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700 Besucher erleben einen Opernklassiker auf dem Schlossplatz -Günzburger Schlossplatz wird zur Opernbühne

  • Fast 700 Besucher erlebten eine Grandiose Aufführung der Oper Nabucco auf dem Günzburger Schlossplatz
  • hochgeladen von Thomas Rank

Darauf mussten die Besucher fast ein Jahrzehnt warten. Während der Günzburger Schlossplatz rockige Töne gewohnt ist, sind Opernaufführungen leider eher selten. Zum ersten Mal nach mehr als 10 Jahren wurde auf dem schönen Platz in der Stadt eine Oper aufgeführt.Und es passte einfach alles. Der Platz, das Wetter und auch die Besucher kamen in Scharen. Ein Sprecher des Veranstalters sagte auf Nachfrage, dass eine sehr gute Resonanz zu Verzeichnen ist. „ Auch der Platz von der Akustik her und die Zusammenarbeit mit der Stadt ist super“ so der Sprecher weiter. Rund 700 Stühle wurden besetzt, ehe die Glocken der Hofkirche nicht nur den Sonntag sondern auch den Beginn der Oper einläutet, wodurch sich das Orchester nicht beeindrucken ließ.
Der liebe Gott muss ein Verdi Fan sein, nur so kann man erklären das einfach alles gepasst hat.Das Wetter, der Platz einfach alles.
Die renommierte Festspieloper Prag präsentierte unter der hervorragenden Leitung von Richard Hein der seit 1997 Dirigent der Staatsoper ist und 2007 den renommierten Kulturpreis der Stadt Augsburg verliehen bekam, eine Oper die viele Besucher auch nachhaltig begeistern und bereichern wird.
Grundlage für Verdis Oper ist das Libretto des Italieners Temistocle Solera. Zur Handlung:Die rankt sich aus Legenden um den biblischen Herrscher Nabucco , in der Nikolaj Nekrasov glänzte. Mit seiner Herrschaft sind Bauten wie das Ischtartor, die Hängenden Gärten und der Babylonische Turmbau verbunden. Hintergrund der Opernhandlung ist die Eroberung Jerusalems 587 v. Chr. Und die Wegführung des jüdischen Volkes in babylonische Gefangenschaft 586 v. Chr.
ZUR HANDLUNG:
Im 1. Akt der 4 Aktigen Oper belagert Nabucco Jerusalem. Die Einwohner beten unter dem Hohepriester Zacharias um Gottes Schutz.Zacharia( Juril Kruglov) sagt den Hebräern, dass ihnen Fenena ( Sarka Hrbackova) als Geisel dienen soll. Fenena und Ismael lieben einander. Doch das ist nicht die einzige Liebschaft. Abigail (Liana Sass)vermeintliche erstgeborene Nabuccos verliebt sich in Ismael. Es gelingt ihr das liebende Paar im Tempel gefangen zu nehmen. Abigail ist bereit Ismael freizulassen wenn er sie liebt und Fenera verlässt. Ismael weisst sie zurück.
Im zweiten Akt erfährt Abigail, dass sie eigentlich eine Sklavin ist und Fenena die echte Königstochter und Tronfolgerin. Sie lässt sich vom babylonischen Hohepriester in Nabuccos Abwesenheit die Macht übertragen und will Fenena beseitigen. Doch da erscheint der schon Totgeglaubte Nabucco.
Im dritten Akt hat Abigail den umnachteten Nabucco in Ihrer Hand. Sie bringt ihn dazu den Befehl zur Hinrichtung der Hebräer auszustellen, was auch Fenenas Ende bedeuten würde, den sie ist inzwischen zum Judentum übergetreten. Abigail vernichtet den Beweis ihrer niederen Herkunft, doch ihr Hohepriester Zacharias prophezeit das bevorstehende Ende Babylons.
Im vierten Akt wird Fenena zur Hinrichtung geführt. Als Nabucco das sieht unterwirft er sich Jahwe, dem Gott der Hebräer und bittet ihn um Beistand. Die Umnachtung fällt von ihm ab und mit seinem Getreuen Abdallon befreit er im letzten Augenblick seine Tochter Fenena und alle Hebräer.
Abigail die sieht, das alles verloren ist, vergiftet sich und fleht um Verzeihung.

Nabucco markiert den Beginn der Galeerenjahre Verdis in denen er sich von immer neuen Verträgen zum Schreiben von nicht immer erfolgreichen Opern treiben ließ. Nabucco was der erste ganz große Erfolg Verdis auf der Opernbühne. Verdi hat sich vor dem Schreiben der Oper auf einem Tiefpunkt befunden, sowohl beruflich als auch Privat. Innerhalb weniger Jahre waren seine beiden Töchter und seine Frau gestorben. Nabucco wurde 1842 an der Mailänder Scala uraufgeführt. Dort war die Oper so erfolgreich das sie in der darauffolgenden Spielzeit 57 Mal wiederholt wurde.

Auf der Günzburger Opernbühne glänzte in der Paraderolle der Titelfigur Nabucco Nikolaj Nekrasov. Das Musikstudium schloss der hochbegabte Bariton an der Hochschule für Musik in Ufa ( eine Teilrepublik der ehemaligen Sowjetunion) ab. Seit zwölf Jahren ist er Solist und Mitglied am Nordböhmischen Theater in Usti nad Labem.

Eine der anspruchsvollsten Rollen ist sicherlich die Rolle der „ Abigail “. Sie vereint unvorstellbare schwierige Koloraturpassagen mit ausgedehnten Momenten stimmlicher Intensität. Liana Sass die die Rolle darstellte bekam für die Rolle der Agathe in Carl Maria von Webers Oper „ Der Freischütz“ 2010 den renommierten Thalia Preis.
Unvergesslich wird der Auftritt des begnadeten russischen Bassisten Jurij Kruglov sein, der die Rolle des Zaccharia darstellte.
Die mächtige und ausdrucksstarke Stimme und auch die leidenschaftliche Bühnenpräsenz dürften beim Auditorium Gänsehaut ausgelöst haben. Er konnte viele Preise erringen, so zum Beispiel den Gesangswettbewerb „ Giuseppe Verdi“ in Barcelona.

Beeindruckend war natürlich der weltberühmte Gefangenenchor im 3 Akt. Er wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich besonders mit dem Thema der Freiheit Identifizieren. Die Oper bietet auch für alle die eine romantische Geschichte eine aufwühlende Handlung mit Liebes- Leid und der Freude eines glücklichen Ausgangs lieben genau das richtige.Eine Oper ist immer etwas besonderes. Wenn sie dann noch im Freien aufgeführt wird hat dies etwas besonderes. Die Oper die derzeit durch Deutschland tourt, war etwas besonderes im Veranstaltungskalender Günzburgs. Alles in allem war es eine grandiose Aufführung auf die man lange warten musste. Bleibt zu hoffen, das der Veranstalter auch in den kommenden Jahren an Günzburg nicht vorbeiziehen wird. Die Besucher werden es mit Standing Ovations wie die Zugabe , natürlich der Gefangenenchor, honorieren. Ganz große Klasse.

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2 Kommentare

Das muss ein wahres "Highlight" gewesen sein!

Rosmarie

Das war es auch. Bei uns waren sie schon Ende Juli.

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