„Die Siedler von Leipheim-“ Blaue Ente präsentiert Leipheimer Leben vor 3000 Jahren -Ausstellungseröffnung am kommenden Sonntag
Die Siedler von Leipheim – Leben vor 3000 Jahren“ – unter diesem Titel präsentiert das Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente seine neue Sonderausstellung. Es ist die erste archäologische Ausstellung des Museums und bereits im Vorfeld wurde es spannend.
Während des Baus der Umgehungsstraße auf dem ehemaligen Fliegerhorst-Gelände wurden Richtung Autobahn die Reste einer früheren Siedlung mitsamt weniger Gräber gefunden. Schon vor Jahren hatte man auf dem Fliegerhorst archäologische Funde gemacht und es lag nahe, dass weitere Zeugnisse von Menschen gefunden werden würden. Das Denkmalamt verlangte daher, dass parallel zum Straßenbau archäologische Untersuchungen durchgeführt werden müssten, weil durch die bauseitigen Bodeneingriffe diese vermuteten archäologischen Denkmäler für immer zerstört werden würden. Gefunden wurde eine kleine Siedlung aus der späten Bronzezeit, der sog. Urnenfelderzeit um etwa 1000 vor Christus. Wie der Name schon ahnen lässt, gab es zu dieser Zeit hauptsächlich Brandbestattungen in großen Urnengefäßen. Das Dorf wurde wohl von einer Familie oder Sippe bewohnt und hielt sich auch nur ein oder zwei Generationen lang. Warum es danach aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Die Ausstattung war einfach, aber typisch für die späte Bronzezeit. Geschichtlich befinden wir uns hier in der Epoche des biblischen Königs David und immerhin: In Leipheim gab es schon ein Dorf!
Vor zwei Jahren entstand auf Anregung von Direktor Dr. Christoph Henzler am Dossenberger-Gymnasium in Günzburg ein Archäologie-Grundkurs. Die inhaltliche Gestaltung des Kurses übernahm die Archäologin Anja Seidel M.A. vom Archäologie-Zentrum in Günzburg, unter deren Leitung das bronzezeitliche Dorf auf dem Fliegerhorst-Gelände ausgegraben worden war. Da auf dem Lehrplan unter anderem auch das Thema „Museumsarbeit“ steht, lag die Überlegung nahe, die für die Leipheimer Geschichte interessanten Funde im Rahmen einer kleinen Ausstellung zu präsentieren. So wurde bereits 2014 Kontakt mit der Stadt Leipheim aufgenommen. Die Idee fand sofort Zuspruch und präsentiert sich ab 19. April als Sonderausstellung in der Blauen Ente.
Gezeigt werden neben den Funden von Fliegerhorst auch Pläne und Fotos der Grabung sowie Hausrekonstruktionen zum besseren Verständnis. Das Bronzezeit-Projekt aurea aetas aus Aschaffenburg steuerte dankenswerter Weise zahlreiche Repliken bronzezeitlicher Gegenstände wie Schmuck, Geräte, Kleidung und Haushaltsgegenstände als Leihgaben bei. Die Leihgaben werden in erster Linie bei der Einrichtung eines nachgebauten bronzezeitlichen Hauses präsentiert, dienen aber auch zur Illustrierung der übrigen Ausstellung. Entstanden ist dabei ein lebendiges und plastisches Bild des Lebens vor 3000 Jahren in Leipheim, das sicherlich Jung und Alt in seinen Bann ziehen wird. Die Ausstellung wurde von den Schülerinnen und Schülern des Dossenberger-Gymnasiums unter Anleitung von Susanne Anwander, Dr. Christoph Henzler und Anja Seidel konzipiert und mit Bildern und Texten versehen. Das Museum Blaue Ente bzw. der Historische Arbeitskreis der Stadt Leipheim steuerten Ausstellungsequipment, Know-How und handwerkliche Arbeit bei den Konstruktionen bei.
Eröffnet wird die Sonderausstellung „Die Siedler von Leipheim – Leben vor 3000 Jahren“ am Sonntag, 19. April um 14 Uhr im Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente durch den 2. Bürgermeister Rainer Kreibich. Dabei wird auch eine bronzezeitliche Modenschau durch die Schülerinnen und Schüler präsentiert. Die Ausstellung ist ab 19. April immer sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen, auf Anfrage für Gruppen und Schulklassen auch zu anderen Zeiten. Kontakt unter 08221/72199 oder 08221/70721.
Kontaktdaten des Museums: Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente, Stadtberg 1, 89340 Leipheim. Tel. während der Öffnungszeiten (Sa u. So. 14-17 Uhr, So nderöffnung am 9.11.): 08221-91 69 74, Tel. außerhalb der Öffnungszeiten: 08221-707 21. ww w.leipheim.de
Bürgerreporter:in:Thomas Rank aus Günzburg |
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