „Hörzu“ als beliebtester weiblicher Showstar.
Unter der Regie von Michael Pfleghar entsteht 1981 in Basel die Show „Wencke“ für die ARD. Die beiden verlieben sich und heiraten im November in den USA. 1982 wird Wenckes viertes Kind Michael geboren.
Mit ihrem Sohn Dani nimmt Wencke 1983 am Grand-Prix-Vorentscheid in München teil. Mit dem Duett „Wir beide gegen den Wind“ belegen sie Platz 5. Im deutschen Fernsehen läuft die deutsch-norwegische Produktion „Wencke auf Nordwegen“.
1985 feiert Wencke ihr 25-jähriges Plattenjubiläum in Norwegen und moderiert im darauffolgenden Jahr mit Sabrina Lallinger den deutschen Grand Prix-Vorentscheid. 1987 gibt sie anlässlich der Ost-Berliner 750-Jahr-Feier fünf Konzerte im Palast der Republik, eines davon überträgt das DDR-Fernsehen.
Michael Pfleghar und Wencke Myhre trennen sich 1990, im selben Jahr, in dem auch ihre Mutter Reidun stribt.
1992 ruft das deutsche Fernsehen erneut: Wencke wird eine Rolle auf dem „Traumschiff“ angeboten. Gedreht wird in Norwegen. 1995 heiratet sie ihren dritten Ehemann Arthur Buchardt. Der hessische Rundfunk zeigt ein Portrait von Wencke im Rahmen der Serie „Höchstpersönlich“.
Im Januar 1996 geht sie mit Uwe Hübner und Dieter Thomas Heck als Stargast auf Tournee. „Musik ist Trumpf“ und „Musik liegt in der Luft“ heißen die Veranstaltungen. Im Oktober desselben Jahres erhält sie die Goldene Stimmgabel für „Ein Hoch der Liebe“.
Ende der 90er-Jahre bis in die Nuller-Jahre hinein ist Wencke viel unterwegs: mit Carmen Nebel, die die Tournee zum „Frühlingsfest der Volksmusik“ präsentiert, mit ihrem eigenen Programm „One Woman Show“ in Norwegen und auf der Weihnachtstournee der ZDF-Hitparade. 2002 wird Wencke der „Willy-Brandt-Kulturpreis“ für die langjährige Verbesserung der deutsch-norwegischen Beziehungen verliehen.
2004 wird ein ganz besonderes Jahr für Wencke Myhre: Sie feiert ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum, wird zum ersten Mal Großmutter und startet mit Gitte Haenning und Siw Malkvist die erfolgreiche Bühnenshow „Gitte, Wencke, Siw - Die Show“. Nach wochenlangen Auftritten im Berliner Theaterzelt „Tipi am Kanzleramt“ folgt eine bundesweite Tournee, während der die seit den 1960er Jahren in Deutschland populären Sängerinnen für das deutsche Publikum neben den alten Hits auch ihre eher unbekannten musikalischen Seiten zeigen können. Die Show wird über 500-mal in Deutschland, Österreich und der Schweiz gespielt. Die dazu erscheinende Live-CD erreicht die Top 100 der Charts. Hierfür erhalten die Drei 2004 gemeinsam den „Platin Lifetime Award“ im Rahmen der Verleihung der Goldenen Stimmgabel.
Anlässlich ihres 60. Geburtstages zeigt das ZDF ein zweistündiges Special „Kult am Sontag“ mit Interviews und vielen Ausschnitten aus den Shows der 1970er und 80er-Jahre.
Mit ihrem neuen Programm „Die Wencke-Myhre-Show“, einem Konzertabend mit einem 17-köpfigen Orchester unter der Leitung von Anders Eljas, mit dem sie mittlerweile auch verheiratet ist, startet sie im April 2008 im Berliner Friedrichstadtpalast. Termine folgen in Leipzig, Frankfurt am Main und Hamburg. Außerdem dreht sie neben Hape Kerkeling den Film „Ein Mann, ein Fjord“, in dem sie eine Rezeptionistin spielt.
Pünktlich zum 50. Schallplattenjubiläum veröffentlicht Wencke im März 2010 ihr erstes Studioalbum seit acht Jahren mit dem Titel „Eingeliebt, ausgeliebt“. Das Album, an dem vier Jahre gearbeitet wurde, gilt als ihr stärkstes und authentischstes Werk. Es folgen viele Live- und TV-Auftritte. Im August 2010 gibt Wencke Myhre bekannt, dass sie an Brustkrebs erkrankt ist.
Am 1. Juni 2011 wird im „Rockheim“, dem norwegischen Nationalmuseum für Rock und Pop in Trondheim, eine eigene Ausstellung unter dem Titel Wenches verden (dt. „Wenckes Welt“) eröffnet. Damit ist sie die erste Künstlerin, der in diesem Museum eine eigene Ausstellung gewidmet wurde. Das norwegische Königspaar eröffnete die Ausstellung.
2013 erschien bei Schwarzkopf & Schwarzkopf ihre Autobiografie „Die Wencke“.
Im Februar 2014 feiert Wencke Myhre in Drammen bei Oslo vor ausverkauftem Haus ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum.
Privates:
Myhre war dreimal verheiratet. Aus ihrer ersten Ehe mit dem dänischen Zahnarzt Torben Friis-Møller stammen drei ihrer Kinder: Kim (* 1971), Dan (* 1973) und Fam (* 1975). Ab 1981-1990 war sie mit dem 1991 verstorbenen Regisseur Michael Pfleghar verheiratet. Der gemeinsame Sohn Michael wurde 1982 geboren, er ist ebenfalls im Showgeschäft tätig. Von 1995 bis 1999 war sie mit dem Hotelier Arthur Buchardt verheiratet. Seit mehreren Jahren ist sie mit dem Musiker Anders Eljas zusammen.
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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