Schaubrauen in der "Blauen Ente"
Vor kurzem konnte man im Gebäude des Bauernkriegsmuseum in Leipheim beim „Schaubrauen“ zusehen. Gebraut wird mit alten Einrichtungen, aus der früheren Gastwirtschaft zur „Blauen Ente“, die im Zuge der Museumseinrichtung wieder hergerichtet und funktionstüchtig gemacht wurden. Der Braukessel und die verschiedenen Bottiche und Behältnisse sind für einen Brauvorgang ca, 300 Liter Bier ausgelegt. Natürlich wird nur nach dem Reinheitsgebot gebraut, das zum Brauen von Bier nur Hopfen, Malz und Wasser erlaubt.
Bei der Renovierung und Ausbau des ehemaligen Gebäudes
„Blaue Ente“ zum Museumsgebäude ist man unter anderem auch auf die zum Teil noch gut erhaltenen Einrichtungen und Utensilien gestoßen, die zum Bierbrauen benötigt wurden. Man hat sich entschieden dass diese erhalten, wieder hergestellt und teilweise ergänzt wurden. Heute ist man stolz, dass man damit, genau wie früher, wieder Bier brauen kann.
Bei verschiedenen Bierprämierungen erangen dabei die Hobby-Brauer der "Blauen Ente" stets einen der ersten Plätze.
Dieses Bier, das in den alten Bügelflaschen eingefüllt und gelagert wird und das hervorragend schmeckt, kann man nach einem Besuch des Bauernkriegsmuseum in der ebenfalls schön renovierten alten Wirtsstube gleich probieren.
So wird gebraut:
Zur Aufbereitung für den Sud wird ein sogenannter Maische bzw. Läuterbottich benötigt. In diesen Bottich wird das gedörrte und geschrotete Malz ( angekeimtes Getreide) eingefüllt und zu einer Maische angesetzt. Dabei wird ein chemischer Prozess eingeleitet der die Getreidestärke in Malzzucker umwandelt, wobei die sogenannte „Würze“ entsteht. Bei diesem Vorgang wird von den Braumeistern der „Blauen Ente“ ein Stammwürzgehalt von ca. 12 bis 13 % an gestrebt. Die so gewonnene Würze wird anschließend mehrere Stunden im ca. 400 Liter fassenden Sudkessel, der wie früher mit Holz geschürt wird, gekocht und dabei in Etappen der Hopfen zu gegeben. Nach diesem Kochvorgang wird der Sud zum Abkühlen über eine lange Kupferrinne in das „Kühlschiff“ umgefüllt. In dieser flachen und weiten kupfernen Kühlwanne wird der Sud, durch die darin befindlichen Kühlschlangen, durch die kaltes Wasser fließt, herunter gekühlt. Nach dem Abkühlen kommt der Sud in den „Gärbottich“ und gleichzeitig wird Hefe zugesetzt die dann den Gärungsprozess in Gang bringt. Bei der Gärung wird nun der Malzzucker der im Sud enthalten ist , in 7 bis 9 Tagen, in Alkohol umgewandelt. Das ist beim Bierbrauen eine kritische Phase bei der es auf eine eine gleich bleibende Temperatur ankommt. Damit diese Temperatur von 5 bis 9° eingehalten wird, bedient man sich heute ausnahmsweise mit moderner Technik und durch, eine in den Gärbottich eingebaute Kühlschleife, wird die Temperatur automatisch geregelt.
Früher konnte man diese Temperatur nur manuell und mit kaltem Wasser beeinflussen und steuern, wohl der Braustelle der eine kühle Quelle hatte.
Die Bilder zeigen den Brauraum mit den verschiedenen Gerätschaften, die Wirtsstube, den Fasskeller und den Mostkeller
.. das wäre die richtige Erfindung wenn man "Materie" in diesem Fall Bier übers Internet verschicken könnte, einfach so rüberbeamen.
Grüße aus Günzburg