Bastian Bielendorfer: Es gibt Vollgas Comedy mitten aus dem Leben- Ein Interview mit dem Comedian über das Gastspiel in Augsburg und seine Teilnahme bei "Wer wird Millionär"

Bastian Bielendorfer | Foto: Hajo Drees
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Bastian Bielendorfer ist Comedian. Er hat Lehramt studiert und ist dann auf der Bühne gelandet.Am 16.November ist er im Kongress im Park zu Gast. Über das Programm und seiner Teilnahme bei " Wer wird Millionär" habe ich mit dem Comedian ein Interview geführt. Für das Gastspiel gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen Tickets

Thomas Rank: Sie kommen mit ihrem neuen Programm „Lustig, aber wahr!“ nach Augsburg. Was verbirgt sich hinter dem Programm?

Bastian Bielendorfer:Es geht zwei Stunden lang um Erlebnisse, die mir wirklich passiert sind. Die meisten Sachen, die ich so erzähle, sind entweder komplett wahr, oder ich habe die Figuren leicht verändert oder anders genannt. Aber sonst war mein Leben schon ein ziemlicher Reigen aus absurden Erlebnissen. Ich mag ungerne Kunstfiguren und bin kein Freund davon, wenn Dinge konstruiert sind. Ich finde es charmanter, wenn man den Protagonisten auch glaubt, dass die Dinge, von denen er erzählt, auch wirklich passiert sind. Natürlich sind sie teilweise unterfüttert, Namen geändert oder manchmal ist die Schraube des Wahnsinns auch ein bisschen weitergedreht. Grundsätzlich ist der Kern der Geschichte aber immer wahr.

Thomas Rank: Wie lange haben sie am aktuellen Programm gearbeitet?

Bastian Bielendorfer:In etwa ein Jahr, wobei so ein Programm während es gespielt wird sich immer weiter entwickelt und von der Fassung,  die man am Anfang aufgeführt hat am Ende der Spielzeit nur noch wenig übrig bleibt… Es wird (hoffentlich) besser, pointenreicher und witziger.

Thomas Rank: Sie waren bei „Wer wird Millionär?“ Wie war das für sie?

Bastian Bielendorfer:Ich hatte die Sorge, dass irgendetwas Katastrophales passieren würde. Zum Beispiel bei der 500 Euro-Frage ein Sprichwort gefragt ist, das ich nicht kenne. Wenn man auf dem Stuhl sitzt, ist es wie ein kompletter Festplatten-Reset. Ich habe enormen Respekt vor jedem, der es überhaupt dorthin schafft. Es ist eine Situation voller Anspannung. Auf dem Sofa zuhause weiß ich auch fast alles. Dort ist es etwas ganz anderes.
Mein Vater war damals mein Telefonjoker. Beim ersten Versuch ging er nicht ans Telefon, da habe ich schon damit gerechnet, dass es nicht normal ablaufen würden. Er hatte aber nur ein Problem mit der Bedienung des Telefons.
Irgendwann ging er dann hustend ran und zu sagte zu Günther Jauch „Mein Sohn steht erst bei 8000 Euro und braucht schon Hilfe? Ich glaube, der ist adoptiert.“. Da war es dann klar, dass es wirklich keinen normalen Verlauf nehmen würde.

Thomas Rank: Sie haben Lehramt studiert und dann abgebrochen. Warum?

Bastian Bielendorfer:Obwohl ich aus eine Lehrer-Dynastie komme, habe ich nach ein paar Semestern festgestellt, dass es nicht das richtige für mich ist und mich für einen anderen Weg entschieden.
Für meine Eltern war es sehr wichtig, dass ihr Sohn einen richtigen Abschluss macht, deshalb habe ich nach einer längeren Pause mein Psychologie-Studium noch im Jahr 2017 beendet. Das war besonders im Hinblick auf mündliche Statistikprüfungen und die Diplomarbeit ein echter Krampf, aber im Nachhinein bin ich froh, dieses Kapitel meines Lebens nicht mit leeren Händen abgeschlossen zu haben.

Thomas Rank: Wann kam der Wunsch auf die Bühne zu gehen?

Bastian Bielendorfer:Meine ersten Auftritte waren Lesungen zu meinem ersten Buch „Lehrerkind: Lebenslänglich Pausenhof“ und hatten dementsprechend noch reinen Lesungscharakter, wobei ich auch da schon oft frei gesprochen habe. Als ich mich dann in der Stand Up Comedy versucht habe, hat das auf Anhieb gut geklappt. Da habe ich Lust bekommen, das zu einem vollständigen Abendprogramm zu erweitern.
Ich mag die Bühnenarbeit, weil man on stage flexibel sein und improvisieren muss. Mittlerweile hat mein Soloprogramm längst nicht mehr ausschließlich mit meinem 'Schicksal' als Lehrerkind zu tun. Natürlich gibt es bestimmte Positionen oder Textbausteine, mit denen ich nochmal meinen Hintergrund erläutere, aber ich widme mich auch vielen anderen Themen.

Thomas Rank: Sie erzählen in ihrem Programm wie ein Heiratsantrag nie sein sollte. Was ist das aus Ihrer Sicht?

Bastian Bielendorfer:Ich erzähle von meinem eigenen Heiratsantrag, den ich meiner Frau gemacht habe, der bei einem Comedian natürlich nicht reinugslos ablaufen konnte. Ich wollte an einem romantischen Strand in der Karibik in der völligen Einöde auf die Knie gehen. In dem Augenblick, wo ich das tat, kam eine völlig nackte, holländische Herren-FKK-Gruppe aus dem Gebüsch und stellte sich zwischen uns. Ich hatte den Ring in der Hand, während die Herren mit ihrer vollen Pracht in der Sonne neben uns standen.

Thomas Rank: Was erleben die Besucher bei Ihrem Gastspiel?

Bastian Bielendorfer:Es gibt Vollgas-Comedy mitten aus dem Leben. Ich verspreche den Zuschauern, dass sie zwei Stunden sehr herzhaft lachen werden, weil das, was ich auf der Bühne mache, gemeinhin für alle Generationen funktioniert. Ich möchte auch der Erwartungshaltung, die das Publikum hat, gerecht werden. Mein Ziel ist es, dass am Ende des Abends alle mit Tränen in den Augen nach Hause gehen. Und zwar mit Lachtränen. Ich habe das Ziel, dass sie maximal begeistert den Saal verlassen. Meistens funktioniert das auch.

Bastian Bielendorfer | Foto: Hajo Drees
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Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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