Christoph Sonntag:"Ich spreche international verständliches Honoratioren-Schwäbisch"

Christoph Sonntag mit neuer DVD am Start. Live und auf DVD ein Erlebnis. Ein Interview | Foto: Bild: Agentur
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  • Christoph Sonntag mit neuer DVD am Start. Live und auf DVD ein Erlebnis. Ein Interview
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Der Mann ist ein Phänomen. Jetzt erschien seine neue DVD " Alte Zeiten, Neue Zeiten". Aufgenommen wurde die Live DVD in der ausverkauften Porsche Arena in Stuttgart. Gemeint ist der Kabarettist Christoph Sonntag. Der Mann ist wirklich nicht nur Live, sondern auch auf der Live DVD ein Phänomen.Besonders stark ist meiner Ansicht nach die Nummer mit dem Professor. Witzig fand ich auch, daß er in seinem Programm Geige spielt und immer wieder Zuschauer abschnüffelt.Die DVD enthält wirklich eine Lachsalve nach der anderen.Über die DVD und sein Programm habe ich mit Christoph Sonntag ein Interview geführt.

Thomas Rank: Sie bürgen für schwäbisches Kabarett. Wenn sie im Rheinland auftreten, verstehen sie die Besucher?

Christoph Sonntag: Natürlich! Wir sind grün-rot, die sind rot-grün, woran soll's hängen? Außerdem spreche ich international verständliches Honoratioren-Schwäbisch!

Thomas Rank: Glückwunsch zu Ihrem Programm "Alte Zeiten, Neue Zeiten". Ich habe mich wirklich schiefgelacht.
Wie kamen sie denn auf die Idee mit dem Professor?

Christoph Sonntag: Die besten Ideen kommen einem in den unmöglichsten Situationen. Diese hier beim Joggen. Über andere Situationen darf ich nicht reden. Sonst wird meine Freundin sauer!

Thomas Rank: So wie sie dort Sprechen, wie lange haben sie das geübt?

Christoph Sonntag: Ich habe die Nummer die ersten 20 Auftritte abgelesen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es auch ohne geht.

Thomas Rank: Wie arbeiten sie ein solches Programm aus?

Christoph Sonntag: Induktiv/deduktiv: Ich möchte beim Schreiben inhaltlich irgendwohin, verirre mich auf dem Weg dahin, und lande dann ganz anders. Das ist meine künstlerische Freiheit!
Danach werden die Texte gefeilt und dann mit dem Regisseur eingeprobt, das ist dann wirklich harte Arbeit!

Thomas Rank:Sie schnüffeln darin einige Besucher ab. Was brachte sie auf diese Idee?

Christoph Sonntag:Ich baue eine große Nähe zu meinem Publikum auf. Früher habe ich oft gelitten wie ein Hund, wenn die nach der Show einfach alle weg waren. Seitdem laufe ich nach meiner Aufführung durchs Publikum und warte am Ausgang, um sie alle noch einmal zu sehen. Die "Schnüffelnummer" ist eine frühe, gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Außerdem ist es einfach immer witzig, was dabei für spontane und skurrile Situation entstehen können.

Thomas Rank: Wie wird das von den Besuchern aufgenommen?

Christoph Sonntag:Ich glaube die, die zu mir kommen, mögen das an mir und an der Show. Die's nicht mögen, sitzen entweder hinten oder zuhause vor dem Fernseher.

Thomas Rank: Bei der Schwabionalhymne spielen sie Geige. Haben sie Geige gelernt?

Christoph Sonntag:Ich bin 16 Jahre lang wöchentlich zum Violin-Unterricht gejagt worden! In der dritten Klasse immer Dienstags um 13:00 Uhr. 11:15 Uhr bis 12:00 Uhr war Religionsunterricht. Ich habe die ganze Reli-Stunde durch gebetet, dass die Geigenstunde aufgrund meines mäßigen Übens die Woche die Woche durch schnell und folgenarm hinter mich geraten möge.

Thomas Rank:Sie machen mehr als 200 Glossen für einen Radiosender und 150 Auftritte im Jahr, wird das Ihnen nicht zu viel?

Christoph Sonntag:Nein! Niemals! Es sind doch immer neue Leute und neue Ideen! Ich kann mir nichts Spannenderes und Schöneres vorstellen!

Thomas Rank:Sie holen mit diesem in zwei Teilen ausgestrahlten Sendung im SWR doppelt so viel Marktanteil beim SWR wie sonst üblich. Macht sie das Stolz?

Christoph Sonntag:Aber hallo! Selbstverständlich! Das ist ein herrliches Geschenk! Und wer weiß, was das noch alles mit sich bringen wird!

Thomas Rank:Wie kamen sie zum Kabarett?

Christoph Sonntag:Ich wurde nach dem Abitur beim Zivildienst von einer bestehenden Kabarettgruppe entdeckt. Erst durfte ich 5 Minuten mitspielen, zwei Jahre später waren alle Texte von mir, vier Jahre später war die Gruppe aufgelöst und ich Solo-Kabarettist

Thomas Rank: Warum sollte man sie unbedingt Live sehen?

Christoph Sonntag:Das sollten Sie die 120.000 Menschen fragen, die sich im ersten Jahr "AZ-NZ" angeschaut haben. Im Ernst: es gibt trotz Medienübersättigung nix Berührenderes und Ergreifenderes als witziges Live-Theater!

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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